Wann ist es einmischen?

pluto

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dort, wo es schön ist
Hallo,

in den Medien wird immer wieder mal über Kindesmisshandlung berichtet und dass die zuständigen Stellen nicht eingeschritten wären. Verfolge ich dann die Befragungen von Freunden oder Nachbarn, habe sie alle gewusst, dass in dieser Familie etwas schief läuft, und sich herausgehalten. Nachdem etwas schlimmes mit einem Kind passiert war, da wussten sie alles besser. Als sie hätten einschreiten können, haben sie geschwiegen und weggeschaut.

Nun frage ich mich, wie sowas aus der systemischen Sicht ausschaut:
- Geht das Wohl des Kindes vor dem, was die Eltern mit ihm machen bzw. ihm antun?
- Oder ist es wichtiger die Eltern zu lassen und sich herauszuhalten?

Was wäre hier der konstruktivste Weg für alle Beteiligten? Wie sieht dieser konkret aus? einmischen - oder - heraushalten?

Liebe Grüße Pluto
 
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Hallo,

in den Medien wird immer wieder mal über Kindesmisshandlung berichtet und dass die zuständigen Stellen nicht eingeschritten wären. Verfolge ich dann die Befragungen von Freunden oder Nachbarn, habe sie alle gewusst, dass in dieser Familie etwas schief läuft, und sich herausgehalten. Nachdem etwas schlimmes mit einem Kind passiert war, da wussten sie alles besser. Als sie hätten einschreiten können, haben sie geschwiegen und weggeschaut.

Nun frage ich mich, wie sowas aus der systemischen Sicht ausschaut:
- Geht das Wohl des Kindes vor dem, was die Eltern mit ihm machen bzw. ihm antun?
- Oder ist es wichtiger die Eltern zu lassen und sich herauszuhalten?

Was wäre hier der konstruktivste Weg für alle Beteiligten? Wie sieht dieser konkret aus? einmischen - oder - heraushalten?

Liebe Grüße Pluto

Hallo Pluto,

du wirfst hier ein in diesem Forum verdammt heißes Eisen in den Ring. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich Empörte finden, die "hängt ihn höher!" schreien ist groß. Und ich verstehe Dein Dilemma.

Allerdings lässt sich aus meiner Sicht hier nichts Eindeutiges allgemein postulieren. Man muss den Einzelfall anschauen und ggf. aufstellen, Allerdings stünde das einem Nachbarn z.B. nicht zu!

Was man hier sicher sagen kann ist, dass Empörte keine guten Ratgeber im Sinne des Kindes sind. Und ich denke mit den hinter Misshandlungen stehen oft komplexe Dynamiken. Auch muss man die rechtliche und offizielle und die systemische Seite unterscheiden. Was recht ist, muss noch lange nicht gut für das Kind sein. Du kiennst ja wahrscheinlich die Dynamiken "Ich für dich" usw. Schaltest Du Dich da von außen ein, ignorierst Du die blinde Bindungsliebe, aus der heraus das Kind aktiv - und völlig unbewusst versteht sich - am Geschehen beteiligt ist. Auch ist hier die wahrscheinliche Verschiebungsdynamik zu beachten (in so einem Fall meist einfache Verschiebung).

Was die Fälle angeht, die Du erwähnst: das ist nichts Neues. Das war schon im 3. Reich so. Und darauf hat das System aufgebaut ebenso wie auf die andere Seite der Medaille - die Empörten.

Im Fall von Misshandlungen fühlen sich die Misshandelnden selbst oft nicht als Eltern sondern als hilflose Kinder. Was kannst Du tun, dass die Eltern sich wieder wie Eltern fühlen können? Das würde wohl vom Einzelfall abhängen. Entscheidend ist: sie brauchen Achtung in ihrer Funktion als Eltern und als Menschen, die verstrickt sind, damit sich für das Kind etwas zum Positiven wenden kann.

Möglicherweise ist eine für das Kind stärkende Haltung die, dem Kind seine Eltern zuzumuten - so schwer es einem auch fällt.

Ich denke, was Deine Fragestellung angeht: JA es ist immer eine Einmischung. Die Frage ist: welche Art von Einmischung ist stärkend und heilsam und welche ist schwächend für das System um das es geht?

Möglicherweise bist Du diejenige, welche die Situation nicht ertragen kann - das betroffene Kind aber vielleicht sehr wohl. Auch das ist zu beachten.

