Von wem wünscht man sich eigentlich etwas? Von wem erwartet man es zu bekommen?
Ein Selbstgespräch?
Man setzt mit dem Wunsch etwas von innen in die äußere Welt. Vielleicht, um es bzw. uns selbst besser sehen zu können. Nichts weiter ist ein Wunsch für mich. Ein Spiegel, ein Gott, der sich selbst berührt.
Denn die Endlos-Ketten zeigen: Wofür wünsche ich mir xy (zum Entspannen), wofür will ich mich durch xy entspannen usw. ...?
Um
dann, später glücklich zu sein, funktioniert ja nicht. Wie Wyrm schon andeutete, führt das xyz immer weiter weg aus dem Hier und Jetzt. Und nur im Hier und Jetzt können wir glücklich sein. Insofern bringen uns Wünsche auf einem kleinen Spaziergang durch die Welt wieder zu uns zurück. Denn wir müssen ja letztendlich unsere Füße in jedem Fall selbst zum Gehen benutzen.
Ich habe mir vor kurzem auch gewünscht, bei einem Wettbewerb zu gewinnen. Meine eingereichte Arbeit mochte ich so oder so sehr, und der Wunsch wäre gar nicht notwendig gewesen. Ich war nicht abhängig davon, denn diese Arbeit allein machte mich glücklich. Im Außen ist "es" dann auch passiert, weil ich innerlich völlig damit im Einklang stand.
Ich denke, erfüllte Wünsche sind einfach nur im Außen sichtbare Freuden/Leiden des Inneren. Wenn ich präsent sowohl in mir als auch überall bin, gibt es keine Grenze mehr, über die etwas "Fehlendes" erst kommen müsste. Ich bin das Fehlende wie das Ganze, das Leere wie das Volle, Armut und Überfluss, Armfluss und Übermut. Es spielt keine Rolle.

Statt zu wünschen kann man sich auch einfach ausweiten, grenzenlos werden, dann gilt
all inclusive.
Für mich gibt es nur zwei Möglichkeiten: Tun und Nicht-Tun. Wenn ich etwas (für etwas Bestimmtes) tue, geschieht es, es liegt ja in meiner Hand. Wenn ich nichts tue, will ich nichts Bestimmtes, und es geschieht auch einfach.
Ich verstehe auch viele Wünsche meiner Mitmenschen nicht: "Ich wünsche dir einen schönen Tag, Gesundheit, dass du es schaffst, viel Erfolg" usw. Wenn man es genau nimmt, setzt dieser Ausspruch paradoxerweise einen Mangel an genau dem Gewünschten voraus.
Lieber sind mir zwei einfache Worte: "Alles Gute." "Gute Fahrt." "Alles Liebe!"
Da kann jeder selbst entscheiden, was damit wohin soll, ob das fehlt oder schon ist, wo und wie es ist. Da brauche ich kein Tätigkeitswort.
