Nun, alles was ihr tut jeder Gedanke, den ihr denkt sollte im Licht der gesamten Ewigkeit abgewogen werden. Jeder Gedanke, jedes Gefühl sollte gegen eine Feder aufgewogen werden. Warum ? Weil die Seele genau hier in der Brust sitzt. Dort befindet sich eine Höhlung und eine sehr kraftvolle Drüse (Anm. Thymusdrüse). Dort ist der Sitz der Seele. Wie oft habt ihr etwas gedacht und dort eine Reaktion verspürt ? Hebt die Hand. Habt ihr das erlebt ?
Ich heb die Hand, ich kenne das. Wenn ich an diese erwähnten Gefühle denke, Schmerz, auch Liebe, so empfinde ich sie knapp über dem Herzen. Da hab ich schon immer meine Seele vermutet.
So, und nun etwas im Leben, und eine Gelegenheit, genau diese Erfahrungen in der Rückschau zu dezimieren und Karma vorzeitig abzubauen:
Das, glaube ich, gelingt nicht jedem, der diese Rückschau erlebt. Wenn ich da an jemanden denke, der das erlebt hat in jungen Jahren und dann sein restliches Leben ansehe, so würde ich eher sagen, er hatte zwar keine Angst vor dem Sterben mehr, aber ob er so arg viel gelernt hat daraus?
Jedes Mal also, wenn wir uns Mühe gegeben und geholfen haben und wenn wir freundlich waren, ohne an Belohnung zu denken ohne an etwas anderes zu denken als dass der Lohn in der Sache selbst liegt jedes Mal, wenn wir geduldig waren, wenn wir angesichts eines Gefühls von Schwäche stark waren, wird auch all das gesehen und abgewogen. Und so verlassen wir diese Erfahrung ein bisschen verletzt aber andererseits mit einem guten Gefühl, weil unser Leben in einem gewissen Maß erfüllt war, weil wir das Leben anderer verbessert haben, weil wir unser eigenes Leben verbessert haben.
Da fällt mir eine Geschichte ein, die ich als Kind mal las, und zwar von einem Jungen, der immer nur böse war. Er hat aus einer Mausefalle eine Maus befreit, aber nur, um jemanden zu ärgern. Er träumte dann von der Himmelsleiter, nur jeder, der da rauf wollte, brauchte Helfer. Und zwar Wesen , denen er einmal geholfen hatte. Nun, da war für ihn niemand. Alle überholten ihn. Irgendwann kam diese kleine Maus und half ihm, das war das einzige Wesen, dem er geholfen hatte. So kam er langsam, sehr langsam doch nach oben. Und hat sich den Traum gemerkt, als er aufwachte. Ich mir auch.
Was ist das also für ein Schmerz, an dem wir leiden ? Es ist der Schmerz, den wir anderen zufügen, der uns weh tut. Unser Leiden hat nichts mit anderen zu tun, es geht um unser eigenes Leiden. Und aus dieser Sicht wird alles abgewogen. In so vielen Leben hat die Güte ohne äußeren Anlaß nicht die provozierte Absicht überwogen, zu zerstören, schlechtzumachen oder andere zu verletzten, um am Leben zu bleiben. So viele Leben werden unbillig gelebt, weil sie nur um des Überlebens willen gelebt werden, anstatt für die Gottheit selbst. Also wiegt das, was wir in jedem Leben tun schwerer an Fehlern als an Vollkommenheit (Anm. oder besser Güte) und deshalb kommt ihr nach jedem Leben wieder zurück. Ihr geht an jenen Ort, erlebt eine Rückschau, kehrt zurück und baut wieder neu auf, so lange bis ihr eines Tages die Waagschale so stark in Bewegung gesetzt habt, dass das bemerkenswerte Gute die Fehler überwiegt. Dafür arbeiten wir für unsere Verfeinerung.
Wenn ich euch also sage, denkt jeden Gedanken so, dass man ihn für jedermann sichtbar in den Himmel schreiben könnte denkt jeden Gedanken so, dass ihr diesen Gedanken in hundertausend Jahren, in hundert Jahren oder in fünf Jahren wieder willkommen heißen würdet, weil er aus einem Zustand von Ehrenhaftigkeit entstanden ist dann liegen darin verschiedene Evolutionsstufen. Vergesst nicht bei allem was ihr tut, zu bedenken, dass ihr es im Licht der gesamten Ewigkeit tut. Welche Art von Rache ist es wert, Zehntausende von Malen reinkarniert zu werden ? Niemand ist es wert, daß ihr deshalb die Evolution versäumt. Sie ist der Zug, in dem ich euch sehen möchte.
Das ist bedenkenswert. Was für eine Gewichtigkeit haben die ganzen ausgelebten Gefühle von Hass, Zorn, Rache in Angesicht der Ewigkeit. Und sind sie es wert, deshalb immer wieder einen Versuch zu machen, es endlich zu verstehen?
Nun, bei der Lichtrückschau, wenn alles vorüber ist, erleben wir die Abstreifung unserer Emotionen. Sie werden vom Licht aufgesogen, weil Emotionen polarisiert sind. Wir dürfen weggehen, uns ausruhen, kontemplieren und wir bekommen genau den exquisitesten Ort, den wir uns je erträumen konnten, um eine solche Kontemplation durchzuführen. Und in diesem Ruhezustand haben wir Tausende von Jahren Zeit die uns wie ein Nachmittag erscheinen mögen Tausende von Jahren, um Dinge zu erwägen, um zu heilen und uns für die Rückkehr bereit zu machen.
Da freu ich mich manchmal drauf, aufs Ausruhen und Reflektieren. ich habe mich jahrelang mit dem Sterben und dem Jenseits beschäftigt und las einmal in einem Buch den Rat, sich auf den Moment des Todes vorzubereiten. Genau festzulegen, von wem man abgeholt werden möchte, und in welche Art Landschaft usw. man kommen möchte. Eben deshalb, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden. Ich, für mich selbst, hab das schon lange so mit mir vereinbart.