Darüber kann man sich Gedanken machen z.B. wenn man sich anschaut, wie die Daten erhoben und ausgewertet wurden - wie weit da z.B. wissenschaftliche Methodik beachtet und eingehalten wurde.
Als erste Schritte an der Oberfläche finde ich das gut. Bleiben dann weitere Schritte aus, bleibt die Qualität einer Forschungsarbeit als beispielsweise Studie mit Versuchsreihen oder einer analytischen Quellenanalyse samt ihrer Aussagekraft verborgen.
Wie steht es um das zugrunde liegende Forschungsdesign? Wie ergebnisoffen wurde gearbeitet?
Welche Forschungsinstrumente gibt es? Welches wurde gewählt? Welche Stärken und Schwächen sind im Bezug auf die Forschungsfrage anzunehmen und zu beobachten?
Könnten Interessenskonflikte der Forschungsleiter oder -teilnehmer vorliegen?
Welche Standards wurden bis wohin eingehalten und ab wann möglicherweise von ihnen abgewichen (aus welchem Grund und mit welcher Konsequenz?
Wie steht es um die drei Faktoren Objektivität, Realibilität und Validität?
Und schließlich - und hier wird Wissenschaftliches immer wieder gerne missbraucht -: Wie lassen sich mögliche Schwachstellen in zukünftigen Arbeiten umgehen und um noch aussagekräftigere Aussagen zu bekommen? Wie lassen sich die Aussagen - wissenschaftlichen Standards folgend - überprüfen bis widerlegen?
Wenn ein Sucharid Bhakdi die Durchimpfung in Israel als etwas schlimmeres bezeichnet als den Holocaust
…dann stellt sich doch die Frage, wie er zu dieser Aussage kommt, was ihr wissenschaftlich zugrunde liegt.
Unterlässt man dies, bleiben Mutmaßungen und Urteile vor erarbeitetem Wissen: Vorurteile. Und um die geht es in diesem Thema: Wie schön wäre es ohne.
Er will sowohl die Ukraine unterstützen, auf dass sie den Krieg nicht verlieren, und gleichzeitig nicht selbst zur Kriegspartei werden. Zwei einander widersprechende Anliegen, zwischen denen er die ideale Gratwanderung sucht. Und beide Anliegen hat er auch schon explizit geäußert. Die Ambivalenz der Lage bewirkt sein scheinbar widersprüchliches Handeln, dass Deutschland gleichzeitig sowohl einer der größten Unterstützer der Ukraine ist, und gleichzeitig bremst und zögert.
Im Politikbetrieb wird vieles gesagt, angekündigt und dann doch auf andere Weise gehandelt. Will er, der Mensch, wirklich das, was Du beschrieben hast?
Eine weitere Möglichkeit wäre, dass er intensiv zu verhindern sucht, dass Verwicklungen in mögliche Skandale verborgen und für ihn frei von negativen Folgen bleiben. Um dies zu erreichen, tut er, was es braucht um an der Macht zu bleiben. Das geht nur mit entsprechenden Fürsprechern und Gönnern in den entscheidenden Ebenen und Stellen.
So gesehen wäre weniger deutlich, was Scholz tatsächlich will.
Nun haben wir zwei Annahmen, Deine und meine, und es könnte nun die Suche nach guten Argumenten für jede Annahme beginnen.
Wenn ich mir anschaue, was Menschen mir schon an Motivationen und Zielen angedichtet haben, dann bin ich froh, dass ich statt dessen ich bin statt dieser Deutungen und Vorurteile.
Am interessantesten finde ich Zuschreibungen von Menschen, die noch nie mit mir gesprochen oder geschrieben haben.
Und wer von uns hat wirklich schon mal mit dem Menschen Putin, Biden, Scholz gesprochen und kann sich da eine Annahme mit einem Anspruch auf Wirklichkeitsnähe erlauben?
Häufig lassen sich meine Wünsche daraus ableiten, ja. Vor allem dann, wenn ich eben tatsächlich auch Wünsche äußere.
Meine Erfahrung als Mensch mit Menschen ist, dass die wenigsten wirklich ihr Innen auf der Zunge tragen. Um sich vor Verletzungen und Anfeindungen zu schützen, verbergen sich viele Menschen hinter gesellschaftlich als annehmbar vermuteten Rollen und Meinungen.
Was einer wirklich will, lässt sich in einer vertrauten Runde herausarbeiten, ist dann aber auf keinen Fall in die Öffentlichkeit zu tragen.
Unter anderem deshalb tauschen sich Menschen im Internet so oft anonym aus statt sich z.B. auch in diesem Forum hier mit Klarnamen und Kontaktdaten allen transparent zu präsentieren.
Und was glaubst Du, was Putin will?
