Wachsender Wahnsinn

Musste gerade an das Zitat von Berthold Brecht denken:“Unsichtbar wird der Wahnsinn , wenn er genügend große Ausmaße angenommen hat.“ Die darauf abzielende Gesellschaftskritik finde ich nicht unberechtigt, denn wenn gewisse Verhaltensweisen, Werte etc. als normal gelten, d.h. zur Norm gehören und allgemeiner Usus einer Struktur sind, heißt dies noch lange nicht das diese zwangsläufig sinnvoll, ethisch, gerecht, oder gar unpathologisch seien.

Wie auch immer, gesellschaftliche Umbrüche und Veränderungen hat es immer gegeben und diese treten ein wenn sich ein Bewusstseinswandel vollzieht, d.h. wenn erst mal eine kritische Masse erreicht ist dann kippen auch fest zementierte Strukturen. Die Möglichkeiten des Internets; wie globale Vernetzung, Meinungsbildung durch unterschiedliche Quellen, sehe ich eher als positiv an. Problematisch fände ich die zur Zeit diskutierten Maßnahmen einer möglichen Zensur. Natürlich gibt es auch viel nonsense, deswegen sollte jeder seinen Geist dahingehend schulen Gelesenes kritisch zu durchleuchten und verschiedene Meinungen gegeneinander abzuwägen, um eine Quintessenz herauszuarbeiten, die eine Annäherung an eine mögliche objektive Wahrheit zulässt.

Wer die Medien beherrscht, beherrscht die Meinung und dieses Machtmonopol beginnt langsam zu bröckeln.Allgemein sehe ich auch viele Menschen, die kritischer und differenzierter in ihrer Meinungsbildung geworden sind und nicht alles glauben was ihnen „serviert wird“. Das empfinde ich als positive Entwicklung.
Wer sollte auch etwas gegen Meinungsfielfalt haben?
Es ist aber ein Unterschied, ob sachgemäß beruflich recherchiert wird, oder 'Infos' durch das Netz wabern, wo nicht mehr nachvollziehbar ist, aus wessen Quelle es kommt. Bei der Frankfurter Rundschau/Allgemeine, Die Welt, Die Zeit, Die Bild, etc. kennt man Ausrichtung, Reporter, Herausgeber- das kann ein halbwegs intelligenter Leser herausrechnen, gegen eine dumpfe Horde 'die lügen doch alle' hast Du keine Argumente und wenn Facebook mehr Eindruck hinterlässt als die NewYorkTimes kann das wahlbeeinflussend sein und Wahnsinn. Wer gelernt hat diese Blödheit zu kanalisieren, kann noch so oft beim Lügen ertappt werden. Das ist ja nun nicht die einzelne Technik eines künftigen amerikanischen Präsidenten (der im Ernstfall drei Minuten Zeit hat, den roten Knopf zu betätigen oder nicht), sondern ist allgemeiner Stil bis hin in diesem kleinen Kosmos des Esoforums. Das ist nicht Meinungsvielfalt, das ist Wahnsinn.
Da wird nicht mehr hinterfragt und Selbstreflektion betrieben, da ergießt sich eine Emotion, die im Kollektiv schnell mörderische Gewalt annehmen kann.
Ja, es mag einer der größeren Umbrüche gesellschaftlicher Art sein. Oder ein Zusammenbruch.
Mir geht's gar nicht darum, in Panik zu sein, alleine darum, was der einzelne gesunde macht um gesund zu bleiben.
 
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....Da wird nicht mehr hinterfragt und Selbstreflektion betrieben, da ergießt sich eine Emotion, die im Kollektiv schnell mörderische Gewalt annehmen kann.

Wie willst du andere zum hinterfragen, zur selbstreflektion bringen?
Dafür brauchts ein mindestmass an intelligenz, reife, engagement, etc. Das hat nicht jeder. Ich kann nur versuchen, es selbst anders zu machen, dem wahnsinn in den eigenen reihen ins auge sehen und damit auf das unmittelbare umfeld einfluss nehmen.
Bsp. Ich achte darauf, dass die kids sich nicht dauerberieseln, sich spielen widmen, die auf sozialem autausch beruhen, ohne dass man schweigend vor einer kleinen kiste sitzt, etc., dass wir gemeinsam was unternehmen, was unserem gefüge als familie stabilität verleiht. Gestern habe ich das erste mal seit langem wieder vorgelesen, obwohl der kleinste dafür eigentlich zu gross ist.
Ich denke, würde jeder ganz konkret den wahnsinn in nächster nähe erkennen (!), sich kümmern, bzw. ihn 'vorbeugen', da, wo er selbst grossen einfluss hat, wäre er in der welt kleiner.
 