Viele Grüße
A.
 
Hallo A..,

Im Fall von Misshandlungen fühlen sich die Misshandelnden selbst oft
nicht als Eltern sondern als hilflose Kinder. .

Sehe ich auch so, dass die Eltern völlig überfordert mit ihrer Rolle sind.


Was kannst Du tun, dass die Eltern sich wieder wie Eltern fühlen können? ... Entscheidend ist: sie brauchen Achtung in ihrer Funktion als Eltern und als Menschen, die verstrickt sind, damit sich für das Kind etwas zum Positiven wenden kann.

Sie als Eltern zu achten ist eines und sie als Menschen, die verstrickt sind, etwas anderes. Letzteres bringt mich leicht in die Rolle des Besseren: Ich sehe etwas und kann dir helfen. Ich denke mal, dass Vorwürfe keine Achtung beinhalten. Ich überlege gerade das passende Wort - Miss-Achtung?

In dem Fall, der mir vorschwebt, gibt es ein Problem mit der Achtung der Oma väterlicherseits. Nach meinem Empfinden mischt sie sich zu sehr in die Angelenheiten ihres Enkels und seiner Frau ein. Das Ergebnis hat aus meiner Sicht immer schlimme Auswirkungen auf das kleinste Familienmitglied.

Möglicherweise ist eine für das Kind stärkende Haltung die, dem Kind seine Eltern zuzumuten - so schwer es einem auch fällt.

Zumuten bringt mich auf die Idee: geschieht dir recht, dass du in so eine Familie hineingeboren werden wolltest. Zumuten bringt mich in die Antihaltung, die so gar nicht von Liebe geprägt ist, eher von Abneigung.

Die Frage ist: welche Art von Einmischung ist stärkend und heilsam und welche ist schwächend für das System um das es geht?

So gut hätte ich den komplexen Sachverhalt nicht ausdrücken können. Genau darum geht es mir. Andererseits wäre ich nie auf so eine Idee gekommen, da ich ja selbst davon ausgehe, dass sich-einmischen immer schädlich ist, im systemischen Sinne meine ich (vom rechtlichen rede ich hier nicht).

Möglicherweise bist Du diejenige, welche die Situation nicht ertragen kann - das betroffene Kind aber vielleicht sehr wohl.

Dies ist etwas, was mein Kopf nicht nachvollziehen kann. Das müsste ich in einer Aufstellung selbst wahrnehmen und fühlen. Deshalb kann ich darauf nicht weiter eingehen.

---

Wie sieht es mit folgendem aus:
Ist es Einmischung, wenn ich Mitglieder der angeheirateten Familie in ihre Grenzen weise und von ihnen erwarte, dass sie sich genauso wie ich heraushalten?

Liebe Grüße Pluto
 
Hallo Pluto,

ich möchte möglichst differenziert auf Deinen Beitrag eingehen. Daher bitte ich Dich um Nachsicht, dass ich das evtl. Satzweise mache. Ich mute Dir zu (im u.g. Sinn), dass ich dabei sehr direkt und unverblümt vorgehe und die Dinge beim Namen nenne. "Anerkennen was ist", du weißt.

Sehe ich auch so, dass die Eltern völlig überfordert mit ihrer Rolle sind.

Ich lege Wert darauf, dass ich sagte:

A.1526 schrieb:

Man muss den Einzelfall anschauen. Deshalb ist das hier auch schwer so pauschal zu diskutieren.

Sie als Eltern zu achten ist eines und sie als Menschen, die verstrickt sind, etwas anderes.

Warum? Das ist doch dasselbe. Eltern (erst recht sogar die eigenen) sind doch immer auch Vertstrickte. Na fast immer zumindest. Wir können der Verstrickung doch gar nicht entgehen.

Letzteres bringt mich leicht in die Rolle des Besseren: Ich sehe etwas und kann dir helfen.

Noch mal: warum? Muss es das? Ist das Anerkenenn von Verstrickungen nur aus der Position der Überlegenen möglich? Wie um Himmels Willen stellst Du dann mit Deinen Seminarteilnehmern auf?

Ich denke mal, dass Vorwürfe keine Achtung beinhalten. Ich überlege gerade das passende Wort - Miss-Achtung?

