Was ist für euch ein Wunder?

Walter

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In dem Thema "Die Philosophie ist sinnlos!" habe ich das Wort "Wunder" im Zusammenhang mit Bäumen gebraucht und erntete nicht zu Unrecht von Namo den Kommentar:

Original geschrieben von Namo
aber ja, und es ist einfache Physik und kein Wunder.

Darum möchte ich jetzt einmal nachfragen, was ihr eigentlich unter "Wunder" versteht.
 
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Für mich selber ist ein "Wunder" kein Wunder im biblischen Sinne oder irgendetwas unerklärliches, ich benutze das Wort einfach für Wunderschönes wie Bäume. Sie werden nicht hässlicher dadurch, dass sie erklärbar sind und entmystifiziert.
 
Auch für mich gibt es das Wunder im biblischen Sinne nicht. Wunder ist für mich, mich über das zu freuen, es sehen zu dürfen, es zu erleben, was scheinbar mystisch und doch so einfach ist. Die Natur...... ein Wunder.... ein Wunder der Energien.... Einfach und doch so gewaltig.
 
Original geschrieben von Walter
Für mich selber ist ein "Wunder" kein Wunder im biblischen Sinne oder irgendetwas unerklärliches, ich benutze das Wort einfach für Wunderschönes wie Bäume. Sie werden nicht hässlicher dadurch, dass sie erklärbar sind und entmystifiziert.
Lieber Walter,
das Problem, was ich sehe, wenn man etwas, das nicht ist, 'begreifen' will, ist, dass es nicht begreifbar ist. Beispiel Dunkelheit. Dunkelkeit ist die Abwesenheit von Licht, wobei Licht begreifbar ist. Beispiel Glauben. Glauben ist die Abwesenheit von Wissen, wobei Wissen immer bezogen ist auf eine erkennbare Ordnung. Beispiel Chaos. Chaos ist die Abwesenheit von Ordnung. Beispiel Haß. Haß ist die Abwesenheit von Liebe.

Ich denke, die erkennbare Ordnung in der physischen Natur aber auch in der spirituellen Natur ist in ihrer Widerspruchslosigkeit und Vollkommenheit zu respektieren, wenn man es in Relation zu dem weltlichen (politischen, religiösem, nationalem, wirtschaftlichem kriegerischen, egozentrischem) Handeln hier auf der Erde sieht. Eine Gänseblümchen, dass zum Licht strebt, sich öffnet mit ihrer Blüte hin zur Sonne, wenn sie am Tag ihren Kreis dreht, und ihre Blütenblätter wieder verschließt, wenn es abends 'kälter' (weniger warm) wird, ist der Ausdruck eines lebendigen spirituellen Wesens, dass sich ausschließlich der Ordnung der physischen Natur bedient. Insofern vermeide ich gerne den Begriff Wunder und versuche die positive vorhandene Ordnung zu verstehen.

Ein weiteres Problem, das ich sehe, ist der oft erhobene Anspruch auf 'Übernatürlichkeit', der oft aus einer nicht verstandenen Ordnung (aka 'Wunder') entsteht. So wie niemals etwas zugleich wahr und unwahr sein kann, kann nie etwas zugleich der Ordnung der Natur angehören und ihr nicht angehören. Es ist exakt der arrogante Machtanspruch der Religionen und ihrer Lehrer, der in der Illusion gefangen ist, dass eine 'Unordnung' eine größere Ordnung darstellen soll, als eine Ordnung.

