Vom ´Meistersein´ und vom `Meistern´ ......

@ TrixiMaus: ALL ES ist, auch die Zeit. Also haben wir ALLE Zeit. Find gut, was du geschrieben hast.

@Kinnaree: Find auch gut, was du geschrieben hast, denn jeder braucht eben seine Zeit und das ist gut so.

@Amanda: Find auch gut, was du geschrieben hast und kann es absolut nachvollziehen. Was die Enthaltsamkeit betrifft, so denke ich, daß auch da jeder seinen eigenen Weg hat und auch ohne diese zu denselben Erkenntnissen kommen kann bzw. zur selben Entwicklung. Hast du ja auch geschrieben.

liebe Grüsse
 
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ich denke da wie folgt drüber
jeder körper ist der tempel eines meisters der darin wohnt:
es liegt nun daran im leben etwas mit dem tempel anzufangen
viele tempel sind sich leider nicht bewußt, daß noch jemand
darin wohnt der sich meister nennen könnte...
manche meister brechen sogar durch den tempel nach aussen,
wiederum andere machen sich deutlich bemerkbar wenn sie
zu sehr unterdrückt werden, wenn der tempel praktisch selbst nichtmal als solcher anerkannt wird...
beimanchen tempel ist das licht angemacht, während andere
nur eine kerze in der ecke stechen haben ...
und jeder tempelmeister sucht das licht ...
denn wenn der tempel um den meister darin zerbricht, muss
er wissen wohin er gehen soll...

liebe grüße
dein tempelmeister
 
Hallöchen,

auf Wunsch einer oder auch zwei einzelner Damen legen wir also ein wenig etwas nach. Meistersein heißt ja ein Teil des Themas hier und was bietet sich da besser an, als ein wenig von Meistern zu plaudern, gell ?

Nun habe ich vorab noch etwas Lektüre in Form eines kleinen Auszugs einer Geschichte für die hoffnungslose Romantikerin Morgi und vl. auch andere. Mir ist zwar bekannt, wie man ´richtig´ zitiert, jedoch habe ich mich autorisiert, immer mal wieder ganz frei ohne Quellenangabe zu zitieren, bitte also nicht wundern deswegen, das geht schon in Ordnung :) .

„......Sie schimpfen sie Ehebrecherin und fangen alsbald an, an ihr zu ziehen und zu zerren, und sie führen sie hinaus, und sie hat nicht in vollem Umfang Kenntnis über all das, was sich da zusammenbraut.

„Eine Ehebrecherin ! Ehebrecherin !"

Und selbstverständlich gibt es in der Menge etliche, die sie im Hause von Gariell aufgesucht haben und die sie nun auch Ehebrecherin nannten. Heuchler !

Sie bringen sie herbei, beschließen, daß die Bestrafung gleichsam in der Tat, die das Gesetz des Landes festlegt ! ....... Steinigung ist. Und es gibt eine Grube, die sie sich für Steinigungen so vielsagend ausgesucht haben. Sie ist holprig und wo immer man hinfällt, wird sie mit Sicherheit den Körper aufschlagen, denn sie besteht nicht aus Treppen und Stufen, sie ist aus Gesteinsbrocken und noch dazu aus zerklüfteten. Und die Wesenheit wird in die Grube gestellt und alle fangen zu werfen an.

Siehe, da erschallt gleichsam in der Tat ein mächtiger Schrei. Und alle drehen sich um, um nachzusehen, woher dieser Lärm kommt. Sie drehen sich um und aus der Menge taucht ein Mann von großer Gestalt auf, denn er ist größer als alle anderen. Und seine Haube ist nicht über seinen Kopf gezogen. Und sein Haar gleichsam in der Tat ist von feurigem Glanz. Und er tritt hervor, gleichsam in der Tat, mit glühenden Augen, die blau sind ! Und er wirkt auf sie ein und er packt sie und er sagt: „Ihr Menschen Gottes ! Wo ist der Mensch Gottes hier ? Und niemand gibt eine Antwort, denn sie haben schreckliche Furcht vor diesem Mann.

