Nee - die Kabbalisten legen die Bibel nach ihrer Lehre aus und das ist nur eine Form des Bibelfanatismus. Nur eben auf etwas "gehobenerem" Niveau.
Die Merkaba-Literatur entstand frühstens im Jahrhundert vor Christus und das Sefer ha-Razim im dritten Jahrhundert. Tennach und Kabbalah sind nicht identisch. Und als Gottesnamen findest du die 72 Namen ned.
Das gleiche (numerologisch gesehen) kann ich übrigens auch mit den Runen und der Edda machen - oder den germanischen Gottesnamen. Das hat aber mit der Überlieferung selbst nur wenig zu tun...
Es gibt verschiedene Auffassungen von dem, was Kabbala ist (von kibbel-annehmen und auch geben, also Überlieferung im Sinne des Empfangens und Weitergebens).
Die jüdische mündliche Überlieferung besteht seit sehr langer Zeit, und diese Überlieferung kommt aus der jenseitigen Tiefe des Menschen selbst.
Manches davon wurde sehr viel später schriftlich festgehalten, und die Auslegungen der Überlieferung sind ebenso unvollkommen, wie der Mensch unvollkommen ist.
Und ja, man kann mit Zahlen jonglieren, wie man will. Es gibt dabei aber Regeln, und auch die werden vom Lehrer zum Schüler weitergegeben.
Weinreb steht in der ungebrochenen Tradition der mündlichen Überlieferung, und es steht dir ja frei, dich damit zu beschäftigen oder es eben nicht zu tun.
Runen, Griechisch, Sanskrit o.a. sind ebenfalls Ausdruck göttlicher Ordnung. Und natürlich sind die Geheimnisse des Lebens, des Menschen, Gottes, der Ewigkeit auch in anderen heiligen Schriften zu finden.
Nur kann ich mit Sanskrit wenig anfangen, weil ich hier in der jüdisch-christlichen Tradition aufgewachsen bin, wie die meisten hier, ob ihnen das angenehm ist oder nicht. Und in Weinreb habe ich jemanden gefunden, der ein Lehrer aus dieser Tradition ist.