Aus Kunstforen kenne ich leidliche Diskussionen, was denn nun authentisch und künstlerisch wertvoll sei und was nicht. Da gibt es, wie wohl überall: Fraktionen.
Die, die nur aus dem freien Arm heraus "wahre Kunst" erschaffen, jene, die lediglich Kreativität bar jeden Handwerks darunter vestehen, diejenigen, die sich als Handwerker verstehen, denen das Mittel zum Ziel egal ist, sondern das erwünschte Ziel, die Leute, die meinen, je realistischer etwas dargestellt sei, nur das sei "wahre" Kunst...
Es ist ermüdend. Wirklich.
Mir erzählte ein Kunststudent, dass ein Professor ein Experiment startete. Abstrakte Kunst und ob zu erkennen sei, ob dies nur Geschmiere, Kopie oder ob ein künstlerisches Auge (= Können) beteiligt sei. Die Studenten, allesamt Erstsemester, waren ebenso wie die Laien fähig, zu unterscheiden, aus welcher Hand, der des Künstlers oder des Laien, welches Bild war.
Das zeigt mir, es gibt diesen Unterschied, nur nicht jeder Mensch kann ihn wahrnehmen. Drum lassen sich abstrakte Bilder von Affen dann auch für Millionen verkaufen. *lol* Auch solche Experimente gab es. Oder das Künstler namenlos ausgestellt wurden und soch so Spreu von Weizen trennte und für den angeblich erfolgreichen Künstler plötzlich kaum mehr ein Euro geboten wurde.
Ich finde solche Experimente sehr aufschlussreich, sagen sie häufig mehr über künstliches Pushen aus, wer wen kennt, wer wen von den Schönen, Reichen und Mächtigen welchen Künstler fördert und so weiter... und gelegentlich ist nur die charakterliche Verschrobenheit oder sich zeigende Persönlichkeitsstörung des Künstlers selbst als die eigentliche Kunst, das "Bemerkenswerte".
p.s.: ich würde sagen, hängt euch an eure heimischen Wände das, was euch gefällt. Es wird passen, denn Kunst soll auch subjektiv "nur" gefallen, etwas auslösen, inspirieren. Sie muss nicht zwingend politisch-philosophisch hochvergeistigte Aussagen transportieren.
LG
Any