Von der Realität …

Zögern

Im Saft steht das Korn,
als vorüber ich geh’,
und wie Wellen wiegt es sich wunder.
Den Blick wohl nach vorn
richtend: was ich nun seh’,
ist wie Apfel und blüh’nder Holunder.

Ein weiterer Tag,
als der Kreislauf sich schließt,
und das Schlangenrad plötzlich bleibt steh’n.
Was bringt’s, was ich sag,
wenn’s nur andre verdrießt,
denn bloß Winde mag ich verweh’n.

So schweige ich nun,
als der Boden erbebt,
eine Herde zieht stampfend vorbei.
Will ich doch nur ruh’n,
wo kein Toter mehr lebt,
doch die Ernte wartet nun frei.

Ich warte gespannt,
doch kein Bauer kommt an,
denn die Ernte gehört der Natur.
Doch wer geht ihr zur Hand,
wer schafft neues Land,
außer ich, der bloß steht hier so stur?

A.
 
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Der Winter eilt

Vertrieben, wo die Winde eil’n,
verlassen, einsam staubverfall’n,
dort, wo Vergangenheiten weil’n,
wo Worte weit im Raume hall’n.

Es friert im Stein, es friert das Land
in fiebrig-klammem Eiseshauch
in des Schöpfers kalter Hand
hinter starrem Morgenrauch.

Dort regt es sich, Tentakel schwarz,
in Dunkelheit es stetig wich,
Vertrieben zwischen Ast und Harz,
da schaudert’s und verlehnte mich.

Wo immer ewig Gründe warten
und Leben sich in Lauten kleidet,
ist es nun dieser mystisch Garten,
in dessen Hand die Stille weidet.

Tief im Herzen, weitverbreitet,
liegt die Botschaft, himmelweit:
was immer auch mein Ego reitet,
ich kann nur sagen: Tut mir leid.

Nebelschwer und windesnass
ruft frisch vereister Morgentau;
vertrieben aller dunkel Hass,
der Winter eilt zur Herzensschau.

A.


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Elementare

Stimmen rufen
Winde eilen
Auf geschwinden Hufen
In der Ferne verrufen
Sie niemals verweilen

Erden beben
Flammen raunen
Voll prickelndem Leben
In der Ferne erheben
Sie ihre feurigen Launen

Wurzeln schlagen
Schwingen rauschen
Aus Tiefen sich wagen
In der Ferne hoch ragen
Sie voll Einsamkeit lauschen

Wasser rauscht
Stille erhebt
Sich und aufmerksam lauscht
Wie Ton auf Ton sich aufbauscht
Stets im Wandel erlebt

In der Ferne erbebt


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Frieden

Als der Wind lang vergessen
zieht der Dunst leise auf,
wird Gras und Erde durchnässen,
nimmt’s Vergessen in Kauf.

Ihn schon bald durchzieht spielend
schwaches Rot, wallend leibend,
sucht sich tiefer stets wühlend
einen Weg, Schicksal schreibend.

Und der Blick aus dem Lichtkreis
zeugt von Liebe und Sehnsucht,
durchtränkt lächelnd Pastellweiß,
gewährt selbst Schatten die Zuflucht.

Auf welchem Weg ich auch ginge,
da ist stets eine Weise,
Melodien, die ich singe,
wenn auch nur ganz leise.

A.

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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Gerade erst hier entdeckt...@Arcturin :)

Die wirklich wunderschönen, originellen und passenden - wie magisch wirkenden
runden hier jede Zeile von dir wirklich perfekt wie ein Gesamt-Kunstwerk ab...:rolleyes:

Ich bin wirklich sehr positiv beeindruckt :)
 
Gerade erst hier entdeckt...@Arcturin :)

Die wirklich wunderschönen, originellen und passenden - wie magisch wirkenden
runden hier jede Zeile von dir wirklich perfekt wie ein Gesamt-Kunstwerk ab...:rolleyes:

Ich bin wirklich sehr positiv beeindruckt :)
Danke dir. :)
Die Bilder habe ich selbstverständlich aus dem Internet gesucht, aber vielleicht wird in Zukunft das ein oder andere selbstgemachte mit einfließen. ;)
 
Kollektivierung

Im Schatten unserer Seele tief
Versunken unter schwarzen Dünen
Wandere ich, wohin es mich rief:
Glockenhell erzählt es vom Sühnen.

Salzig kalt wie flutherbe Gischt
Brandet es wild, staubtrocken jedoch,
Mit barmherziger Note vermischt,
Gegen Klippen vom eigenen Joch.

In Schatten wüst, ohne Augenlicht,
Doch spüre ich grollende Beben;
Die künden mir stets voll Zuversicht
Von nichts als dem Wandel im Leben.

Das lässt nicht kalt - und so wurd’s noch warm -
mit dem einen Gebot, auf dass ich nicht richte -
Erlag nun diesem tödlichen Charme;
Licht flutete Tausend Gesichte!

A.
Deine Gedichte haben meist einen sehr saturnischen Beigeschmack, gefällt mir.
 
Naja... etwas verkopft das ganze.... zu dick aufgetragen, zu viel nichts sagendes geschnorkel Drumherum... Da haben selbst Texte von Mike Krüger mehr Inhalt... aber schön zu sehen das du wenigstens auch mal versuchst kreativ zu sein!!! Weiter so!!!
Alles andere als verkopft. Ich schreibe Assoziationen der Gefühlswelt nieder, da ist der Inhalt mit dem Verstand nicht immer sofort zu fassen. Die Titel geben meist Aufschluss über die Grundsubstanz.
 
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