Vorwürfe machen und Verstrickung anerkennen sind doch zwei völlig verschiedene Paar Schuhe! Was soll das miteinander zu tun haben? Ein Vorwurf beinhaltet eine Aufforderung, nämlich die, dass der Andere anders zu sein hätte (und anders sein könnte, wenn er denn nur wollte), als er ist. Nämlich so, dass Du es leicht mit ihm hast. (Also wie die Mutter, die wir uns am liebsten gewünscht - und meist als Säugling auch gehabt - haben)

In dem Fall, der mir vorschwebt, gibt es ein Problem mit der Achtung der Oma väterlicherseits.

Wer hat das Problem? Wer achtet die Oma nicht?

Nach meinem Empfinden mischt sie sich zu sehr in die Angelenheiten ihres Enkels und seiner Frau ein.

Eltern und Großeltern dürfen sich ein Leben lang einmischen so viel sie wollen. Sie sind die Vorfahren. Und die Kinder dürfen es dann anders machen - wenn sie wollen. Dein Vorwurf geht nur scheinbar an die sich angeblich einmischenden Schwiegereltern Deines Kindes. Er geht an Dein Kind, dass es diese Familie gewählt hat und von ihnen nimmt und in ihr System gegangen ist und nun wahrscheinlich wird wie sie. Dein Kind und Dein Enkelkind brauchen Deinen Segen, dass sie dies tun. Sonst nehmen sie Schaden.

Und was mir auch noch nicht klar ist: du hast hier einen Trööt eingeleitet mit einem Satz, der potenziell in diesem Forum und anderswo sofort Empörung auslösen wird und immer Zündstoff bietet:

in den Medien wird immer wieder mal über Kindesmisshandlung berichtet

Ich formuliere mal sehr direkt und etwas provokativ (vielleicht wird's dann bewusst und deutlich), Pluto: Damit hast Du aus meiner Sicht versucht, den Leser schon vorab auf Deine Seite zu bringen und gegen die andere Familie aufzubringen. Was für einen Film hast Du da nur ganz gezielt in die Köpfe gesetzt? Und nun kommst Du mit Deinem wirklichen Fallbeispiel, das ganz anders gelagert ist. Was also ist Dein wirkliches Anliegen hier? Dass alle auf der Schwiegerfamilie herumhauen oder Dein Drauf-Rumhauen rechtfertigen sollen? ;-)

Zwischen Kindesmisshandlung und dem Fakt, dass eine Schwiegerfamilie mit Eurem gemeinsamen Enkel anders umgeht, als es Dir passt, liegen Welten!

Das Ergebnis hat aus meiner Sicht immer schlimme Auswirkungen auf das kleinste Familienmitglied.

Das Ergebnis Deiner Einmischung? ;-) JA!

Zumuten bringt mich auf die Idee: geschieht dir recht, dass du in so eine Familie hineingeboren werden wolltest.

Auch eine nette manipulative Variante. ;-) Du hast hier m.E. unzulässig umgedeutet. Ich meine mit Zumuten kein "Geschieht Dir recht (weil Du schlecht bist...)" sondern: "So wie Deine anderen Großeltern sind, sind sie richtig für Dich und ich vertraue, dass Du durch sie Kraft gewinnen wirst und es letztlich gut geht." Wer bist Du, zu wissen, was dem Kind "recht" oder "unrecht" geschähe? Gott?

Zumuten bringt mich in die Antihaltung, die so gar nicht von Liebe geprägt ist, eher von Abneigung.

Hattest Du die vielleicht schon vorher?

So gut hätte ich den komplexen Sachverhalt nicht ausdrücken können. Genau darum geht es mir. Andererseits wäre ich nie auf so eine Idee gekommen, da ich ja selbst davon ausgehe, dass sich-einmischen immer schädlich ist, im systemischen Sinne meine ich (vom rechtlichen rede ich hier nicht).

Wenn Du davon ausgehst, dann lass es doch sein. :D

Dies ist etwas, was mein Kopf nicht nachvollziehen kann. Das müsste ich in einer Aufstellung selbst wahrnehmen und fühlen. Deshalb kann ich darauf nicht weiter eingehen.

Aber leite die Aufstellung nicht nur nicht selber und mah dazu keine Einleitung, wie in diesem Trööt. Besser Du sitzt nur dabei dann. UNd nimm einen Aufsteller, der die andere Familie achtet!

Wie sieht es mit folgendem aus:
Ist es Einmischung, wenn ich Mitglieder der angeheirateten Familie in ihre Grenzen weise und von ihnen erwarte, dass sie sich genauso wie ich heraushalten?

