Warum schuf Gott den Teufel?

Anderseits frage ich mich dann schon, was daran so sündhaft sei, diese Früchte der Erkenntnis zu pflücken? Ist das Hoffen, das Leben und die Erkenntnis seiner Selbst so böse, dass sich damit der Menschen die Verbannung aus dem Paradies Gottes verdient hat?
Im Paradies stehen der Baum des Lebens und der Baum der Erkenntnis, und beide sind in der Wurzel miteinander verbunden.
Erkenntnis ist also nichts Böses, wenn sie mit dem Ursprung verbunden ist, sich aus der göttlichen Quelle des ewigen Lebens speist.
Davon zu Essen bedeutet aber, sich damit völlig eins zu machen, sich ganz damit zu identifizieren und dadurch die Verbindung zum Ewigen zu verlieren.
Dann fällt der Mensch aus dem Paradies in die Welt der Sterblichkeit, der Wirklichkeit eines den Naturgesetzen unterworfenen Lebens ohne das Erleben des Himmels.
 
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Im Paradies stehen der Baum des Lebens und der Baum der Erkenntnis, und beide sind in der Wurzel miteinander verbunden.
Erkenntnis ist also nichts Böses, wenn sie mit dem Ursprung verbunden ist, sich aus der göttlichen Quelle des ewigen Lebens speist.
Davon zu Essen bedeutet aber, sich damit völlig eins zu machen, sich ganz damit zu identifizieren und dadurch die Verbindung zum Ewigen zu verlieren.
Dann fällt der Mensch aus dem Paradies in die Welt der Sterblichkeit, der Wirklichkeit eines den Naturgesetzen unterworfenen Lebens ohne das Erleben des Himmels.
Liebe Ping,

es ist schon richtig, dass Gott im Paradies neben einigen anderen Bäumen auch den Baum des Lebens und den Baum der Erkenntnis vom Guten und Bösen pflanzte. Verboten hatte er aber nur, von den Früchten vom Baum der Erkenntnis zu essen. Was mich nun wundert, dass hier mit der Schuld die Früchte des Bösen in den Vordergrund gerückt werden.

Wie man sehen kann, gehört jedoch zur Erkenntnis auch das Gute und das wird im Laufe des weiteren Geschehens mit keiner Silbe erwähnt. Am Bösen wird dann bei Kain und Abel weitergestrickt, ich hätte mir gewünscht, dass an dieser Stelle auch die Früchte des Guten als ein Weg der Erkenntnis aufgezeigt worden wären. Da gefällt mir die Geschichte aus Ugarit, vom Garten Els und Ascheras besser:

... lange Zeit später taucht dann dieser Garten auch in den Mythen der Phönizier auf. Dort ist es der Garten des Schöpfergottes El und seiner Frau Aschera, in dem auch der Lebensbaum steht. Alles wäre gut, wenn da nicht der böse Widersacher Horun unterwegs gewesen wäre, um sich an El zu rächen. Horun war der Herr des Bösen, der zuvor vom Berg der Götter vertrieben wurde und nun den Lebensbaum in Els Garten in den Baum des Todes verwandelte.

Er sandte zudem einen giftigen Nebel aus, mit dem alles Leben erlosch. Als nun El, das Leben wieder erwecken wollte, verwandelte sich Horun in eine Schlange und bis ihn, wobei er seine Unsterblichkeit verlor. El zeugte daraufhin mit seiner Frau Aschera neues Leben und fand auf diese Weise wieder zur Unsterblichkeit ...

Wie Du in dieser ursprünglichen Geschichte vom Paradies sehen kannst, geht es dort auch um den Kampf mit dem Bösen. Die Schuld an dieser Misere wird dort aber nicht auf die Menschen abgeladen, sondern bleibt beim Bösen. Zudem wird nicht die Sterblichkeit der Menschen in den Mittelpunkt gerückt, sondern eine gewisse Unsterblichkeit, die ihm durch El und Aschera mit auf den Weg gegeben wurde. Das Leben wird in dieser Geschichte zudem nicht erschaffen, sondern aus dem Göttlichen neu geboren.

Eventuell hat den Schreibern der biblischen Geschichte die Rolle der göttlichen Aschera nicht gefallen und sie in der Rolle der Eva als Urheberin des Übels an den Pranger gestellt. Dazu passt dann auch der Vers 2. Könige 23[4], in dem König Josia die Göttin Aschera aus dem Tempel verbannt. Für mich wird in dieser Geschichte deutlich, dass in Ugarit die Optimisten und in Judäa die Pessimisten am Werk waren. Ja und genau das zieht sich leider durch das ganze Alte Testament.


