Warum wird unsere Jugend immer "Verwahloster" und was kann man dagegen tun?

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:lachen:



Quelle: www.tagesspiegel.de


Wie provokativ! Jetzt probieren sie mal was Neues aus....mit Waffen!

Tut mir leid, aber ich glaube viele "ältere" Leute (>35 Jahre) wissen überhaupt nicht mehr, was auf der Straße so abgeht und wenn nur aus dem sicheren Fernsehsessel...

Jetzt melde ich mich doch nochmal, so als Ü-35.

Auch als dermaßen alte Frau (36!) ist man auf der Straße unterwegs. Geht zum Bäcker, zum Kiosk, zum Supermarkt, fährt mal mit der Bahn oder mit dem Bus. Ich weiß vielleicht nicht, was in den Schulhöfen vor sich geht, aber die Straßen einer Großstadt habe ich immer vor Augen. Und ich kann gut sehen. Und auch fühlen, z.B. wenn mich einer der wohlerzogenen Jugendlichen anrempelt, mir mit so nem Kickboard in die Hacken fährt... na ja, anrempeln tun auch einige 'Alte'. Tja, bei solchen Vorbildern...

Erst heute morgen in den Nachrichten: 4 Jugendliche überfallen einen anderen 17jährigen Jugendlichen brutal, um an sein Händi und Geld zu kommen.
 
Hi mir fällt beim Lesen ein, daß ich meine, daß wir uns vor allem wegen Schmerzen betäuben. Kurzfristiges Lusterleben oder auch Sinneserweiterung mal ausgenommen.

:liebe1:
 
das liegt glaube ich teilweise daran, dass die eltern heute keine zeit haben für ihre kinder.

damit man einen gewissen wohlstand hat, müssen beide eltern den ganzen tag arbeiten gehn, besonders aber die alleinerzieherInnen und wenn man am abend nach hause kommt, ist man nur mehr matschbirne, weil man so müde ist.

kinder, sofern sie zumindest noch etwas kleiner sind, brauchen jedoch aufmerksamkeit, man soll ihnen zuhören, man soll sich mit ihnen beschäftigen, mit ihnen reden, sie haben ja auch was am herzen hin und wieder.

man kann darüber denken wie man will, ich arbeite mit familien und bei 2/3 derer die bei mir sind (und leider auch im bekanntenkreis und nachbarn) bekomme ich das ganz genau so mit.

das ist sehr traurig, aber der wohlstand und das jeder ein auto hat, ist heute meist mehr wert, als sich die probleme der kinder anzuhören :(


Hi,

es ist nicht immer der Wohlstand, nein es wird alles teuerer,
der Lebensstandart sinkt,
es gibt Mütter die alleinerziehend sind,
die Väter sind woanders....
Manche Kinder sind nicht geplant,...

So entstehen Schlüsselkinder,.. man (Erziehungsberechtigte) weiß wenig
über die Kinder, wo sie sich tagsüber aufhalten, in welcher Clique,
dann suchen sich die Jugendlichen die Gemeindschaft unter seinesgleiche,..
Alkohol, Drogen, ausprobieren wie weit Sie gehen könne, die Schwächsten werden dann gepiesakt,.. es gibt Mutpröbchen.. ..

Ich bin froh, das Unsere Mutter noch daheim sein konnte,
für Uns immer da war, sodas Wir keine Schlüsselkinder waren,
Fernsehen gabs kontrolliert, ...
Spielsachen wurden abgecheckt, ob Sie für Uns geeignet waren,
Wir haben mehr mit gleichaltrigen in der Nachbarschaft gespielt,
Unsere Mutter wußte immer wo und mit wem Wir zusammen waren,
hatte auch vertrauen zu Ihren Kindern. ;)
Immer erst die Pflichten Schulaufgaben, dann gings Spielen...
Nein um vernünftig aufzuwachsen,
sollte schon möglicht die Mutter zu Hause sein, wenigstens halbtags,
wenn die Kinder von der Schule und vom Kindergarten zu Hause sind,
das schon bis Über 15 Jahren, etwas länger ..

LG:liebe1:
Sonja
 
Hallo ihr lieben!!

Erstmal vielen vielen Dank für die vielen Beiträge. Ihr habt da sehr interessante Teilaspekte miteingabracht.