Und Maria, sie dreht sich um und sie erkennt.... es ist der Mann von der Straße. Der junge Mann ist´s, der damals auf der Straße war.
„Oh, wo ist meine Mutter ? Wo sind jene Tage ?....“
Und der Mann schaut sie alle an, und er hat eine schreckliche Erscheinung an sich, die ehrfurchtgebietend ist. Er ergreift die Steine, und er schleudert sie zur Seite. Und er blickt auf sie.
„Wieviele von euch, ihr Männer Gottes, haben mit dieser Frau das Lager geteilt!“

Und bald darauf, gleichsam in der Tat, wandten sich die Köpfe ab, die Hauben wurden nach vorne gezogen und keiner wollte erkannt werden. Und er ging zu einem nach dem anderen und bot ihnen gleichsam in der Tat den gefährlichsten Stein an, und er sprach zu ihnen:“Herr, Mann Gottes, wenn du nicht mit dieser Frau geschlafen hast, wirf den ersten Stein.“ Und er übergab ihn jedem einzelnen, und sie wollten ihn nicht annehmen.

Und alle gleichsam in der Tat in herber Verlegenheit, mit Flüchen unter ihrem Atem, flohen vor dem Fremden, denn er ist ein abscheuliches Geschöpf, das ihre Herzen in Schrecken versetzt.
Er schaut hinab zu der Wesenheit Maria. Geht hinunter gleichsam in der Tat in die Grube, und er reicht ihr eine Hand..... solch wunderschöne Hand....“ Hast du je so eine Hand wie diese gesehen Maria ? Er greift gleichsam nicht nach deinen Kleidern oder deinen Reizen oder deinem Haar, deinen Armen. Die Hand ist da, um zu helfen.

Und sie legt bedachtsam die Hand in die seine und erhebt sich. Und er führt sie aus der Grube hinaus und setzt sie an einen Brunnen, und er spricht zu ihr.“Tue diese Sache nicht mehr. Denn du bist mehr als diese Sache. Sündige nicht mehr." Sie schauen einander ins Angesicht und er geht, und in nur einem Augenblick kann sie nicht mehr feststellen, wohin er gegangen ist, nur noch daß sie gleichsam in der Tat im strahlenden Sonnenlicht allein zurückgeblieben und unversehrt ist.

Und was ist mit der Quetschung, die bleibend gewesen war und was mit der verkrüppelnden Verletzung an ihrem Arm..... sind nicht mehr vorhanden. Und die Wesenheit fängt zu weinen an, ein bitterliches Weinen .... das hervorschluchzt und schmerzt. "

So, kleiner Ausflug in eine Geschichte u.a. auch der Heuchelei, bevor es dann später etwas weniger romantisch weitergeht, gell Kinny ?
 
PS: Ich habe natürlich mit meinem Vorbeitrag niemanden direkt angesprochen, sondern Kinny nur, weil sie mich in einem anderen Thread fragte, ob ich etwas zu Jeshuah b. Joseph mitteilen möchte, gell Kinny ? Hilfe, ist das kompliziert ...... was man auch alles bedenken muß in der Kommunikation .... :liebe1: .

Danke, Amanda,:liebe1:
meine Wesenheit bekam jetzt ein wenig Gänsehaut und hätte am liebsten mitgeheult.
Maria Magdalena?

liebe Grüsse

Ja Morgi,

Maria aus Antiochia, doch ihre größte Sünde war in Magdala. Maria aus Magdala oder Maria Magdalena.

Zeit für eine weitere Geschichte, versprochen ist versprochen, ich mache keine Rückzieher :). Betrachtet das Folgende also entweder als reine Phantasie-Story oder als Phantasie mit Wahrheit vermischt oder laßt es einfach wirken und gebt nicht gleich ein Urteil ab. Es ist viiiel, dennoch habe ich erheblich gekürzt und bitte um Verständnis darum. Der Sprecher oder Erzähler ist jemand, der weit VOR Jeshuah b. Joseph auf dieser Ebene weilte, allerdings untrennbar mit Jeshuah verknüpft war.

Des weiteren möchte ich darauf hinweisen, daß Jehova hier nicht identisch ist mit Yahwe, was oft so beschrieben wird. Es sind, dazu kommt noch eine weitere Wesenheit (Id), unterschiedliche Wesenheiten.

