Was darf Kunst?

  • Ersteller Ersteller Babyy
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Als ich siebzehn war saß ich bei einem Freund von mir in der Küche. Wir wohnten damals alle noch im jeweiligen Elternhaus. Mein Freund hatte einen Bruder, der alles sehr locker nahm und sich nicht gerade viel Mühe gab um etwas zu erreichen. Er erreichte aber immer alles was er wollte. Zu der Zeit wollte der Bruder sich an einer Kunstschule bewerben und kam an dem Nachmittag in die Küche und meinte, er müsse noch schnell was für die Bewerbung an der Schule machen.

Er suchte sich in der Küche einige Sachen zusammen: leeren Eierkarton und sechs Tonpfeifen von Stutenkerlen. Letztere klebte er an den Eierkarton. Dann schrieb er noch irgendwas, was dieses Werk aussagen solle. Mein Freund fragte ihn, ob er das wirklich damit aussagen wolle. Der Bruder meinte, er habe sich dabei gar nichts gedacht, glaube aber, dass die Erklärung gut ankommt.

Tatsächlich wurde er an der Kunstschule angenommen und man war dort total begeistert von seinem Werk und dessen "Aussage".

Ich habe selbst gesehen, wie das Kunstwerk entstand. Seitdem bin ich sehr skeptisch bei Aussagen von Künstlern und ihren Werken.
 
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Es ist mein absolutes Lieblingslied ich hörte es zahllose Male und sah auch das geniale Video mir an, nun könnte man sagen: eigendlich beschreibt es einen geisteskranken Stalker oder man betrachtet es als "Augenöffner" was in der Psyche eines Menschen vorgehen kann. Der tiefste Abgrund den es meiner Meinung nach gibt, liegt nicht irgendwo in der Pampa, sondern in jedem von uns, es ist unsere Psyche.

Falco verstand es wie kaum ein anderer Texe und Stimmungen von nie erreichter Intensität und Tiefe zu erzeugen ohne viele Effekte, sondern durch Geschehnisse wie man sie aus Thrillern und den Nachrichten kennt.

Diese Tiefe in der Kunst beinhaltet, erreichte noch jemand, wie kaum ein anderer, es ist der verstorbene:

Zdzislaw Beksinski

Anhang anzeigen 72265 Anhang anzeigen 72264

Schaut euch diese Bilder von ihm mal an und lasst sie auf euch wirken.
Ich like die Bilder.
Falco mag ich nicht.
 
Der Ursprung frauenverachtender Texte ist IMMER eine Riesen-Unsicherheit gegenüber dem weiblichen Geschlecht.
Nicht Überlegenheitsgefühl - auch wenn es sich ganz an der Oberfläche danach anhören mag.
Wie oft sind solche Typen wohl schon gekränkt, zurück gewiesen worden, bevor sie so etwas ausgekotzt haben?
Das soll jetzt aber bitte nicht heißen, dass Frauen selbst Schuld sind, wenn sie mit solchen Texten bedacht werden.
 
Ganz ehrlich, du siehst Gespenster wo keine sind :rolleyes:
Das Video was @Etrazeba gepostet hat, besingt die Slawen, das wunderschöne slawische Land und daran ist nichts schlimmes. Wer es letztlich hört und warum, darauf hat kein Künstler Einfluss.

in diesem Sinne:

Mach damit was du willst!

Du hast relativ harmloses Beispiel ausgewählt, die Richtung bietet wesentlich mehr,

aber, wenn Slawen, dann warum nicht so ?
weder Nationalismus noch Faschismus werden bedient, menschenverachtendes Verhalten (aufschaukelnde Rhetorik) ebenfalls nicht und patriotische Gefühle dürfen nach Bedarf sich im Herzen und im Kopf ausbreiten, wenn sie der Seele gut tun...wenn Bedarf an Betonen der Zugehörigkeit zu einem Volksstamm besteht -
wie Du sehen kannst, es gibt auch Unverfängliches, oder der Künstler schafft ein Neues Werk:


 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Als ich siebzehn war saß ich bei einem Freund von mir in der Küche. Wir wohnten damals alle noch im jeweiligen Elternhaus. Mein Freund hatte einen Bruder, der alles sehr locker nahm und sich nicht gerade viel Mühe gab um etwas zu erreichen. Er erreichte aber immer alles was er wollte. Zu der Zeit wollte der Bruder sich an einer Kunstschule bewerben und kam an dem Nachmittag in die Küche und meinte, er müsse noch schnell was für die Bewerbung an der Schule machen.

