Warum muss man den Alltag grau sehen? Warum kann man ihn nicht auch locker und leicht nehmen? Ist alles so schwer, dass man dem Alltag in eine gekaufte Lockerheit entfliehen muss?
Empfindest du das so? Sind tatsächlich die Nicht-Alkohol-Trinker fade und langweilig und verderben dir den Abend, oder ist es vielleicht so, dass du dich unwohl fühlst, weil neben dir jemand sitzt, der keinen Alkohol trinkt? Warum hast du ein Problem damit? Das ist nämlich genau DEIN Problem, und nicht das Problem der "Nüchternen".
Klingt nach Vorwurf, dass es Menschen gibt, die zu Unterhaltungen gehen und dann keinen Alkohol trinken (ob Wasser oder sonst was, gibt ja genügend leckere Getränke ohne Alkohol). Warum meinst du, dass der einzige Beweggrund ist, "damit ihnen ja nichts entgeht"? Das riecht nach Unterstellung.
Was ist für dich "leicht, locker, dem grauen Alltag entfliehen"? Wie gross darf der Schwips sein? So gross, dass andere sich über dieses Verhalten vielleicht peinlich berührt fühlen?
Die Grenzen sind da offenbar fliessend.
In Gesellschaften wird Alkohol getrunken. Soweit so gut. Bedenklich finde ich es allerdings, wenn man auf Gesellschaften geht und sich einen "Schwips erkauft", um dem grauen Alltag zu entfliehen. Vielleicht wäre es besser, dem Alltag ein paar Farbtupfer zu verleihen.

Noch bedenklicher finde ich es, wenn Menschen, die sich nichts aus Alkohol machen, dann zum Aussenseiter degradiert werden. Und am bedenklichsten finde ich es, wenn Menschen Alkohol *brauchen*, um fröhlich und ausgelassen zu sein.
Nachdem hier beschrieben wird, dass "Wassertrinker" fade sind und den anderen den Abend verderben, gehe ich davon aus, dass diese beschwipste Fröhlichkeit eine sehr unechte, aufgesetzte ist. Da bin ich lieber ehrlich und aus vollem Herzen fröhlich - und nicht, weil meine Sinne schon so benebelt sind.
Lichtpriester