Merlin
 
Verboten hatte er aber nur, von den Früchten vom Baum der Erkenntnis zu essen. Was mich nun wundert, dass hier mit der Schuld die Früchte des Bösen in den Vordergrund gerückt werden.
Das hatte ich doch bereits erklärt.
Die Sünde besteht darin, sich einzig mit dem Baum der Erkenntnis zu identifizieren, mit dieser Welt der Entwicklung, des Erscheinenden, der Vielheit, Körperlichkeit, des Intellekts usw.
Es ist ja immer von Verführung die Rede. Und diese Welt hier ist doch tatsächlich sehr verführerisch. Denn sie bietet ja viele Freuden.
Wenn man aber mal genauer hinsieht, ist es doch die Liebe, die die Welt erst schön macht.
Ob es die Liebe zwischen Menschen ist, oder zur Natur, ist dabei gleich.
Erst in der Verbindung zur Liebe wird diese Welt eine Heimat.
Wo die Liebe, und damit das Einssein mit Allem verloren geht, weil der Mensch sich mehr und mehr nach außen orientiert und fokussiert, sich und alles als Erscheinendes erlebt, ohne um die verborgene Seite, das Göttliche und nicht fassbare Wesentliche zu wissen, dort wird das Leben zum darwinistischen Überlebenskampf, in dem kein Platz ist für die guten Dinge.
Eine Grundaussage in der jüdischen Überlieferung heißt: Es gibt kein Vorher und Nachher in der Bibel.
Das bedeutet, dass all diese Geschichten jetzt sind, nun, 50, im Ewigen, in unserer eigenen Dimension der Ewigkeit sozusagen.
So spielt sich die Paradiesgeschichte auch in jedem Augenblick ab. Ich wähle, ob der Baum des Lebens, die Liebe, verbunden ist mit meiner Wahrnehmung und meinem Erleben, meinen Wünschen und Handlungen.
Jedesmal, wo wir einen Menschen nur äußerlich wahrnehmen, haben wir ihn in seiner ewigen Dimension getötet, ihm sein ewiges Sein abgesprochen.
Dort, wo wir Verbindung suchen, wo Offenheit ist für alle Facetten und Tiefen, wo alles als Ausdruck Gottes erkannt wird, dort sind Freude und Paradies.
Der Baum der Erkenntnis ist also nur in Verbindung mit dem Baum des Lebens gut.
Durch das Essen der Frucht bricht diese Verbindung ab, und seelenlose Erkenntnis ist das Ergebnis. Deshalb sieht die Welt heute so aus, wie sie aussieht.
Wir sind alle mehr oder weniger blind.
 
Zu deinem Beitrag https://www.esoterikforum.at/threads/warum-schuf-gott-den-teufel.216944/page-6#post-5705146 : Ich bin an sich deiner Meinung, nur stört mich ein Satz:
In offenbarung steht: Siehe, ich mache alles neue.Ins neue Jerusalem(himmlische ort ) dürfen nur die rein tretten, die deren kleider mit dem Lammes blutes rein gewaschen haben.

Es gibt so viele gute Menschen auch in anderen Kulturen. Diese können sich nicht für den christlichen Weg entscheiden weil sie gar nix davon wissen od. weil niemand ihnen diesen Weg auf annehmbare Weise gezeigt hat.
Ich bin an sich deiner Meinung, nur glaube ich nicht, das dieses "reinwaschen"
ein Privileg des Christentums sein muß. Denn das würde meiner Ansicht nach
bedeuten, das wir uns anmaßen, dem Richter vorzugreifen ... ;)


Ischariot​
 
Der Baum der Erkenntnis ist also nur in Verbindung mit dem Baum des Lebens gut.
Durch das Essen der Frucht bricht diese Verbindung ab, und seelenlose Erkenntnis ist das Ergebnis. Deshalb sieht die Welt heute so aus, wie sie aussieht.
Wir sind alle mehr oder weniger blind.
Es stimmt, wir sind alle wenn nicht blind, so doch recht kurzsichtig.

Der "Baum" der Erkenntnis ist ein Bild, welches sowohl die Wurzeln, das heißt die Ursprünge unseres Erkennens, im gesamten, dunklen Erdreich der Materie einbeziehen will, als auch das Wachsen unserer Erkenntnisse mit allen seinen Verzweigungen und Folgen hinaus in den Verstand mit seinen geistigen Bereichen. Sie sind meist ohne Gefühl, ohne Wärme - ohne "Leben", also tot.