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Ja, obwohl ich mir da nicht sicher bin, ob die Mächtigen das wirklich explizit wollen. Es sei denn sie hätten etwas davon....
die, die am Futtertrog sitzen, haben etwas davon, wenn sie vermeintliche Gegner diffamieren.

Ich befasse mich nur am Rande mit den politischen Verhältnissen, schnappe hier und da etwas in Dokus oder auf diversen Plattformen auf....
auch Dokus werden gemacht, um Meinungen zu bilden und auf Plattformen wird versucht Meinungen zu steuern, indem man z.B. gewisse Themen oder Worte wie F. nicht zulässt, aber nur von Kritikern, Befürworter dürfen ihre Meinung sagen. Das durchschauen viele und wehren sich. Nicht jeder will sich vorschreiben lassen, wie er zu denken und wählen hat und was er sagen darf. Es genügt nicht mehr, Menschen zu maßregeln und ins rechte Eck zu stellen, und sie so auf den "richtigen" Weg zu bringen.
 
Mir geht's gar nicht darum, in Panik zu sein, alleine darum, was der einzelne gesunde macht um gesund zu bleiben.


Also ich mach nichts, außer mir immer wieder zu überlegen, ob das, was behauptet wird, auch plausibel für mich ist.
ZB ist es für mich nicht plausibel, dass alles eine Verschwörung gegen die Menschheit ist, aber andersrum auch nicht, dass es gar keine Verschwörungen gibt.
 
...Wahnsinnige, die sich in Religion, Politik , im Beruf, im Karnickelzüchterverein oder im Esoforum zu Wort melden...
die Frage ist, wer sind die Wahnsinnigen?
.... scheinen bisherige arme Charaktere aber maßgeblichen Einfluss auf die Gesellschaft zu nehmen , um bisher normale Geister zu infizieren . Wenn einen normalen Menschen der Irrsinn umzingelt, wird er irgendwann selbst irre. Dagegen anzukämpfen scheint weder in der Politik, noch auf kleineren Ebenen zu funktionieren.
Ich sehe es als Fortschritt, dass die Mächtigen nicht mehr allen Einfluss allein haben und die Gruppe der Selberdenker größer wird.
.
...würde mich der Umgang von euch noch nicht Infizierten damit interessieren.
Die Frage ist, wer denn von wem infiziert ist? Vielleicht sind ja die, die glauben, die anderen seien infiziert, es selber?

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Steht ihr dagegen noch auf? Was sind eure sicheren Kraftquellen, welche euch zentriert halten, wenn das größere Umfeld dem Wahnsinn verfällt?
Ich hab schon gegen das Atomkraftwerk Zwentendorf gekämpft, wo man geglaubt hat, mit genug Propaganda bringt man die Menschen schon dazu, "richtig" zu denken und werde das immer tun. Meine Kraft schöpfe ich aus mir selber, sie wurde mir nicht genommen, weil ich mich nie irgendwo untergeordnet habe.
 
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Also, den Schwachsinn nicht akzeptieren, sich aber trotzdem eher zurückziehen und auf die eigenen Lieben konzentrieren?
So ganz klar ist mir Deine Antwort nicht...
Ganz einfach:
Sich darauf konzentrieren, was mit dem nahen Umfeld ist, und da für "Kosmos" sorgen.
Nicht bewusst auf Konfrontation(en) gehen, also "den Wahn" auch noch suchen, nur um der Idiotie die Stirn zu bieten.
Mogelt sich aber kollektive Dummheit ins Leben bzw kommt zu Nahe, klären!

Beobachtung aus dem Tierreich! (Da gehts zwar nicht um Wahnsinn, die Essenz bleibt aber dasselbe).
Was nützt es, ständig auf Kontra-Kurs zu sein? Nix, ausser vergeudete Energie/Kraft.
Auch wenn ich von Castaneda nichts groß halte, finde ich diese "Krieger-Attribute" und das "Nicht antastbar sein" durchaus stimmig.
 
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