Nur eine Bitte hab ich an euch: Streitet euch nicht wegen diesem Thema. Es ist sehr komplex und es gibt so viele Möglichkeiten bezüglich der Ursachen, Auswirkungen und Lösungsmöglichkeiten, dass man wahrscheinlich eine ganze Bibliothek damit füllen könnte.

Obwohl ich mich schon sehr lange mit der Thematik "Mensch und Gesellschaft" beschäftige (vielleicht kennt ihr meine anderen Themen?) kann ich die ganzen Aspekte noch nicht einordnen.

Auch in Bezug auf Jugendliche gelingt es mir nicht, Ursachen und Wirkungen klar für mich zu definieren.

Daher: Es ist toll wenn ihr verschiedene Ansichten habt, aber kriegt euch deswegen bitte nicht in die Haare!! (Ogott, sagt man das so???)



Aber zurück zum Thema:

Vielleicht können wir zunächst ein paar mögliche Ursachen zusammentragen und für diese schließlich versuchen gemeinsam Handlungsalternativen für uns als Erwachsene zu finden?

Hier ein paar Dinge, die ich nicht verstehe:

Eine mögliche Ursache für die zunehmenden Entgleisungen sind sicher auch die Enflüsse der 68er. Allerdings denke ich, in Zusammenhang mit unserer heutigen Situation. Selbstbestimmtheit ist grundsätlich nichts falsches. Warum können wir damit nicht umgehen?

Problematisch finde ich auch den Verfall von Werten und Normen. Solche sollte es für jede Gemeinschaft geben und man sollte versuche, bestimmte allgemein definierte Grenzen nicht zu überschreiten. Dazu gehört auch, dass man in der Öffentlichkeit nicht halb nackt rumläuft, dass man sich gegenseitig mit Respekt behandelt, usw... Bei diesem Punkt verstehe ich allerdings nicht, wie es dazu gekommen ist?

Die Menschen haben kein Interesse mehr aneinander. Wenn heute Jugendliche unter 16 einen Erwachsenen auf der Straße nach Feuer fragen, bin ich mir sicher, dass sie in 80% der Fälle auch welches bekommen, denn wenn man sie nach ihrem Alter und ggf. nach ihrem Personalausweis fragt, gucken sie ziemlich perplex aus der Wäsche (eigene Erfahrung). Ich bin in einem zielich kleinen Dorf aufgewachsen und kenne es auch noch, von Menschen, die ich nicht oder kaum kenne, für Dummheiten zurechtgewiesen zu werden. Manche bringen einen sogar nach Hause und reden mit den Eltern, wenns besonders grob war. Warum interessiert sich heute keiner mehr dafür? Warum ist es so normal geworden, dass sich Jugendliche am Wochenende in aller Öffentlichkeit bis zur Besinnungslosigkeit betrinken, obwohl an den Tischen neben ihnen lauter Familienväter und -mütter sitzen? Warum bekommen sie überhaupt Alkohol ausgeschenkt, obwohl sie dies vom Gesetzgeber her noch gar nicht dürften?

So, das soll erstmal genug sein. Ich hoffe, wir können darüber ein wenig diskutieren und freu mich schon auf eure Antworten.

LG

Nachtschwärmer
 
hm-mögliche Ursachen-könnte folgendes sein...

allgemein gesehen leben doch die Jugendlichen so und auch die Kinder wie sie es vorgelebt bekommen haben,sicherlich auch ein Teil die Medien,die Gesellschaft puplizieren.Aber anfangen müssten wir eigentlich in der Familie selbst,denn das was uns das Leben inmmoment schwer oder leicht macht- sind doch nur die Bedingungen-das Umgehen liegt bei jeden von uns selbst-oder?
Also doch ein schon älteres Problem bzw.Wurzel?

Lg beate
 
Hi,

es ist nicht immer der Wohlstand, nein es wird alles teuerer,
der Lebensstandart sinkt,
es gibt Mütter die alleinerziehend sind,
die Väter sind woanders....
Manche Kinder sind nicht geplant,...

So entstehen Schlüsselkinder,.. man (Erziehungsberechtigte) weiß wenig
über die Kinder, wo sie sich tagsüber aufhalten, in welcher Clique,
dann suchen sich die Jugendlichen die Gemeindschaft unter seinesgleiche,..
Alkohol, Drogen, ausprobieren wie weit Sie gehen könne, die Schwächsten werden dann gepiesakt,.. es gibt Mutpröbchen.. ..