Er suchte sich in der Küche einige Sachen zusammen: leeren Eierkarton und sechs Tonpfeifen von Stutenkerlen. Letztere klebte er an den Eierkarton. Dann schrieb er noch irgendwas, was dieses Werk aussagen solle. Mein Freund fragte ihn, ob er das wirklich damit aussagen wolle. Der Bruder meinte, er habe sich dabei gar nichts gedacht, glaube aber, dass die Erklärung gut ankommt.

Tatsächlich wurde er an der Kunstschule angenommen und man war dort total begeistert von seinem Werk und dessen "Aussage".

Ich habe selbst gesehen, wie das Kunstwerk entstand. Seitdem bin ich sehr skeptisch bei Aussagen von Künstlern und ihren Werken.
Die Aufnahmeprüfungen an Kunstschulen, zumindest an renommierten akademischen, dauern mehrere Tage. Es muss nicht nur eine Mappe mit eigenen Arbeiten eingereicht werden - die Anwärter müssen auch vor Ort, live, unter den Augen der Professoren, ein gewisses technisches Können unter Beweis stellen. Die Studienplätze sind streng begrenzt, nur ein geringer Prozentsatz wird aufgenommen.
 
Die Aufnahmeprüfungen an Kunstschulen, zumindest an renommierten akademischen, dauern mehrere Tage. Es muss nicht nur eine Mappe mit eigenen Arbeiten eingereicht werden - die Anwärter müssen auch vor Ort, live, unter den Augen der Professoren, ein gewisses technisches Können unter Beweis stellen. Die Studienplätze sind streng begrenzt, nur ein geringer Prozentsatz wird aufgenommen.

es waren früher verschiedene Möglichkeiten gegeben:
mein Schwiegervater reichte eine Mappe mit seinen Arbeiten in Ö. an ...(leider war ich nicht dabei, und er lebt auch nicht mehr) irgendeine bestimmte Amtsstelle, die darüber entschieden hat, ob er sich Kunstmaler nennen darf...An die Akademie kam er ein paar Jahre später. Die Mappe war auch da der wesentliche Schlüssel.
 
Die Aufnahmeprüfungen an Kunstschulen, zumindest an renommierten akademischen, dauern mehrere Tage. Es muss nicht nur eine Mappe mit eigenen Arbeiten eingereicht werden - die Anwärter müssen auch vor Ort, live, unter den Augen der Professoren, ein gewisses technisches Können unter Beweis stellen. Die Studienplätze sind streng begrenzt, nur ein geringer Prozentsatz wird aufgenommen.

Ich habe ja auch nichts anderes behauptet. Der Bruder meines Freundes war ja begabt. Es ging doch um die künstlerische Aussage, die eben nicht immer eine Aussage sein muss. Der Bruder meines Freundes wusste eben was gut ankommt. Und ein "ich habe mir nichts gedacht, aber die Zeit drängte" wäre halt nicht gut angekommen. Der war ja nicht doof.
 
Künstler leben ja nichts in einem rechtsleeren Raum.
Sie müssen sich genauso an Gesetze halten,
Aber offenbar einige eben nicht, siehe z.B. Polanski. :(
 
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Der Ursprung frauenverachtender Texte ist IMMER eine Riesen-Unsicherheit gegenüber dem weiblichen Geschlecht.
Nicht Überlegenheitsgefühl - auch wenn es sich ganz an der Oberfläche danach anhören mag.
Wie oft sind solche Typen wohl schon gekränkt, zurück gewiesen worden, bevor sie so etwas ausgekotzt haben?
Das soll jetzt aber bitte nicht heißen, dass Frauen selbst Schuld sind, wenn sie mit solchen Texten bedacht werden.
Frauenverachtende Texte sind vor allem ein Spiegelbild der Gesellschaft.
Objektivierung, Sexualisierung und Funktionalisierung von Frauen, sind eben noch in vielen Köpfen gesellschaftsfähig.
Muß man sich nur mal die Werbung anschauen.
Sexuelle Belästigung läuft unter Bagatelle.
Gewalt in der Prostitution und in Hardcore Pornos sind an der Tagesordnung, normal u.s.w. .
 
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