"Wer war eigentlich Jeshuah Ben Joseph ? Ein armes Wesen. Er konnte kaum aramäisch sprechen, war aber in seiner eigenen Sprache sehr versiert. Er kam und brachte die Wesenheiten zum Nachdenken. Nicht mit Krieg, denn er verachtete Krieg. Nicht gegen Feinde agierte er, denn er liebte sie. Liebe war die Antwort, die in Yahwes Herzen war und den Herzen Id´s und des Rates; sie war zu sehen in einer großartigen Wesenheit.

Er kam hervor und verblüffte seine Feinde, indem er sie liebte. Noch mehr, indem er ihre Toten wiederbelebte und ihre Augen öffnete. Er liebte die Juden und alle Menschen. Vereinte Liebe war das Eine, das Jehova am meisten brauchte in seinem Wesen, um es in seinem Volk auszudrücken. Durch diese edle Wesenheit und sein Leben und seinen Dienst von nur sehr kurzer Dauer in eurer Zeit, veränderte er den Lauf des Lebens für immer. Denn seither wurde nie vergessen, daß die Liebe den menschlichen Geist heilt und verbindet. Wenn er kam, sich sammelte, betete und sich mit denen traf, mit denen er sich beratschlagte, gab er jenen, die ihm folgten, zu verstehen, nie ein Wort darüber zu verlieren. Aber die, mit denen er sich beratschlagte, waren die mächtigen Yahwe und Id. Als es in seinem Leben soweit war, zu zeigen, daß es einen größeren Triumph gab als alles, was passiert war, daß das Leben nach dem Tod weiterbesteht, wendete die Wesenheit, die am Kreuz hing, die Augen nach oben, und zu allen Menschen und sorgte sich um sie. Und doch war es sein Körper, der schmerzte.

Was diese Wesenheit tat, war eine bemerkenswerte Sache, die sonst niemand mehr tun würde, denn keiner würde für jemand anderen sterben. Es sei denn in einer Schlacht, und das nur deshalb, weil sie es mußten. Aber er tat es. Die Liebe wurde offenbar in allen Völkern. Kontrovers, in der Tat ! Denn sogar heute wird ihm nicht geglaubt. Aber die Liebe, die in dieser Wesenheit war und die er der Welt gab, war ebenso für den Herrgott Jehova und seine Armee. Und Yahwe und der Rat der Dreizehn waren an diesem Tag eurer Zeit dabei. Und es gibt viel mehr, die seit diesen Ereignissen ein Teil von dieser Bruderschaft geworden sind. Sie sind noch hier.

Jehova kam nicht in die Welt, um zu lieben oder zu retten. Er kam, um gegen sie Krieg zu führen. Und er tat es. Die meisten von euch, die hier sitzen und zuhören, waren ganz klar Opfer dieser Ereignisse.

Wer ist Jehova ? Er ist ein großer und schrecklicher Gott, der trotz allem auch ein Gott ist, aber seine ehrfurchtgebietende Macht hat nie die Demut des Menschen berührt, denn er war nie ein Mensch, nie...... . Sie waren für ihn Puppen. Sie waren große Götter, die er einst nicht kontrollieren konnte und die sich selbst verwundbar machten für das, was er nun tun konnte. Weil er alles sonst besessen hatte, blieb verehrt und bedient zu werden das Einzige, was er jemals wollte. Und deshalb handelte er so. Der Vater, der das höchste Sein ist, ist in dieser Wesenheit ebenso. Er ist nicht schlecht. Er ist ein Gott, der nie Mensch geworden ist, der nie in der Angst der Menschheit gelebt hat.“

„Wie könnte irgendeiner von euch dies verstehen ? Denn die meisten von euch haben diesen Gott verehrt und wurden unterdrückt in seiner Tradition. Aber der Rest hat diesen Gott in Frage gestellt. Denn wie konnte jemand, der immer liebt und immer gibt, so voller Haß sein, daß er solche Angst verursacht und so viele Menschen vernichtet."

