@Afrodite01
Seit meiner Kindheit hatte ich immer das Gefühl anders zu sein. Ich hatte das Gefühl mehr zu empfinden. Wenn jemand nicht ehrlich zu mir war spürte ich das. Ich interessierte mich für Dinge für die mich meine Klassenkameraden nur belächelten. So richtig gefunden habe ich nie jemanden mit dem ich dieses "anderssein" teilen konnte. Nur als ich im Krankenhaus war traf ich auf jemanden dem ich ähnlich war und wir verstanden uns auf Anhieb. Hielten aber aus Respekt Abstand. Leider habe ich ihn aus den Augen verloren. Aber wo auf der Straße findet man Menschen die empfinden? Wenn ich meine Kollegen betrachte frage ich mich immer wie man so oberflächlich sein kann. Gut es ist ihr Leben und vielleicht sind sie ohne die Gedanken die sie sich nicht machen glücklicher.
@all
bis vor wenigen Tagen war ich so kraft- und mutlos. Jetzt ist der Stein ins rollen geraten und es geht voran. Vielleicht kann ich in ein paar Wochen zumindest in Bezug auf die Arbeit eine Zwischenbilanz ziehen. Bin schon gespannt was bis dahin passiert. Und auf alle anderen Fragen finde ich hoffentlich auch noch eine Antwort. Schön dass es Euch gibt.
Hanne
Hallo Hanne,
in meiner Kindheit war ich auch viel alleine, weil für mich Unehrlichkeit, Lügen ein Greul waren. Außerdem interessierte ich mich für ganz andere Dinge, war damals schon ernster und erwachsener als andere.
Menschen, die gleich empfinden, findest du nicht auf den ersten Blick auf der Straße oder auf Arbeit. Die findest du nur dort, wo du dich selbst auch wohlfühlen würdest... z.B. in einer Buchhandlung, hier oder sogar im Bekanntenkreis.
Sei einfach mal etwas aufmerksamer und du wirst sie sehen
Menschen, die wir als oberflächlich einstufen, sind auf ihre eigene Art und Weise tiefsinnig. Aber eben einfach nur anders.
Wenn wir lernen uns ihrem Niveau anpassen zu können, werden wir flexibler. Dabei können wir immer noch bestimmen in wie weit wir uns mit ihnen einlassen, aber es erleichtert das Zusammenleben enorm - auch auf Arbeit.
Meine Zwischenbilanz sieht so aus:
Seit ca 4 Monaten werde ich von 3 Kolleginnen auf der Arbeit nicht mehr gegrüßt bzw. total ignoriert. Informationen werden an mich nicht weitergegeben usw. usf. Gleichzeitig schleimen diese 3 bei meiner Abteilungsleiterin, die auch gerne ihre Spielchen mit allen treibt. Anfangs hatte ich mir das sehr zu Herzen genommen und ging ungern zur Arbeit. Das alles bedrückte mich sehr und irgendwann merkte ich, das ich ihnen damit ja in die Hand spiele. Seither gehe ich freudig auf Arbeit und zeige ihnen, das mich ihr Verhalten nicht die Bohne kümmert und wenn die Abteilungsleiterin meint, wieder ihr Spielchen mit mir spielen zu müssen, halte ich nicht mehr den Mund oder lass sie ins Leere laufen. Im Sommer hielt mir meine Abt.-Leiterin meinen Krankenstand vor, darauf schrieb ich ihrer Vorgesetzten per Mail, das sie mir jederzeit kündigen könnten, wenn es den Betrieb zu sehr belaste und ich würde mich ab sofort wieder bewerben. Bis heute kam keine Kündigung und ich rechne auch nicht mehr damit, da ich meine Arbeit ordentlich mache und auch von außen dieses Feedback bekomme.
So habe ich jetzt genügend Zeit nach einer neuen Arbeitsstelle Ausschau zu halten und werde mich dann nur verbessern. Und wenn ich kündige, werde ich umgehend zu einem Gespräch beim obersten Chef geladen zwecks Umstimmung, da er keinen Mitarbeiter verlieren will. Das ist dann aber sein Problem *g*
Mit diesem Wissen macht mir das Arbeiten nochmals so viel Spaß und ich bestimme, was mich berühren darf und was nicht

Meinen Kolleginnen bin ich für diese Lektion dankbar, denn dadurch kann ich mich weiterentwickeln. Mal schauen, vielleicht schreib ich ihnen zum Abschied dann eine Dankeskarte dafür
Jetzt bin ich auf deine Zwischenbilanz echt gespannt
Sei herzlich gedrückt
Afrodite01