SternenspielNull
Sehr aktives Mitglied
Ich wollte mal die übliche Fragestellung umdrehen, weil jeder von uns meist wissen will, was das beste für uns ist. Und da nimmt man natürlich gleich an, dass Gott uns das erfüllen wird.
Und das läuft dann sehr oft unbewusst ab, und man kriegt nicht mal mit, dass die Motivation eigentlich war, das beste für uns selber zu suchen, und man meint, Gott habe das für uns vorgesehen, in seinem göttlichen Plan.
Also etwa das ewige Leben in einem Himmel, wo man von ihm mit Glückseligkeit überhäuft wird. Glaubt ihr wirklich, er ist froh darüber, uns so bedienen zu müssen?
Oder die Reinkarnation. Macht es wirklich Sinn, anzunehmen, er habe das menschliche Leben so gestaltet, dass eins davon nicht genug ist, damit die Seele ausreichend lernt, und immer wiederkommen muss, und damit den Platz für neue Seelen wegnimmt?
Oder das Streben mancher Traditionen, selbst zu Gott zu werden und in einem Himmel wie ein Schöpfer zu herrschen. Hätte der richtige Gott wirklich Wohlgefallen an anderen, die so tun wollen, als ob sie er wären?
Und selbst die grundlegende Auffassung, wir Menschen seien von ihm nach seinem Ebenbild geschaffen worden, damit wir lernen und zu einem Wesen heranwachsen, das seiner Herkunft würdig ist. Diese Auffassung ist ebenfalls völlig unsinnig.
Weil wozu hätte er Wesen schaffen sollen, die unvollkommen sind, nur damit er ihnen eine Chance gibt, vollkommen zu werden? Warum hat er sie dann nicht etwas vollkommener geschaffen, dann würde es ihnen leichter fallen. Oder warum hat er sie nicht so unvollkommen geschaffen, dass es ohnehin unmöglich ist, und sie gar nicht mitkriegen, was da los ist?
Das klingt irgendwie nach einem Spiel, das ein machtbesessener Bastler mit seinen Schöpfungen spielt, nur um zu sehen, wie er schöpfen kann, und ob das funktioniert, was er da zusammenbastelt.
Wenn er vollkommen und allwissend wäre, würde er es nicht nötig haben, solche Spiele zu spielen, denn um ehrlich zu sein, sie quälen uns nur.
Viel schöner wäre es gewesen, hätte er uns vollkommen geschaffen, damit wir schon vom Zeitpunkt unserer Geburt an die höchste Glückseligkeit genießen können. Aber so quält er uns nur, und jenen, die es nicht schaffen, je zur Glückseligkeit zu gelangen, ist gleich das ganze Leben verflucht.
Also liegt die Schlussfolgerung nahe, Gott ist gar nicht vollkommen, und er wollte mit seiner Schöpfung etwas finden, was er suchte. Und er wusste noch gar nicht so genau, was er suchte, sonst hätte er es ja gleich direkt schaffen können.
Was er eigentlich suchte, war natürlich Gesellschaft. Ihr müsst wissen, er war sehr alleine. Als er sich aus dem Nichts geschaffen hatte, gab es ja nur ihn selbst, und er brauchte erst mal ein paar Äonen, bis er soweit war, dass er selbst so halbwegs funktionierte, und begriff, was er da gemacht hatte.
Und dann, sah er irgendwie ein, dass es auch jemand anders so wie ihn geben könnte. Und er ließ Teile von sich los, damit entstanden andere Wesen, heute würden wir sie Teufel oder Engel nennen, je nachdem, wie sie beschaffen sind.
Aber die waren alle unvollkommen, und so dachte er sich, er baut eine Maschine, die automatisch funktioniert. Und vielleicht würde diese Maschine etwas schaffen wie ihn.