„Die Schriften über Jehova und über die Bundeslade etc., die ihr studiert habt, sind meistens aus verschiedenen Perspektiven aufgezeichnet worden, wie ein Ego es aufzeichnet. Ein Gott zeichnet es so auf, wie er es sieht. Einen Gott zu verehren, der einem Wesen Furcht einflösst, ist keine Verehrung, das ist Befangensein. Einen Gott zu verehren, der die Menschen trennt, ist keine Verehrung und keine Liebe, sondern die Disziplin der Verachtung. Was du gelesen hast, ist Geschichte, aber einseitige. „

„Das wird für euch genauso kontrovers sein, wie es Jeshuah b. Joseph war. Der große Test, den ich euch Wesenheiten geben werde, war vorher genau geplant. Denn wie weit kommen die, die ihre Erleuchtung zulassen ? Wie weit glauben sie an ihren Weg der Begrenzung ? Und wie weit lieben sie den, der versteht ? Durch diesen Test allein schaut ihr euer eigenes Wesen an und erkennt, wieweit ihr in der Entwicklung, euch selbst lieben zu lernen, gekommen seid. Denn diese Wesenheit (Anm. Jeshuah.b.J.) die sich am meisten selbst geliebt hat, die je in einem Menschen gelebt hat. Merkt euch diesen Test genau und schaut euch vielleicht wieder selbst an und schaut, wie weit diese Lehren eure tauben Ohren und eure verschlossenen Seelen erreicht haben. „

„Der Herrgott Jehova führte Kriege im größten Stil, in der Tat, mehr als es irgendein anderer Gott je auf dieser Ebene tat. Denn sind das nicht die Dinge, die trennen und zerstören ? Ihr seid sogar noch heute Opfer davon. Zählt die Unmengen eurer Kirchen, in der Tat ! Wieviele sind es ? Und jede für sich belegt die andere mit verächtlichem Haß. Und jede hat ihren eigenen Heilsplan, um Himmels willen! Und sie verachten einander, das ist das Ergebnis."

„Ihr habt gehört, was Jeshuah gesagt hat:“ Ich bin gekommen, um die Prophezeihung zu erfüllen und ich bin nichts ohne den Vater, der in mir wohnt.“ Nichts ! Er hatte recht. „Und verehrt mich nicht, denn in der Tat, was in mir ist, ist ebenso in euch.“ Wie kann man noch einfacher werden, ohne zerstört zu werden ? So beurteilten die Schriften die Wesenheit, die kam, um zu lieben."

„Eines Tages werdet ihr dorthin gelangen, wo ich bin, und vielleicht werdet ihr dann zu einem Treffen kommen, so wie heute. Aber ihr könnt nur zu solch einem Treffen kommen, wenn ihr so geworden seid, wie ich, um so lieben zu können, daß ihr tolerieren könnt, was erfahren wurde, bis die Einfachheit der Liebe erkannt wurde. Und ich freue mich auf diesen Tag !“
 
Das sind Gedanken, die mir nicht unbedingt fremd sind. Denn Jehova kam mir immer sehr streng vor, sehr be-Herr-schend. Und so hat Jeshuah auch Jehova selbst "erlöst"?
Und die Menschheit ist größtenteils noch unter Johovas Regiment und versteht Jeshuahs Worte und Taten noch immer nicht, obwohl es eine ganz einfache Wahrheit ist, die er uns gesagt hat.

liebe Grüsse
 
Oh. Du ahnst, was auf dich zukommt. Kinny hat tausendundein Fragen. ;) Aber ich stell sie jetzt nicht. Noch nicht.

Hallo Ihr Zwo :) ,

ja, Morgi, Du hast wohl recht, aber erlöst ist er leider noch nicht, ich habe da einen Satz unterschlagen - wie soviele Sätze, die ich unterschlagen habe:

"Er lebt noch und ist weit jenseits dieses Universums, aber er wird zurückkommen, und er wird schon gefühlt, sogar in dieser Galaxie."

"Und er wird zurückkommen. Ihr mögt außer euch sein, über das, was hier gesagt wird, aber es ist so. Und wenn ihr reine Vernunft und reines Wissen der Liebe einsetzt, dann werdet ihr die Antwort trotz eures veränderten Egos´s sehen."