Der "Baum des Lebens" ist ebenso ein Bild und weist hin auf die Leben spendende und erfüllende Wärme, die aus einer inneren Verbindung zum Göttlichen, bzw. zu Gott hervor geht. Dieser Baum hat auch verborgene Wurzeln, Äste und Zweige, Blätter und Früchte.

Wer beides zu verbinden weiß - nämlich den richtigen Verstand in der Welt und das richtige Gefühlsleben, die Liebe, die das Dassein braucht, der überwindet sein "Schlafen" und kommt zu einer guten Weitsicht und Durchsicht.

Bildlich gesagt: Der steuert sein Lebensschiff gekonnt auf den Wogen des Lebens hin in einen guten Hafen. Er heißt: Paradies.
 
Es stimmt, wir sind alle wenn nicht blind, so doch recht kurzsichtig.

Der "Baum" der Erkenntnis ist ein Bild, welches sowohl die Wurzeln, das heißt die Ursprünge unseres Erkennens, im gesamten, dunklen Erdreich der Materie einbeziehen will, als auch das Wachsen unserer Erkenntnisse mit allen seinen Verzweigungen und Folgen hinaus in den Verstand mit seinen geistigen Bereichen. Sie sind meist ohne Gefühl, ohne Wärme - ohne "Leben", also tot.

Der "Baum des Lebens" ist ebenso ein Bild und weist hin auf die Leben spendende und erfüllende Wärme, die aus einer inneren Verbindung zum Göttlichen, bzw. zu Gott hervor geht. Dieser Baum hat auch verborgene Wurzeln, Äste und Zweige, Blätter und Früchte.

Wer beides zu verbinden weiß - nämlich den richtigen Verstand in der Welt und das richtige Gefühlsleben, die Liebe, die das Dassein braucht, der überwindet sein "Schlafen" und kommt zu einer guten Weitsicht und Durchsicht.

Bildlich gesagt: Der steuert sein Lebensschiff gekonnt auf den Wogen des Lebens hin in einen guten Hafen. Er heißt: Paradies.

Es geht noch weit darüber hinaus, denn es geht auch darum, wie die Welt beschaffen ist, in welcher Wirklichkeit wir leben.
Wir sind uns dessen ja meist nicht bewusst, weil unser Verstand da an Grenzen stößt.
Was wir hier wahrnehmen, ist wie ein Hologramm, dessen Ursprung wir nicht logisch fassen können.
In- formation aus der geistigen Welt entfaltet sich hier, Geist wird Fleisch. Unsere Heimat ist im Ewigen und die Welt ist die Bühne, auf der wir uns in der Zeit darstellen, in der Form.
Wenn wir nun die Bühne und die Form für die Wahrheit halten, sind wir heimatlos, wissen wir nicht, wer wir sind.
 
Ich bin an sich deiner Meinung, nur glaube ich nicht, das dieses "reinwaschen"
ein Privileg des Christentums sein muß. Denn das würde meiner Ansicht nach
bedeuten, das wir uns anmaßen, dem Richter vorzugreifen ... ;)


Ischariot​
Reingewaschen = Gelöscht.
Festplatte ist neue programiert, zwar nur mit dem Licht und Liebe Gottes.
"Siehe, ich mache alles neu" offenb 21,5
 
Reingewaschen = Gelöscht.
Festplatte ist neue programiert, zwar nur mit dem Licht und Liebe Gottes.
"Siehe, ich mache alles neu" offenb 21,5
Genau ... was ich aber anschneiden wollte war der "alleinanspruch der Christenheit" auf die göttliche Wesenheit ;)
Das stelle ich offen in Frage ... weil für mich eine Festplatte primär eine Festplatte ist ...
... ob da nun christliche Parameter oder muslimische oder buddhistische gespeichert sind
finde ich eher sekundär ... Hauptsache das Innenleben des Datenträgers ist in Ordnung ;)
 
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Genau ... was ich aber anschneiden wollte war der "alleinanspruch der Christenheit" auf die göttliche Wesenheit ;)
Das stelle ich offen in Frage ... weil für mich eine Festplatte primär eine Festplatte ist ...
... ob da nun christliche Parameter oder muslimische oder buddhistische gespeichert sind
finde ich eher sekundär ... Hauptsache das Innenleben des Datenträgers ist in Ordnung ;)
Diese wiederherstellung, fürs neues, geht nur durch Jesus Christus, der die Schlüssel des Todes hat. Offenb. 1,18
 
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