Original geschrieben von Walter
Für mich selber ist ein "Wunder" kein Wunder im biblischen Sinne oder irgendetwas unerklärliches, ich benutze das Wort einfach für Wunderschönes wie Bäume. Sie werden nicht hässlicher dadurch, dass sie erklärbar sind und entmystifiziert.
Lieber Walter,
das Problem, was ich sehe, wenn man etwas, das nicht ist, 'begreifen' will, ist, dass es nicht begreifbar ist. Beispiel Dunkelheit. Dunkelkeit ist die Abwesenheit von Licht, wobei Licht begreifbar ist. Beispiel Glauben. Glauben ist die Abwesenheit von Wissen, wobei Wissen immer bezogen ist auf eine erkennbare Ordnung. Beispiel Chaos. Chaos ist die Abwesenheit von Ordnung. Beispiel Haß. Haß ist die Abwesenheit von Liebe.
Ich denke, die erkennbare Ordnung in der physischen Natur aber auch in der spirituellen Natur ist in ihrer Widerspruchslosigkeit und Vollkommenheit zu respektieren, wenn man es in Relation zu dem weltlichen (politischen, religiösem, nationalem, wirtschaftlichem kriegerischen, egozentrischem) Handeln hier auf der Erde sieht. Eine Gänseblümchen, dass zum Licht strebt, sich öffnet mit ihrer Blüte hin zur Sonne, wenn sie am Tag ihren Kreis dreht, und ihre Blütenblätter wieder verschließt, wenn es abends 'kälter' (weniger warm) wird, ist der Ausdruck eines lebendigen spirituellen Wesens, dass sich ausschließlich der Ordnung der physischen Natur bedient. Insofern vermeide ich gerne den Begriff Wunder und versuche die positive vorhandene Ordnung zu verstehen.
Ein weiteres Problem, das ich sehe, ist der oft erhobene Anspruch auf 'Übernatürlichkeit', der oft aus einer nicht verstandenen Ordnung (aka 'Wunder') entsteht. So wie niemals etwas zugleich wahr und unwahr sein kann, kann nie etwas zugleich der Ordnung der Natur angehören und ihr nicht angehören. Es ist exakt der arrogante Machtanspruch der Religionen und ihrer Lehrer, der in der Illusion gefangen ist, dass eine 'Unordnung' eine größere Ordnung darstellen soll, als eine Ordnung.
LG
Namo