Allerdings:

"Jehova ist nicht der ganze Gott. Er ist nicht der Gipfel von allem, doch ist er Gott. Auch Yahwe ist nicht der Gipfel, doch ist er Gott, das gleiche gilt für Id und ebenso für euch. Der Vater ist souveränes Leben, das nichts zerstören kann, nicht mal seine eigene Kreatur."

Also, keine Panik, alles im grünen Bereich. Nicht, daß ich hier noch als der nächste ´Grenzsteinwerfer´ oder so ähnlich in die Ecke gestellt werde, gell ? :) Mir ging es mehr um die zurückliegende Vergangenheit in diesem Fall.

Ja, Kinny, moanst, des hoab i ned gwusst ? :liebe1:
 
Zeit für ein weiteres ´Puzzlestück´ ?

Dies ist folgend ein Auszug aus Die Neun Gesichter Christi - Die Suche des Wahren Eingeweihten, wird neu aufgelegt und erscheint wohl auch im Herbst/Winter diesen Jahres. Nach Angaben meines Lehrers ist dies am dichtesten am Original, dichter dran als jegliche andere Schrift bisher ! Außer natürlich denen, die da noch kommen, so weit ich weiß. :)

„So wenig Zeit, so viel zu tun ! Wir saßen bei unserem letzten Abendmahl, doch hatte ich meiner Religion bis jetzt noch kein Symbol dafür gegeben, daß der Mensch sich in Gott verwandeln kann. Ich erinnerte mich an das uralte Ritual der Kariben. Sie aßen, tranken und atmeten Gottesschaft. Ich wollte ein solches heiliges Abendmahl mit besonderer Bedeutung zu meiner eigenen Erinnerung. Ich nahm das ungesäuerte Brot, das einmal gebrochen und beiseite gelegt worden war, als das Mahl begann und brach es in kleine Stücke. „Nehmt und eßt, das ist der Körper des inneren Gottes.“ Ich nahm den Becher, der während des Mahls dreimal herumgereicht wurde, füllte ihn und reichte ihn den Jüngern.“Nehmt einen tiefen Schluck. Das ist das Blut des inneren Gottes.“ Es gab keinen Weihrauch, aber den Duft von Rosen; doch ich hatte die alte Praktik der Kariben in meine Religion eingebaut. In dem Raum verstand nur einer, daß ich Symbole für den Verstand bildete, um den innneren Gott zu erreichen. Nun war meine Religion mit Lehrsätzen, Ritualen und Handlungsweisen eingerichtet. Ich wußte, daß ich soviel der Ewigen Wahrheit hineinverwoben hatte, wie der Verstand des Menschen damals ertragen konnte; und obwohl es nur ein kleiner Teil war, würde er dennoch alle Zeit überdauern. Der Mensch kann nicht mit dem Gewand des Wissens in Berührung kommen oder auch nur einen Hauch von der Wahrheit erkennen, ohne schließlich davon umfangen und umhüllt zu werden. Selbst mit diesem kleinen Anfang würde der Rebstock der Wahrheit sprießen und wachsen; und eines Tages wäre der Geist der Menschen bereit für die Rückkehr zur Wahren Religion. Eines mußte ich noch lehren, und das war die Demut. Das tat ich, indem ich mir ein Tuch umgürtete und einem nach dem anderen die Füsse wusch.

Nun hatte ich alles getan, was die Zeit erlaubte. Meine Arbeit war nicht zu Ende, doch die Stunden waren verflogen. Wahrlich, ich sage euch, ich war bereit, denn ich sehnte mich so sehr nach meiner Liebsten, daß ich mich in den Tod stürzen würde oder in ihre Arme ! Ich war bereit zu sterben, aber noch nicht soweit meine Bestimmung zu bestehen. Etwas aber trieb mich an, und so erhob ich die Stimme und sprach das Schlüsselwort:“ Laß, was du tun mußt, rasch geschehen.“ Noch bevor das Lamm zu Ende gegessen war, noch vor dem Händewaschen nach dem Fest, verließ der Bruder von Kherioth den Raum. Ich wußte, daß die unwiderstehliche Göttliche Gewalt jetzt in Bewegung gebracht worden war, und daß kein Mensch dieser Macht widerstehen konnte.