Ich bin froh, das Unsere Mutter noch daheim sein konnte,
für Uns immer da war, sodas Wir keine Schlüsselkinder waren,
Fernsehen gabs kontrolliert, ...
Spielsachen wurden abgecheckt, ob Sie für Uns geeignet waren,
Wir haben mehr mit gleichaltrigen in der Nachbarschaft gespielt,
Unsere Mutter wußte immer wo und mit wem Wir zusammen waren,
hatte auch vertrauen zu Ihren Kindern. ;)
Immer erst die Pflichten Schulaufgaben, dann gings Spielen...
Nein um vernünftig aufzuwachsen,
sollte schon möglicht die Mutter zu Hause sein, wenigstens halbtags,
wenn die Kinder von der Schule und vom Kindergarten zu Hause sind,
das schon bis Über 15 Jahren, etwas länger ..

LG:liebe1:
Sonja

Was ich noch hinzufügen möchte, in der Pupertät,
da spielen ja auch noch die Hormone mit, das Abnabeln fängt an,
dadurch werden Jugendliche auch noch ein bisschen mehr Revoluzer,
gegen die Eltern und auch sonst.
Man macht viel Blödsinn und lacht darüber, kennt wenig Grenzen,
die Lust auf Schule nimmt derzeit ein bisschen ab, dafür steigt das Interesse für was anderes. ;)

Außerdem sehen sich die Jugendlichen immer gezwungen,
das zu bekommen, was die anderen Jugendlichen auch haben.

Wir haben derzeit auch gelernt bei Unseren Großeltern,
das man sich dafür was verdienen kann, mit Rasenmähen,...
es war das Erste eigene Geld,.... oder man hat es in die Sparbüchse getan.

Die Eltern heute, können den Jugendlichen manchmal keine Grenzen mehr stecken,...
Sie dürfen nur noch das Portemonaie aufmachen..

LG

Sonja
 
Unsere Kinder werden in eine Problemgesellschaft geboren-zu viele Probleme und Jeder ist auf seins zentriert.
Wir haben miteinander verlernt umzugehen, das uns ist so selten geworden.
Wir reden nicht mehr,wir fordern oder beschimpfen.
Überall ist so ein Druck zu spüren,kein Erfreuen-kein Losgelöstsein.

Aber um so schwieriger es sein mag-ist es doch um so wichtiger das Gemeinsame wieder zu suchen und zu finden-Mit Werten wie Achtung,Respekt,Dankbarkeit und Liebe.

Lg Beate
 
Ich will mal ganz anders darauf gucken.

Wir haben einen Datenstau. Als Menschheit. Haben wir einen Datenstau. Jede einzelne Wissenschaft ist für sich so weit wie die andere. Egal ob aus dem geisteswissenschaftlichen oder dem naturwissenschaftlichen Gebiet. Alle sind sie nur nach dem Gleichen unterwegs: wie funktioniert die Natur und der Mensch in ihr zwischen Himmel und Erde?

Mit dem Leben entsteht die Notwendigkeit, es zu heilen. Und aber auch und vor allem: die Notwendigkeit, Lebensbedingungen qualitativ hochwertig zu gestalten. Damit Krankheit nicht entsteht.

Das System, in dem wir leben, ist ein Wachstumsorientiertes System. Wir vermeiden Mangel. Hier für uns. Und was anderswo ist- Schwamm drüber, ich schlafe gut, ihr nicht? Der Mensch scheint nicht so zu sein, daß es ihn betrübt, daß jeden Moment ein Kind auf der Erde stirbt, weil es nichts zu essen hat. Er scheint so zu sein, daß es ihn nicht betrübt, wenn Krieg und Terror ist. So zu sein, daß es ihn stört, wenn eine Katze und eine Maus sich gegenseitig verstümmeln und alle Kinder schauen lachend zu.

Wenn ich fernsehe, wird mir ganz oft gespiegelt durch diese ermattende Marter-Scheibe von Dr. Phil ipse,da: der Mensch lebt von Lätta und Sex allein. Und von Auto. Und von Fliegen. Und Glück. Und Geld. Und Versicherung. (ich lach immer: die Zürcher-Versicherung sponsort, wenn ich mich jetzt grad nicht täusche, die Hysterie-Mysterie-Galilieo-Spezial-Serie auf Pro 7)

Es ist asozial hier.