Ja. Denn es setzt voraus, dass Du es "besser" machst. Fang an ihnen zu vertrauen. Oder wenn das nicht geht, kläre was in Deinem System los ist, dass Du das nicht kannst.

Alles Gute dabei!
A.
 
Hallo A.,

Zitat:
Zitat von pluto
Letzteres bringt mich leicht in die Rolle des Besseren: Ich sehe etwas und kann dir helfen.

Noch mal: warum? Muss es das? Ist das Anerkenenn von Verstrickungen nur aus der Position der Überlegenen möglich? Wie um Himmels Willen stellst Du dann mit Deinen Seminarteilnehmern auf?

Hier geht es um etwas von mir und da bringe ich einiges durcheinander und kann manches auch nicht an mir anwenden.

Eltern und Großeltern dürfen sich ein Leben lang einmischen so viel sie wollen. Sie sind die Vorfahren. Und die Kinder dürfen es dann anders machen - wenn sie wollen.

Stehe ich selbst als Kind meiner Eltern da, empfinde ich Einmischung als respektlos mir gegenüber. Was du schreibst, das wurde mir auch schon in Aufstellungen gesagt und ich wurde dann wütend. Also kann daran etwas nicht stimmen. Demnach könnte ich meinem Schwiegersohn auch ständig in den Ohren liegen und sagen: "mach dies, mach das ..." Ich sehe ihn dann als kleines Kind, das unfähig ist, weder für sich noch für sein Kind zu sorgen. Halte ich mich dagegen heraus, dann traue ich ihm seines zu.


Dein Vorwurf geht nur scheinbar an die sich angeblich einmischenden Schwiegereltern Deines Kindes. Er geht an Dein Kind, dass es diese Familie gewählt hat und von ihnen nimmt und in ihr System gegangen ist und nun wahrscheinlich wird wie sie.

Noch in keiner Aufstellung wurde dieses Thema geklärt, obwohl dies schon ein paar Mal aktuell war. Was war dann? Verschlimmert hat sich die Aufsässigkeit meiner Tochter mir gegenüber und noch mehr lehnt sie seit dem mich als ihre Mutter und wie ich bin oder war ab. Ja, es stört mich, dass sie von anderen nimmt und mich links liegen lässt. Sie lässt mich links liegen wie meine eigene Mutter, aber das stimmt ja laut Aufsteller nicht, denn sie liebt mich ja. Und ich bin ja selber schuld, dass ich ihre Liebe nicht nehmen will. - Das ist totaler Blödsinn. Zum Glück hat mir jemand anderes geholfen, wieder mit meiner Mutter ins reine zu kommen. Was noch zwischen uns ist, weiß ich nicht, hat bisher auch keinen Aufsteller interessiert, denn sie liebt mich ja, Punkt. Kind ist wütend - d.h. selber schuld, wenn es die Liebe der Mutter nicht nehmen will. - Und meine Tochter verhält sich in vielem mir ähnlich.

Ich würde auch nicht hier schreiben, wenn ich wüsste, an wen ich mich vor Ort wenden kann. Aufgestellt sieht alles doch anders aus, als im Kopf.

Zitat:
Zitat von pluto
Das Ergebnis hat aus meiner Sicht immer schlimme Auswirkungen auf das kleinste Familienmitglied.

Das Ergebnis Deiner Einmischung? ;-) JA!

Jetzt machst du es mir ganz schön schwer zu glauben, dass Einmischung möglich ist (s.o.) und dann doch schädliche Auswirkungen hat. :confused:


Wenn ich sehe und real mitbekomme, dass andere etwas dürfen und ich soll mich raushalten, weil das besser sei - das kriege ich nicht hin. Nach dem Gleichheitsgesetz dürfen sich alle einmischen, also auch ich. Hat mein Einmischen schädliche Wirkung, wieso dann das der anderen nicht? :confused: Nach meiner Sicht tut es dies genauso.

Liebe Grüße Pluto
 
Hallo Pluto,

ich hab nur kurz noch Zeit und versuchs dennoch.

Hier geht es um etwas von mir und da bringe ich einiges durcheinander und kann manches auch nicht an mir anwenden.

Erkenntnis ist der erste Schritt zu Besserung.. ;-) Jeder hat Grenzen irgendwo. Schön, sie anzuerkennen, oder?