Und diese Maschine war unser Universum. Und sie hat dann etwas geschaffen wie ihn, nämlich uns Menschen. (Wobei er zwar ein bisschen mitgeholfen hat, aber dennoch, wenn er seine Finger raus lässt, sind wir materielle Apparatchen, die Bewusstsein erzeugen, und alles mögliche verstehen können. Keine Spur von Schöpferkraft in uns, ohne seine Beihilfe oder ohne Beschwörung anderer Wesen, wir sind bloß deterministische Strukturen, die dahinfließen.)
Na ja, und da sind wir ja schon fast am Ziel. Das Thema war ja, was das Beste ist, was zwischen Gott und unserem Universum sein kann. Gott ist Yang, reine Aktivität, reine Schöpferkraft, und die Materie ist reines Yin, reine Passivität.
Wie sollen die beiden zusammenwirken?
Meine Lösung sieht so aus, dass Gott seinen freien Willen mit demjenigen der anderen übernatürlichen Wesen verbindet, also diese zurückholt in sich, wodurch der freie Wille wieder in eine Hand gerät. (Es ist nämlich störend, wenn es mehrere freie Willen gibt, denn sie haben die Tendenz, untereinander in Konflikt zu geraten. Und selbst wenn sie das nicht tun, können sie nicht so gut zusammenarbeiten, als wenn sie in Eins sind.)
Und das gleiche sollte unser Universum tun. Also alle Bewusstseine sollten verschmelzen, so dass ein einziges großes entsteht.
Und dieses eine große passive Bewusstsein soll sich von Gott bewegen lassen, und ihn dabei wahrnehmen.
Dann hätte er jenen gleichberechtigten Gefährten, nach dem er schon immer suchte (bzw. seine Gefährtin, denn man würde die Materie wohl eher als weiblich bezeichnen), und wäre nicht mehr alleine.
Für uns würde das bedeuten, dass wir unsere Individualität aufgeben und mit dem Kosmos in mystischer Verschmelzung eins werden. Sodann fühlen wir gemeinsam, wie Gott uns verwandelt.
===
Hat jemand eine bessere Idee, bzw. gibt es etwas an meiner grundlegenden Einstellung auszusetzen, nach der ich nicht auf unseren persönlichen Vorteil bedacht bin, sondern nach einer Lösung suche, die für sämtliches Seiende (also für Gott und das Universum) am besten ist?
Und das läuft dann sehr oft unbewusst ab, und man kriegt nicht mal mit, dass die Motivation eigentlich war, das beste für uns selber zu suchen, und man meint, Gott habe das für uns vorgesehen, in seinem göttlichen Plan.
Also etwa das ewige Leben in einem Himmel, wo man von ihm mit Glückseligkeit überhäuft wird. Glaubt ihr wirklich, er ist froh darüber, uns so bedienen zu müssen?
Oder die Reinkarnation. Macht es wirklich Sinn, anzunehmen, er habe das menschliche Leben so gestaltet, dass eins davon nicht genug ist, damit die Seele ausreichend lernt, und immer wiederkommen muss, und damit den Platz für neue Seelen wegnimmt?
Oder das Streben mancher Traditionen, selbst zu Gott zu werden und in einem Himmel wie ein Schöpfer zu herrschen. Hätte der richtige Gott wirklich Wohlgefallen an anderen, die so tun wollen, als ob sie er wären?
Und selbst die grundlegende Auffassung, wir Menschen seien von ihm nach seinem Ebenbild geschaffen worden, damit wir lernen und zu einem Wesen heranwachsen, das seiner Herkunft würdig ist. Diese Auffassung ist ebenfalls völlig unsinnig.
Weil wozu hätte er Wesen schaffen sollen, die unvollkommen sind, nur damit er ihnen eine Chance gibt, vollkommen zu werden? Warum hat er sie dann nicht etwas vollkommener geschaffen, dann würde es ihnen leichter fallen. Oder warum hat er sie nicht so unvollkommen geschaffen, dass es ohnehin unmöglich ist, und sie gar nicht mitkriegen, was da los ist?
Das klingt irgendwie nach einem Spiel, das ein machtbesessener Bastler mit seinen Schöpfungen spielt, nur um zu sehen, wie er schöpfen kann, und ob das funktioniert, was er da zusammenbastelt.