Jetzt mal echt. So unter uns hier. Mega asozial ist hier alles getacktet. Die einzelnen Versuche sind ja nett gemeint, aber es ist ja überhaupt nicht irgendwie qualitativ sinnvoll synchronisiert oder organisiert hier. Boah manchmal denk ich. wo bin ich hier gelandet. Als wär ich ein Alien. Nur komme ich nicht zum sezieren diesmal, sondern um seziert zu werden. So fühlt es sich an. Diese Mißgunst mancherorten. Dieser Streit. Diese Leute, die mit dieser Streiterei in sich drin rumrennen und dem Fanatismus. Das macht mich echt kribbelig, das steckt an.

naja, was soll's. Ich kann ja so tun, als wenn ich erwachsen wär, haha. Aber mir geht das schon gewaltig auf den Grundig.

:liebe1:
 
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hm-mögliche Ursachen-könnte folgendes sein...

allgemein gesehen leben doch die Jugendlichen so und auch die Kinder wie sie es vorgelebt bekommen haben,sicherlich auch ein Teil die Medien,die Gesellschaft puplizieren.Aber anfangen müssten wir eigentlich in der Familie selbst,denn das was uns das Leben inmmoment schwer oder leicht macht- sind doch nur die Bedingungen-das Umgehen liegt bei jeden von uns selbst-oder?
Also doch ein schon älteres Problem bzw.Wurzel?

Lg beate


Ich will mich auf das ältere Problem beziehen. Ich frage mich gerade, was für eins das sein könnte. Vielleicht die Unzufriedenheit, die Trixi angedeutet hat, dass jeder nur nich mit sich selbst beschäftigt ist? Angefangen haben könnte das ja, als unser "Wirtschaftswunder" aufgehört hat: Es gab immer mehr Arbeitslose, die Leute hatten aber noch sehr hohe Ansprüche und fürhlen sich jetzt natürlich umsomehr eingeschränkt. Sie können nicht mehr zweimal im Jahr irgendwo Urlaub machen, sich nicht alle zwei Jahre ein neues Auto kaufen (Das kenn ich noch von meinen Großeltern). Un dann? Dann kommen die 68er (Oder war das während oder nach dieser Zeit?). Emanzipation, keine Regeln mehr. Die Kinder sind auf sich allein gestellt in ihren Entscheidungen. Gleichzeitig befinden wir uns in einem Wandel von sozialer Marktwirtschaft Richtung Kapitalismus. Viele Betriebe werden mechanisiert, die Arbeitsplätze automatisiert. Der Mensch ist ersetzbar geworden.
Aber wie fühlen sich die Leute, wie reagieren sie? Vielleicht schimpfen sie auf den Staat, es gibt im Privaten Bereich lautstarke Disussion über unseren "scheiß Ausbeuterstaat". Die Steuern werden erhöht. Die Arbeiterklasse muss um ihre Arbeitsplätze bangen (siehe Maschinisierung)..
Und was ist mit den Kindern? Sie dürfen tun und lassen was sie wollen, haben keine festen Regeln (das ist ja out). Woran halten sie sich also fest?
Dann sind diese Kinder erwachsen. Vielleicht bekommen sie einen Ausbildungsplatz, auch eine Anstellung danach. Dann, das erste Mal Arbeitslos. Sie haben selbst schon Kinder (unsere Jugend). Wie verhalten sie sich. Wie äußern sie sich über das Leben, über Bildung? "Das bringt doch eh nichts", "Ohne Beziehung läuft heutzutage gar nichts", "Dem Staat ist doch eh egal, was mit uns passiert, hauptsache wir zahlen Steuern", ...

Ich habe mich jetzt bewusst auf die "Arbeiterklasse" bezogen, da ja bekanntlich in sozial schwächeren Familien die meisten Probleme auftreten.

Was denkt ihr. Könnte dies eine mögliche Ursache, eine mögliche Entwicklung gewesen sein?

Wenn ja, liegt das Problem zum einen in der Philosophie der 68er, zum Anderen im Kapitalismus, in unserer Klassengesellschaft. Daraus resultieren dann schichtspezifische Erfahrungshorizonte und Verhaltensmuster?

OGott, ich merk mal wieder, wie unerfahren ich eigentlich noch bin...

LG

Nachtschwärmer
 
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