Der zweite Sonntag in der Passionszeit nimmt das Verhältnis von Gott und Mensch in den Blick. Seinen Namen hat der Sonntag von der lateinischen Fassung von Psalm 25,6: „Reminiscere miserationum tuarum, Domine“. In der Luther-Bibel wird dieser Vers übersetzt mit: „Gedenke, Herr, an deine Barmherzigkeit.“
An diesem Sonntag steht das Gleichnis von den bösen Weingärtnern (Markus 12,1–12) im Mittelpunkt. Ein Weinbergbesitzer verpachtet sein Land und will dann später seinen Anteil an den reifen Trauben. Doch die Pächter wollen nichts mehr von ihrer Ernte hergeben. Sie schicken die Knechte des Weinbergbesitzers mit leeren Händen wieder fort, schlagen sie, manche töten sie sogar. Als der Weinbergbesitzer am Ende seinen eigenen Sohn schickt, ermorden sie ihn ebenfalls. Sie glauben, dass der Weinberg nun ihnen gehört, denn jetzt ist auch der Erbe des Weinbergbesitzers tot. Das Gleichnis endet fast vorhersehbar: Der Weinbergbesitzer lässt seine Pächter umbringen.