Wenn er vollkommen und allwissend wäre, würde er es nicht nötig haben, solche Spiele zu spielen, denn um ehrlich zu sein, sie quälen uns nur.
Viel schöner wäre es gewesen, hätte er uns vollkommen geschaffen, damit wir schon vom Zeitpunkt unserer Geburt an die höchste Glückseligkeit genießen können. Aber so quält er uns nur, und jenen, die es nicht schaffen, je zur Glückseligkeit zu gelangen, ist gleich das ganze Leben verflucht.
Also liegt die Schlussfolgerung nahe, Gott ist gar nicht vollkommen, und er wollte mit seiner Schöpfung etwas finden, was er suchte. Und er wusste noch gar nicht so genau, was er suchte, sonst hätte er es ja gleich direkt schaffen können.
Was er eigentlich suchte, war natürlich Gesellschaft. Ihr müsst wissen, er war sehr alleine. Als er sich aus dem Nichts geschaffen hatte, gab es ja nur ihn selbst, und er brauchte erst mal ein paar Äonen, bis er soweit war, dass er selbst so halbwegs funktionierte, und begriff, was er da gemacht hatte.
Und dann, sah er irgendwie ein, dass es auch jemand anders so wie ihn geben könnte. Und er ließ Teile von sich los, damit entstanden andere Wesen, heute würden wir sie Teufel oder Engel nennen, je nachdem, wie sie beschaffen sind.
Aber die waren alle unvollkommen, und so dachte er sich, er baut eine Maschine, die automatisch funktioniert. Und vielleicht würde diese Maschine etwas schaffen wie ihn.
Und diese Maschine war unser Universum. Und sie hat dann etwas geschaffen wie ihn, nämlich uns Menschen. (Wobei er zwar ein bisschen mitgeholfen hat, aber dennoch, wenn er seine Finger raus lässt, sind wir materielle Apparatchen, die Bewusstsein erzeugen, und alles mögliche verstehen können. Keine Spur von Schöpferkraft in uns, ohne seine Beihilfe oder ohne Beschwörung anderer Wesen, wir sind bloß deterministische Strukturen, die dahinfließen.)
Na ja, und da sind wir ja schon fast am Ziel. Das Thema war ja, was das Beste ist, was zwischen Gott und unserem Universum sein kann. Gott ist Yang, reine Aktivität, reine Schöpferkraft, und die Materie ist reines Yin, reine Passivität.
Wie sollen die beiden zusammenwirken?
Meine Lösung sieht so aus, dass Gott seinen freien Willen mit demjenigen der anderen übernatürlichen Wesen verbindet, also diese zurückholt in sich, wodurch der freie Wille wieder in eine Hand gerät. (Es ist nämlich störend, wenn es mehrere freie Willen gibt, denn sie haben die Tendenz, untereinander in Konflikt zu geraten. Und selbst wenn sie das nicht tun, können sie nicht so gut zusammenarbeiten, als wenn sie in Eins sind.)
Und das gleiche sollte unser Universum tun. Also alle Bewusstseine sollten verschmelzen, so dass ein einziges großes entsteht.
Und dieses eine große passive Bewusstsein soll sich von Gott bewegen lassen, und ihn dabei wahrnehmen.
Dann hätte er jenen gleichberechtigten Gefährten, nach dem er schon immer suchte (bzw. seine Gefährtin, denn man würde die Materie wohl eher als weiblich bezeichnen), und wäre nicht mehr alleine.
Für uns würde das bedeuten, dass wir unsere Individualität aufgeben und mit dem Kosmos in mystischer Verschmelzung eins werden. Sodann fühlen wir gemeinsam, wie Gott uns verwandelt.
===
Hat jemand eine bessere Idee, bzw. gibt es etwas an meiner grundlegenden Einstellung auszusetzen, nach der ich nicht auf unseren persönlichen Vorteil bedacht bin, sondern nach einer Lösung suche, die für sämtliches Seiende (also für Gott und das Universum) am besten ist?