LG

Namo
 
lieber Walter,

ist für mich ein "Geschenis" mit dem ich überhaupt nicht gerechnet habe.
Manche Menschen nennen die "Geburt ihres Kindes" ein Wunder, weil dieses Kind nach all den Schicksalsschlägen gar nicht existieren dürfte.
Für mich das Leben an sich ein "Wunder". Als ein begeisteter Fan der "Astronomie" und der Erforschung des Weltalls ist es ein Wunder, das wir überhaupt existieren.
Wie sehr muss uns doch der "Schöpfer" lieben, das er all DIES für uns geschaffen hat. Deshalb betone ich nochmals. "Unsere Welt,- unser Leben ist das Größte Wunder"

Alles LIEBE
ALIA
 
Hallo Walter, Hallo Namo,

hier muss ich Namo widersprechen.


von Namo:

das Problem, was ich sehe, wenn man etwas, das nicht ist, 'begreifen' will, ist, dass es nicht begreifbar ist. Beispiel Dunkelheit. Dunkelkeit ist die Abwesenheit von Licht, wobei Licht begreifbar ist. Beispiel Glauben. Glauben ist die Abwesenheit von Wissen, wobei Wissen immer bezogen ist auf eine erkennbare Ordnung. Beispiel Chaos. Chaos ist die Abwesenheit von Ordnung. Beispiel Haß. Haß ist die Abwesenheit von Liebe.

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Will ich etwas in seiner Gesamtheit erfassen, kann ich mich nicht auf die Begreifbarkeit eines Aspektes dessen konzentrieren. Licht und Dunkelheit bilden gemeinsam eine Gesamtheit, wobei jeder einzelne Aspekt in allen Dimensionen des Menschseins und in ihrer natürlichen Gestaltung erlebt werden kann. Somit ist Dunkelheit nicht die Abwesenheit von Licht, sondern Dunkelheit..und zwar in all seinen erlebbaren Dimensionen (ebenso Liebe etc.)

Was steht also dem Wunder gegenüber? Ein unausweichliches Festgelegtsein in einer von Menschen gemachten Weltordnung?

Gebe ich dem Wunder eine Chance, kann ich nicht nur welche erleben, sondern auch selbst welche vollbringen und die unglaublichen Möglichkeiten der geistigen Welt entdecken.

Liebe Grüße
shimanee
 
Ein Wunder ist für mich, wenn es jemand schafft oder in der Lage ist, sich selbst nicht zu belügen.

Das wäre wahrhaftig ein Wunder für den einzelnen.
 
Für mich ist ein Wunder etwas, worüber ich mich wundere... wobei ich staunend die Augen oder den Mund aufreiße und etwas Neues entdecke.

Als Kind steckten Wunder in jeder neuen Begegnung mit der Natur: das Kätzchen, das um meine Beine strich, die Spinne, die ihr Netz wob, der Duft einer Blume...

Heute setzt mich nicht mehr sehr viel in Verwunderung, aber immerhin immer wieder etwas: ein unerwartetes Lächeln zum Beispiel oder ein Buch, in dem plötzlich eine Antwort auftaucht, nach der ich lange gesucht habe.
 
Original geschrieben von shimanee
hier muss ich Namo widersprechen. ... Was steht also dem Wunder gegenüber? Ein unausweichliches Festgelegtsein in einer von Menschen gemachten Weltordnung? Gebe ich dem Wunder eine Chance, kann ich nicht nur welche erleben, sondern auch selbst welche vollbringen und die unglaublichen Möglichkeiten der geistigen Welt entdecken.
Hallo shimanee,
ich denke, dass sowohl in der physikalischen Welt, als auch in der spirtuellen Welt eine Ordnung zu erkennen ist. Die Welt der Ordnung der Zahlen ist nicht von Menschen gemacht. Die Ordnung der Logik ist nicht von Menschen gemacht. Alles das, was gemacht ist und das, was vollbracht werden kann, ist von Menschen gemacht. Wenn man Wunder als Teil einer bisher nicht verstandenen vorhandenen Ordnung betrachtet, dann ist das doch OK, aber wenn ich Dich richtig verstanden habe, dann widersprichst genau dieser These, dass also ein Wunder keiner Ordnung angehören soll. (?) Warum denkst Du, dass etwas außerhalb einer natürlichen Ordnung existieren soll?

LG
Namo
 
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