Lieber Winnetou,
gehst Du da mit der Psychologie nicht etwas zu Harsch ins Gericht. Psychologie heißt doch sinngemäß: Die Lehre von der Seele. Zentraler Punkt in dieser Lehre ist doch das Wesen des Menschen zu verstehen, um damit einer kranken Seele einen Weg aus seiner Situation anbieten zu können. Es geht da also nicht um gesellschaftliche Normen, sondern um das Gleichgewicht der Seelenwelt.
Ob das immer gelingt und auch der richtige Weg eingeschlagen wird, ist eine andere Frage. So ist das aber auch in der Spiritualität, denn auch dort führen die Wege nicht immer zum Seelenheil.
die psychologie möchte schon das wesen der menschen verstehen,
braucht aber die spirituelle komponente, um den menschen in seiner ganzheit zu erfassen.
und da geht es darum, menschliche erfahrungen zu machen.
diese erfahrungen können sehr deftig sein und grosse ängste oder schuldgefühle auslösen.
Es ist einfach ein Irrtum der Vergangenheit, dass das Wesen eines Menschen das Resultat der Erziehung oder einer Ausformung ist, denn diese Dinge sind von den Botenstoffen und den genetischen Voraussetzungen abhängig: Die Gene tragen also den Seelenplan in sich. Auf diese Weise könnte man auch sagen, dass die Seele tatsächlich durch die Weiterreichung der Gene etwas lernen kann.
Es wird damit aber nicht eine ganzheitliche Seele weitergereicht sondern mehr die Partikel, aus der eine neue Seele geformt werden kann. Ich umschreibe das gerne als den Seelenstaub.
natürlich spielen die gene eine wichtige rolle in der erfahrung der seele,
die ja etwas dazulernen möchte und sich deshalb bestimmte gene(eltern) aussucht.
die seele bleibt dabei ganzheitlich und muss nicht neu geformt werden, es besteht kontinuität.
Die Seele könnte man als Fundament der Persönlichkeit bezeichnen, auf dem mit den Bausteinen der Erfahrung dieses Haus errichtet wird. Der Lehm zu diesen Steinen wird dann zwar von überall herbeigetragen, aber geformt und gebrannt wird er erst an Ort und Stelle. Darin liegt dann auch der Grund, warum ein und die gleiche Situation oft unterschiedlich bewältigt wird.
die seele liefert zwar bausteine der erfahrung, aber wie gebaut
wird entscheidet letztendlich der stand der bewusstheit des menschen.
und das bedeutet auch, dass ein bewusster mensch mit sich im reinen ist.
Es ist schon richtig, dass es da nicht nur eine rationale Logik für den Menschen gibt sondern auch eine eigene Logik der Seelen- welt. Dieser Logik begegnest Du zum Beispiel in den Träumen oder in den Märchen oder Allegorien, mit der die Gesetzmäßigkeiten der realen Welt außer Kraft gesetzt werden. Ein Zustand, in dem wir unserer Seele sehr nahe kommen und somit auch uns selbst. Schau dich einmal in dieser Traumwelt um, dann kannst Du sehen, was dich bewegt und wer Du wirklich bist. Du wirst dort auch dem Gewissen begegnen, von dem ich spreche und auch deinen tatsächlichen Bedürfnissen oder gar dem Überich. Mit der Spiritualität möchten wir genau diese Grenze von dieser und jener uns unbekannte Traumwelt überwinden.
diese grenze kannst du auch durch bewusstheit überschreiten, indem du sie in die gegenwart holst.
Hm ..., gehe da bitte noch einmal in dich, ob das wirklich so ist: Dein Körper, Geist und auch deine Seele können krank sein oder im Konflikt stehen und Du kannst dir dennoch bewusstwerden oder nicht? Ich denke, dass das Bewusstsein nichts mit einem Gleichklang zu tun hat, sondern mit der Dominanz der rationalen Logik. Je stärker diese ist, je weiter rückt die Stimme der Seele in den Hintergrund (lässt sich auch rational erklären).
die rationale logik ist sache des verstandes und basiert auf vergangenheit.
bewusstheit lebt in der gegenwart und nimmt auch die zukunft nicht vorweg.
bewusstheit beinhaltet auch unsere inneren gefühle und steuert unser gewissen.
Salbum Salabunde
Merlin