Stehe ich selbst als Kind meiner Eltern da, empfinde ich Einmischung als respektlos mir gegenüber.

Das sind Gefühle von Altvorderen in der Familie. Du bist so die Große und die Eltern die Kleinen. Der Respekt gebührt Deinen Eltern von Deiner Seite und den gibst Du ihnen nicht. Und nun verschiebst Du das auf die andere Familie. Verschobene Parentifizierung?

Was du schreibst, das wurde mir auch schon in Aufstellungen gesagt und ich wurde dann wütend. Also kann daran etwas nicht stimmen.

Das ist ein Trugschluss, Pluto. Wut ist ein Ersatzgefühl, das über eiegen Schandtaten und Schuldigkeiten hinweg täuschen soll. Indem Du angreifst, versuchst Du zu vertuschen, was ist. Wenn Deine bisherigen Aufsteller bei der Deutung mitgegangen sind, na danke! Was hast Du Dir da für welche gesucht?

Demnach könnte ich meinem Schwiegersohn auch ständig in den Ohren liegen und sagen: "mach dies, mach das ..." Ich sehe ihn dann als kleines Kind, das unfähig ist, weder für sich noch für sein Kind zu sorgen.

Genau so siehst Du ihn, Stimmt! Und seine ganze Familie mit!

Halte ich mich dagegen heraus, dann traue ich ihm seines zu.

Könnte ein Fehlschluss sein. In Deinem Fall ist als Heraushalten und den Konflikt in ein Forum verlagern vielleicht Deine Art von missachtung. Eigentlich willst Du nur nicht sein, wie Dein eigentlicher Impuls es Dir zeigt. Du willst Dich ja einmischen. Stän dig, Wie Deine Eltern!

Noch in keiner Aufstellung wurde dieses Thema geklärt, obwohl dies schon ein paar Mal aktuell war. Was war dann? Verschlimmert hat sich die Aufsässigkeit meiner Tochter mir gegenüber und noch mehr lehnt sie seit dem mich als ihre Mutter und wie ich bin oder war ab.

Schau sie liebevoll an und sag ihr: ich bin genau so und ich mache es mit meiner Mutter genau so. So bist du ganz meine Tochter!

Lies mal die Geschichte vom Holzlöffelchen.

Ja, es stört mich, dass sie von anderen nimmt und mich links liegen lässt. Sie lässt mich links liegen wie meine eigene Mutter,

Hallo! Parentifizierung? Sie ist nur deine Tochter! Aufwachen! Du fühlst Dich wie das Kind. Dein armes Kind! Dein armes Enkelkind. Falsche Rolle, falsche Besetzung! Geh zu einem kompetenten Aufsteller! Nicht die andere Familie ist das Problem!

aber das stimmt ja laut Aufsteller nicht, denn sie liebt mich ja.

Und das zeigt sie nicht wie Du es gern hättest? Unverschämtheit! Da braucht es dringend einen Therapeuten, der Dir das ersetzt und die bessere Mami spielt, gell? Vielleich tnoch was Mystisches und Esoterisches dazu? Und schon ist die Mutter wie sie ist aus dem Blick! Ein guter Aufsteller wird Dich enttäuschen und abweisen, ja vielleicht an dieser Stelle sogar weg jagen.

Und ich bin ja selber schuld, dass ich ihre Liebe nicht nehmen will.

Ja. Du bleibst lieber in der Leidensposition und agierst das an anderen aus. Auf deren Kosten versteht sich. Wie stellst Du auf?

Fragt sich was geschehen würde, wenn Du erkanntest, was Du alles von Deiner Mutter bekommen hast.

- Das ist totaler Blödsinn.

Jaja ....:mad2:

Weißt Du was Bert mit solchen Früchtchen macht?
Er schmeißt sie raus. dann ist er frei und sie auch.

Zum Glück hat mir jemand anderes geholfen, wieder mit meiner Mutter ins reine zu kommen.

Hast also einen gefunden, der mit Dir "Wasch mich aber mach mich nciht nass" spielt? Tolles ins-Reine-Kommen, wenn es dann Kinder und Enkel übernehmen müssen. Super Hilfe!

Was noch zwischen uns ist, weiß ich nicht, hat bisher auch keinen Aufsteller interessiert, denn sie liebt mich ja, Punkt.

Ist auch ein klarer Fall: da ist nix ausser...


