Was ist Trauer?

Terrageist

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Hallo,
ich möchte mal auf etwas eingehen, das heute als Frage hier im Raum stand,
es fand dann wohl nicht wirklich einen passenden Ort, ließ mich aber jetzt nicht wieder los.

Die Frage, die jemand stellte, wie weit kann Trauer gehen?


Nun, das war wahrscheinlich ironisch gemeint, und auch ernst, zumindest fiel mir
dazu jetzt eine Antwort ein.
Imgrunde nicht , wie weit Trauer wirklich gehen kann, denn das weiß ich nicht.

Aber es bezog sich wohl auf meinen Thread über den Tod von Karel Gott.

Ich hatte es auch ursprünglich gar nicht im "Trauer-Modus" gepostet, und wusste selbst nicht so recht,
wohin damit, denn es ist nicht tatsächlich "Trauer", sondern eher ein

"Nachruf", eine Anerkennung für die Existenz, ein nachträgliches bewusstes Danke,
das einem halt oft erst in den Sinn kommt, wenn die Todesnachricht auftaucht.

So erging es mir beispielsweise auch als ich vom Tod des Schauspielers Pierre Brice erfuhr, der Winnetou gespielt hatte, und vom Tod des Leonard Nimoy, der Mr. Spock im Raumschiff Enterprise gespielt hatte.

Hinzu kommt etwas, für das ich sonst keinen Platz gefunden hätte, nämlich dass der Sänger
Karel Gott vom Wesen , Art und Auftreten, Aussehen mich ein wenig an meinen Vater erinnert hatte,
der vor etlichen Jahren schon verstorben ist.

Ich kannte diese Menschen nicht persönlich, und es ist nicht Trauer, sondern so eine Art Erkenntnis,
dass sie in ihrem Wesen dennoch in irgendeiner Weise das eigene Leben berührten und begleiteten.
Eher still, wie eine Art Unter- oder Hintergrund, und dennoch, wenn dann plötzlich eine Todesmeldung
kommt, treten sie auf einmal klar ins Bewusstsein.
Der Tod ist wie eine Station, an dem innegehalten wird, und auf einmal tritt ein Gesicht, eine Person
in den Fokus, Lieder verbinden sich damit, und das Bedürfnis, irgendwo eine Art "Monument",
oder eine Blume, ein Gedenken zu hinterlassen.

Liebe Grüße :) :blume:


PS noch, da ich dieses hier als Thema aufgemacht habe, kann aber auch jeder gerne, der etwas über sein Empfinden von Trauer beschreiben möchte, sich hier melden.
 
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Trauer ist ein Schmerz, auf den man sich nicht vorbereiten kann.
Es ist ein Auf und Ab, eine Dankbarkeit, eine Verlustangst, es kann einen anfallen wie ein wildes Tier, wenn man grade nicht damit rechnet. Trauer ist Wehmut nach vergangenen Gesprächen, die nun nie wieder stattfinden können, nach einen geliebten Menschen, von dem man nicht weiß, wohin er ist, man aber hofft, ihn wiederzufinden eines Tages.
Trauer tut weh, Trauer nimmt einem den Atem, aber Trauer zeigt einem auch den Wert des Lebens.
 
Trauer kennt jedes Kind. Es bekommt jetzt kein Eis, es muss jetzt ins Bett u.s.w.
Wie ist denn die Frage, was ist Trauer, konkret gemeint?
Geht es um Hinterbliebene, um Depressive, um Erfolglose...?
 
Trauer kennt jedes Kind. Es bekommt jetzt kein Eis, es muss jetzt ins Bett u.s.w.
Wie ist denn die Frage, was ist Trauer, konkret gemeint?
Geht es um Hinterbliebene, um Depressive, um Erfolglose...?

Wenn du meinen Eingangstext liest, dann weißt du, von welchem Punkt ich ausgegangen bin. :)

Als ich (danach) den Titel ansah, den ich wählte, dachte ich, es gibt da sicher noch viel, was manch einer aus seinem Erleben oder Sicht
äußern könnte.
Das Thema ist weit und alles willkommen.
 
Zu erklären, was Trauer ist, überlasse ich anderen, die das sicher besser ausdrücken können.
Ich habe aber viel Erfahrung mit "Trauerbewältigung". (Das Wort gefällt mir nicht, aber mir fällt kein besseres ein.)
Bloß meine Erfahrungen helfen anderen vermutlich nicht, weil jeder anders damit umgeht.
 
Nun, Trauer ist meiner Meinung nach etwas sehr Persönliches, und garantiert, bis vielleicht auf ein paar kleine Übereinstimmungen, erlebt jeder es völlig anders
und geht auch anders damit um, bewältigt, verarbeitet oder verdrängt vielleicht sogar anders.
Es ging mir hier jetzt nicht um Hilfe für andere, sondern einfach eigenes Denken, Fühlen, Erfahren.
Wer möchte, kann sich sicher etwas daraus mitnehmen. :)
 
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