Mein Kumpel, der grade hier war, bei dem geht nix mehr selbst und dem kann auch kein Mensch mehr helfen. Ich kenn ihn seit 40 jahren, der will auch keine Hilfe. Der will manchmal ins Krankenhaus, um sich wieder herstellen zu lassen und um dann nach Hause zu gehen, sich von vorn wieder kaputt zu machen. Und er braucht ein paar Zuschauer und Leute, wo er sich anlehnen kann. Ich kann ihm nicht helfen, Fachleute können ihm nicht helfen. Dem kann nur noch ein Erlöser helfen. Bei mir bekommt er keine Hilfe, von mir bekommt er nur Kaffee. Ja, und hin und wieder füll ich ihm ein Formular aus oder les ihm einen Amtsbrief vor, weil er die Inhalte nicht mehr versteht.
Ihm muß niemand helfen - laß ihn durch seine Erfahrung durchgehen, es ist wichtig für ihn. Das zeigt sich daran, daß er sich nicht helfen lassen will. Nur er selber kann sich helfen.
Ja - wenn man an nur dieses eine Leben glaubt und denkt mit dem Tod war`s dann alles - dann muß man gerettet werden.
Man muß alles viel haben - alles viel ausgelebt haben, damit man die Chance hat, das Leben wenigstens "ausgekostet" zu haben - wenn es dann schon zuende ist.
Aber wenn man von der Annahme ausgeht, daß wir unsterbliche Wesen sind, die lediglich ihren Körper verbrauchen (was nicht nötig wäre

), also - immer mal wieder sterben und in einem neuen Körper wieder hierher zurückkommen,
dann ergibt es einen Sinn.
Jeder geht im Laufe der vielen Leben durch alles (!) durch. Jeder darf alles erfahren, was er will und neues schöpfen....dessen Potential allerdings in der Unendlichkeit ebenfalls vorhanden ist...
Wir waren schon alles - Opfer, Mörder, Helden, Diktatoren, Einsiedler ect.
dann ist es wieder stimmig - und man lernt in der Lage zu sein, jemanden das, was er lebt - ausleben zu lassen - vor allem Dingen, wenn er es so unbedingt will und jeden Versuch, ihn da herauszuholen ablehnt.
Das ist auch - "Achtung vor dem Leben der anderen" haben .
Ich persönlich sehe einen großartigen Sinn darin
Gruß blue