Und dafür gibt es eine einfache Intervention:soll ich Dir sie verraten? Nö lieber nicht. Sonst machst Du es mit mir wie mit den anderen Aufstellern oder mit Deiner Mutter. ;-) :escape:

- d.h. selber schuld, wenn es die Liebe der Mutter nicht nehmen will. - Und meine Tochter verhält sich in vielem mir ähnlich.

Tolle Tochter! Ganz die Mutter!

Ich würde auch nicht hier schreiben, wenn ich wüsste, an wen ich mich vor Ort wenden kann.

Interessant: du machst schon eine wesentliche Einschränkung, die alles zunichte macht: "vor Ort". Du erwartest (wie gegenüber Deiner Mutter), dass der Aufsteller sich auf Dich eingestellt hat udn sich nach Dir richtet. Falsche Bewegung, meine Liebe. Die Kinder müssen hzu den Eltern kommen. Und das ist kein leichter Weg mitunter. Sie haben ihnen zu viel angetan.

Die Kinder den Eltern mein ich!

Du wirst eine lange und beschwerliche Reise - möglichst zu Fuß - machen müssen, liebe Pluto. Und Du wirst den vollen Preis zahlen müssen und den Aufsteller wirklich inständig bitten, anflehen und überzeugen müssen, dass er mit Dir arbeitet. Vielleicht hast Du dann eine Chance.

Und jemanden der mit Dir aufstellt, ohne dir den Pelz nass zu machen, den wirst Du sicher auch vor Ort finden (und einen weiteren Beweis, dass man Dir so nicht helfen kann, weil ja die schlimmen Traumata usw.usw.....)

Wer sich weigert, die Eltern zu nehmen, wie sie sind und wer sie verurteilt, bei dem kann man nichts mehr machen, der ist verloren, Pluto. Und Du weißt das.

Aufgestellt sieht alles doch anders aus, als im Kopf.

Ja - aber nur wenn Du Obiges berücksichtigst.

Jetzt machst du es mir ganz schön schwer zu glauben, dass Einmischung möglich ist (s.o.) und dann doch schädliche Auswirkungen hat. :confused:

...

Wenn ich sehe und real mitbekomme, dass andere etwas dürfen und ich soll mich raushalten, weil das besser sei - das kriege ich nicht hin.

Ja. Weiß ich. dann lass es doch und misch Dich ein. Wie Deine Mutter es bei Dir gemacht hat. Akzeptiere endlich, dass Du Deine Mutter bist! (Na ja zur Hälfte!)

Nach dem Gleichheitsgesetz dürfen sich alle einmischen, also auch ich.

Wer hat das formuliert? Ich kenne kein "Gleichheitsgesetz" in Systemen? Eher ein "Ungleicheitsgesetz". Wo kämen wir hin, wenn die Kinder den Eltern ebenbürtig sein müssten? Also wer mit Gleicheitsgesetzen Aufstellungen leitet - puh! :regen:

Hat mein Einmischen schädliche Wirkung, wieso dann das der anderen nicht? :confused: Nach meiner Sicht tut es dies genauso

Sieh was Du willst. Es ist Dein Leben und Deine Familie und Deine Tochter und Dein Enkel. nicht Hinschauen hat Folgen punktum. Du hast sie selbst beschrieben.

Alles Gute
A.
 
A1526 schrieb:
Wer sich weigert, die Eltern zu nehmen, wie sie sind und wer sie verurteilt, bei dem kann man nichts mehr machen, der ist verloren, Pluto. Und Du weißt das.

Hi Pluto!:)

Ich will jetzt nicht auf den ganzen Text von A1526 eingehen, weil dieser m.E. nicht wert ist, darüber weitere Worte zu verlieren. Ich wollte dir nur sagen: Niemand ist verloren! Wirklich niemand, denn wir stehen alle unter dem Schutz Gottes und seinem Segen. Lass dich bitte nicht von machthungrigen "Seelenheilern" runterziehen und sei getrost.......:umarmen:


LG
Urajup
 
Hallo Silke,

:kiss4: :danke:

@ A.,

ich verstehe immmer noch nicht:
Mische ich mich als Mutter ein, dann ist das legitim?
Halte ich mich als Mutter aus dem Leben meines Kindes heraus, ist das aus der Kindposition?
Eltern, die sich einmischen, lieben ihr Kind und deswegen dürfen sie sich einmischen?
Eltern, die sich heraushalten bei ihren erwachsenen Kindern und ihnen ihr eigenes Leben zumuten (zutrauen), sind selbst Kinder geblieben und wollen dies auch weiterhin bleiben?