Nun, ich unterstelle ihm, dass er das tut, was er in einem Interview vor vielen Jahren einmal gesagt hat: Als russischer Präsident sei es seine Aufgabe, die Interessen der Menschen in Russland zu vertreten. Da er sich mehrfach wieder zur Wahl gestellt hat, scheint er dieses Amt auch weiter bekleiden zu wollen.
Wenn wir beide uns hierüber unterhalten wollen, dann kann es hilfreich sein zu schauen, welcher Quellen wir uns bedienen. Im Idealfall gelänge es uns, Informationen aus allen Ländern der Welt als Grundlage unserer Annahmen heranzuziehen. Mir bleibt dies verwehrt, wie Dir vielleicht ja auch.
Ich wünsche mir Frieden, ohne zu wissen, was das wirklich wohl wäre und was das für Konsequenzen hätte. So ginge Frieden ja beispielsweise nur ohne Unterdrückung und Ausbeutung.
Der Wohlstand hier in der "ersten Welt" basiert auf dem Ausbeuten der "dritten Welt".
Irgendwann erschütterte mich die Information sehr, dass es seit meiner Geburt keine 10 Tage gab, an denen es keinen Krieg irgendwo auf der Welt gab. Und ich hatte bis dahin angenommen, wir lebten in Frieden…
Wenn ich von mir auf Putin schließe, will er auch als Mensch geliebt werden und lieben. Das trifft gleichermaßen auch auf Scholz und Biden in meiner Annahme zu.
Die Geopolitik jedoch lässt diese Annahme von mir irgendwie sonderbar erscheinen.
Und wieso fragst Du dann nur nach meinen Vorurteilen? Auch im Kontext dessen, was ich schrieb, kannst Du Dich selber ebenfalls fragen, z.B. wie weit Du selber bereit wärest, umzudenken o.ä.
Deine Schilderungen waren für mich plastische Beispiele für Vorurteile, weshalb ich mich auf sie explizit bezog.
Das finde ich eine sehr schöne Einladung, danke Dir dafür.
Ich war voller Vorurteile und vermutlich löste sich so manches auf und so manches kam hinzu.
So hatte ich viele Metamorphosen durchzumachen, was mir immer wieder neue Einblicke gewährte.
Nehme ich als Beispiel Corona. Was wurde alles Geschrieben und behauptet. Ohne mein Wissen wurde meinem Kind eine modRNA-Injektion verabreicht. Eine weitere konnte ich verhindern. Der darauf unternommene Versuch, mir vor dem Familiengericht die Gesundheitsfürsorge zu entziehen, scheiterte. Der daraufhin unternommene Versuch, mir das Entscheidungsrecht bei weiteren Injektionen bezüglich Corona zu entziehen, hatte erstinstanzlich Erfolg. Dabei fanden keine meiner dargelegten wissenschaftlichen Quellen und Argumente eine inhaltliche Würdigung. Meiner Beschwerde in zweiter Instanz wurde dann dahingehend - ohne weitere Rechtsmittel - entsprochen, dass das erstinstanzliche Urteil vollumfänglich aufgehoben wurde.
Dabei wurde mir vielfach gesagt, dass ich zweitinstanzlich gar nicht erst Hoffnungen hegen sollte. Es bedurfte eines über 30 minütigen Telefonates mit meiner juristischen Vertretung, bis diese meine Argumentationslinie verstand und dann diese auch mit umsetzte.
Wäre ich hier angebotenen Vorurteilen gefolgt, wäre das Ergebnis ein anderes gewesen und ich hätte diese Vorurteile nicht für meinen Fall nicht überprüfen können.
Diese Formulierung ist ein sprachlich und vor allem inhaltliches sehr interessantes Modeparadoxon.
Es macht Sinn, Begriffe zu verwenden, die einem sachlichen Diskurs gebüren. Ansonsten bleibt wieder das Problem der Deutungshoheit. Gibt einer von uns beiden vor, was erlaubt, so ist ein Gespräch auf Augenhöhe damit ausgeschlossen. Anders sieht es aus, wenn wir beide uns beispielsweise auf für uns beide geltende Regeln und Begriffe einigen.
Es gibt sogenannte "Totschlagworte", von denen Frauen lange ein Lied singen konnten: "Jetzt wer nicht wieder
hysterisch!" Und spätere wurden "Verschwörungstheoretiker", "Querdenker", "Schwurbler" ebenfalls als solche erfunden oder umfunktioniert. So war ein "Querdenker" einst beispielsweise jemand, der sich von der Masse abhob und beispielsweise mit neuen Erfindungen und Entwicklungen einen bemerkenswerten Fortschritt ermöglichte.
Warum sollte ich mich darauf einlassen?
Vorurteile (eigene wie andere) zu überprüfen kann zu ganz neuen Erkenntnissen führen.
Welche Vorurteile meinst Du?