es ist nicht schön eine ganze glaubens oder volksgemeinschaft in eine schublade zu stecken und daraus verbal eine tickende zeitbombe zu gestalten um diesen leitsatz als meinungsfreiheit zu definieren und sich als opfer hinzustellen. es geht nach meiner meinung in eine art meinungshetze, wo vorher ein szenario gebildet wird das völlig realitätsfremd ist oder der eigenen phantasie entspringt. damit tut man sich doch selbst keinen gefallen.
.
Da ich diese Zeilen hier noch las und um - vielleicht wird es sowieso nicht verstanden - wenigstens einiges deutlicher zu machen, äußere ich mich hier noch mal.
Ich wuchs in der DDR auf. Ich weiß, was Meinungsfreiheit bedeutet. So sehe ich auch ziemlich gut und kann schon fast nachvollziehen, dass die meisten von denen, die sie immer hatten, sie nicht zu schätzen wissen. Derjenige, der die zitierten Zeilen geschrieben hat, soll mir erst mal nachweisen, womit ich eine Glaubens- und Volksgemeinschaft in eine Schublade gesteckt und erst recht, womit ich mich als Opfer hingestellt habe. Ich habe anhand eines Beispiels dargestellt, dass dieses Forum keine Meinungsfreiheit zulässt, weiter nichts. Der Hund beginnt aber immer zu bellen, sobald er getroffen wurde...
In einem anderen Forum wurde ich wegen eines Themas gesperrt, das die Anfrage stellte, ob man in Deutschland über den Islam diskutieren darf. Und das war alles. Bereits das wurde mir als "ausländerfeindliche Stammtischparole" interpretiert. Einige Forenmitgliederinnen aus offensichtlich muslimischen Familien lobten mich in PNs für meinen "Mut"(!!!!) Wie könnte das sein, wenn ich doch nur eine Glaubens- und Volksgemeinschaft in eine Schublade stecken wollte?
Zu meinem persönlichen Freundeskreis zählen ein Libanese, mehrere Afghanen, mehrere Iraner, ein Mann aus Saudi-Arabien, zwei Männer aus Ägypten und ein Türke. Bei einigen kenne ich sogar die Frauen, da diese schon etwas mutiger geworden sind und sich trauen, mit "fremden" Männern zu sprechen. (Dass sie es normalerweise nicht dürfen, erfuhr ich von ihnen. Ebenfalls erfuhr ich von diesen Menschen, dass Konvertiten, wenn möglich, von ihren ehemaligen Glaubensbrüdern, getötet werden und so wurde mir mancher schnelle Umzug ins Nirgendwohin klar. Wir haben dabei nicht über den Koran diskutiert.) Mehrere dieser Leute legen für mich die Hand ins Feuer und würden mich bis auf's Messer verteidigen. Was also? Bin ich so ein Böser, ein Rechter, ein Ausländerfeind?
Ich bin nicht mal Christ, obwohl ich meine Wurzeln nicht verleugne. Aber es ist befreiend, alten religiösen Wust abzuwerfen und ich möchte nicht in neuen, anderen hineingeraten. Die Freiheit ist es, die ich liebe.
Und nebenbei: Was Muslime in Deutschland betrifft, so stelle ich mich grundsätzlich hinter die Ansichten des Altkanzlers Helmut Schmidt, falls den überhaupt noch jemand kennt. Bitte bei ihm selbst nachlesen, gar so mundgerecht brauche ich das hier nicht bringen... Auch das Stück des Schweizer Schriftstellers Max Frisch BIEDERMANN UND DIE BRANDSTIFTER ist recht interessant zum Thema. Und darüber habe ich hier auch gar nicht diskutieren wollen, sondern über
Meinungsfreiheit! Es war dumm gelaufen, dass ich auf Grund des Themas ISLAM woanders gesperrt worden war und plötzlich entdecke, dass es in diesem Forum längst tabu ist. Durch PNs erfuhr ich, dass es noch andere Tabu-Themen hier gibt. Und wenn ich mir etwas nicht antun muss, dann ist es Zensur.
Deshalb: Es war sonst ein ganz nettes Forum. Aber sehr eng gefasst.
Zu eng für meine Begriffe.
Herzliche Grüße und am besten doch tschüs,
nanabosho