So habe ich jedenfalls deine Antworten verstanden. Oder hast du es genau anders herum gemeint: Einmischen bewirkt Schlimmes. Heraushalten aus dem Leben der erwachsen gewordenen Kinder bewirkt Gutes und bedeutet sie segnen.

Vielleicht sollten wir das Segnen noch einmal genauer unter die Lupe nehmen:
So wie ich das Segnen der Kinder verstanden habe, geben die Eltern ihren Kindern frei für das Leben und stehen hinter ihnen als die Großen von denen der Segen fließt.

Von wem ist das Märchen Holzlöffelchen? Vielleicht finde ich es auch so irgendwo.

Liebe Grüße Pluto
 
@ A.,

bei genauerer Betrachtung deiner Antworten hast du ein festes Bild von mir vor dir, das dich offensichtlich berechtigt mich als verzweifelten Menschen anzugreifen und meine Arbeit anzukreiden.

Dieses ganze System Familienaufsteller ist von sich zu sehr überzeugt, sonst würde ein B. H. nicht Menschen wegschicken, die sich an ihn wenden. Was sowas mit dem Weggeschickten macht, ist völlig egal. Selber schuld, hättst dich bloß an die Regeln halten müssen: Den Aufsteller als Gott betrachten und ihm ständig dienen (sprich zu Füßen liegen).

Bei meiner Antwort habe ich deine ausfälligen Bewertungen ignoriert. Meine Antwort ist immer noch offen, weiß aber nicht ob du fähig bist sachlich zu bleiben, oder mich wieder persönlich anzugreifen, da ich gerade in einer selbstkritischen verwundbaren Position bin.

:tomate: Pluto
 
Werbung:
Hallo,

in den Medien wird immer wieder mal über Kindesmisshandlung berichtet und dass die zuständigen Stellen nicht eingeschritten wären. Verfolge ich dann die Befragungen von Freunden oder Nachbarn, habe sie alle gewusst, dass in dieser Familie etwas schief läuft, und sich herausgehalten. Nachdem etwas schlimmes mit einem Kind passiert war, da wussten sie alles besser. Als sie hätten einschreiten können, haben sie geschwiegen und weggeschaut.

Nun frage ich mich, wie sowas aus der systemischen Sicht ausschaut:
- Geht das Wohl des Kindes vor dem, was die Eltern mit ihm machen bzw. ihm antun?
- Oder ist es wichtiger die Eltern zu lassen und sich herauszuhalten?

Was wäre hier der konstruktivste Weg für alle Beteiligten? Wie sieht dieser konkret aus? einmischen - oder - heraushalten?

Liebe Grüße Pluto

Liebe Pluto,

in Deinem Kontext erscheint mir menschliches Mitfühlen in ein theoretisches Modell gehieft, was sicherlich schwierig bis gar unmöglich zu beantworten ist, da hier anders als in vielen anderen Dingen, ein aus dem Herzen-für-sich-stimmig-Handeln seitens des "Einschreitenden" die Basis bildet.
Gut, wer sich um anderer Leute Angelegenheit kümmert, kann sich einen Anschiss vom anderen über dessen "reinhängen" einfangen, aber am Abend beruhigt einschlafen. Oder er hat, sagen wir mal statt helfen "Schicksal" gespielt. Auch eine Überlegensvariante. Schicksal spielen z.B. Richter oder Anwälte die Arbeitgebern eine Kündigung empfehlen.

M. E. ist das Thema als Basis für eine solche Überlegung untauglich - handeln aus dem Herzen, dem kollektiven Gewissen, dem Miteinander, es ist gut das es dies gibt. Jeder der ein Kind schnell noch von der Straße zieht weil ein Auto kommt, aus dem Pool fischt weil die Ärmel fehlen; das hat etwas mit dem Herzen zu tun, nicht mit dem Verstand.

Später, viel später hinter verschlossenen Türen, mag sich jeder fragen, ob es Zufall war, ob die Seele es so wollte, ob es eine Familienübernahme gab...aber was ändert es für den der beherzt einschreitet ? Sogar unsere schöne Deutsche Sprache drückt es so aus.

Liebe Grüße
`hoan
 
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