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Musikuss
Guest
So ist es, daher wird sie von den Herrschenden, besonders in totalitären Systemen und Religionen, die auf Gewalt und/oder kritiklose „Gleichschaltung“ (und eben nicht auf freigeistige Individualität, und eigenständigen Kunstgeschmack) aufbauen als eine potentielle Gefahr und Bedrohung angesehen. Intellektuelle und Künstler gehören dann meistens mit zu den Ersten, die bald „weg vom Fenster“ sind.
Was passiert, wenn ein „Postkartenmaler“, seine subjektiven Vorstellungen von einem „Gesamtkunstwerk“ verwirklichen will, hat die Welt vor gar nicht so langer Zeit ja schmerzlich am eigenen Leib, in Form des 2. Weltkriegs erfahren müssen – um mal ein Extrembeispiel eines solchen, ihm nicht genehme Bilder und Bücher verbrennenden „Kunstkenners“ anzuführen.![]()
Was hat das damit zu tun was ich sagte?
Immer diese schwsachsinnigen Vergleiche, die gerade eine differenzierte Diskussion darüber zunichte machen wollen.
Da mir diese Primitivität jetzt langsam stinkt, werde jetzt auch mal extrem:
Ich kann ein Vegetarier sein, ohne etwas mit Hitler zu tun haben, ich kann Wagnermusik lieben, ohne etwas mit Hitler zu tun zu haben, ich kann Schäferhunde mögen, ohne etwas mit Hitler zu tun zu haben und ich kann eine Sicht der Kunstdefinition vertreten, ohne etwas mit Hitler zu tun zu haben!!!
Außerdem: Die Kunstdefinition der Nationalsozialisten gehen in eine ganz andere Richtung und die dort benannten Kunstwerke, waren selten wirkliche Kunst.
Aber ich sage dennoch, es gibt auch eine angebliche Kunst, die sich nicht nach oben richtet, sondern nach unten herabsteigt, bis ins Abartige.
Und woher will ich das wissen?
Weil es ein Organ für Kunstverständnis gibt, das im Gefühl angelegt ist und das wachsen kann.
Deshalb kann man auch in dem Kunstverständnis, in der Wahrnehmung wachsen, nicht intellektuell, sondern gefühlsmäßig wahrnehmend. Denn ein intellektuell gespieltes Klavierstück beispielsweise ist ein Graus!
Es gibt angebliche Kunstwerke, die ich in der Vergangenheit geschätzt habe, heute, da ich einen ganz anderen Entwicklungsstand habe, weiß ich, dass dies qualitativ weit von dem entfernt war, was ich heute als Kunst sehe.
Beispiel Wohnungseinrichtung: Zu einer gewissen Zeit hätte ich meinen Boden mit billigem Laminat belegt, heute kommt mir dies nicht mehr rein, heute beispielsweise mehr in Richtung Eichendielen-, Vollholzboden oder anderes was echt ist und zeitüberdauernd.
Früher als Kind liebte ich die Schlager von Heintje. Heute eine Matthäus-Passion von Bach. Und ich sage heute: Eine Matthäuspassion ist weitaus hochwertigere Kunst, als die Schlager, die Heintje gesungen hat, auch wenn vielleicht letzterer mehr Fans haben sollte, das würde nichts daran ändern.
Kunst hat keine Demokratie! Auch wenn man das häufig so sieht.
Eine Matthäus-Passion ist zeitüberdauernd (ein Kriterium für ECHTE Kunst), es gibt Wohnungseinrichtungen, die in 100 Jahren noch up to date sind, andere wiederum verlieren ihren Wert sehr bald und wollen erneuert werden, selbst wenn sie sehr gut erhalten sind.
Und gerade nach ersterem richte ich mich heute, zumindest versuche ich es. Hat aber erst einmal etwas gedauert, bis ich dies wahr nahm.
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