Und noch ehe das Mahl geendet hatte, bedrängten mich mein innerer Zweifel und der Schrecken derart, daß ich fast unter der Last zusammenbrach. Wir stimmten Lobgesänge an und verließen den Gastraum. Schwer waren meine Gedanken und meine Schritte, denn ich war nicht bereit, und die Zeit war um ! Wir wandten uns nach Westen hinter den Bach Kitron, der nach der Schwärze der feuchten Felsen benannt war, und gingen hundert Schritte nach links. An einer bestimmten Stelle hielten wir inne, um sicher zu gehen, daß uns niemand auf der Straße folgte, denn die Juden waren aufgebracht und konnten gemein werden. Dann wandten wir uns nach rechts, kamen auf einen schmalen Weg und begaben uns in den Garten eines Weinbergs, wo sich Fässer, Gefässe, Krüge und eine kleine Weinpresse befanden. Aus diesem Grund wurde er von uns Gethsemane genannt. Da ich befürchtete, daß man uns aus Unachtsamkeit fangen könnte, ließ ich acht am Gartentor zurück und zog mich mit Simon-Peter, Jakob und Johannes von Zebedäus in eine hintere Nische des Gartens zurück, die sich noch hinter den Fässern befand. Doch kaum waren wir weniger als dreissig Schritte gegangen, da stahl mir der bittere Schmerz meiner Seele die Kraft, und ich fühlte mich schwer, plump und erbärmlich.

Bei dieser Erkenntnis stockte mir der Atem vor Schreck. Ich erkannte die wirkliche Ursache meines Zweifels, meiner Angst, der Schwere und der Einstellung zur Niederlage. Ich wußte jetzt, warum mein Herz so verzagte, meine Zellen weinten und meine Seele litt. Ich befand mich in den schrecklichen Klauen der Tiefen Nacht der Verzweiflung. Sie ritt wie ein Teufel auf meinem Geist. In meinem Schrecken griff in nach meinen Freunden und brach zusammen. Sie klammertern sich bestürzt an mich, und ich flüsterte dumpf:“ Mein Geist befindet sich in den Krallen von Gram und Tod. Wartet hier, und betet für mich.

Schluchzend stolperte ich vorwärts und fiel auf die Erde. Wahrlich, ich hatte den Orden betrogen. Ich hatte meine Anweisungen nicht beachtet. Ich hatte die große Verschwörung zerrstört. Skakus hatte mich vorbereitet, doch ich hatte seine Worte unter dem Druck der Zeit und des Lebens nicht beachtet. Eine Stunde lang weinte und betete ich abwechselnd. Eine Stunde lang versuchte ich, die Verzweiflung zu überwinden und mein Geist-Selbst hervorzubringen. Schließlich rief ich in meiner hoffnungslosen Niederlage in die Sternennacht hinaus:“ Oh Gott, Dir sind alle Dinge möglich, halte diesen Kelch der Einweihung auf, so es Dein Wille ist !“

In meiner Ziellosigkeit kam ich zurück und fand die drei schlummernd vor; und mein Schrecken und meine Einsamkeit wandelten sich in Ärger. Aus Selbstmitleid, nicht aus Gerechtigkeit tadelte ich sie:“ Ihr schlaft ? Könnt ihr nicht eine Stunde wach bleiben ? Wachet und betet, liefert euch nicht der Verführung des Schlafes aus. Betet für mich ! Oh, mein Geist ist stark, aber mein Fleisch ist schwach.“
Ich ging wieder, um mich zu bemühen, in meine Übungen hineinzugelangen, in meine Meditationen, meine Gebete – und um mein Geist-Selbst hervorzubringen. Doch meine Zellen waren klamm und wollten meinen Geist nicht gehen lassen. Ich bemühte mich noch mehr, und als die Augenblicke verflogen, kroch der Schrecken in mein dunkles Gehirn. Auf der Suche nach Sympathie und Kameradschaft ging ich wieder zu meinen Freunden, doch sie waren durch die Stunde des Wartens betäubt und obgleich sie den Schlaf mannhaft bekämpften, dösten sie weiter. Sorgenvoll wandte ich mich ab und ging voller Selbstmitleid wieder beten.

Plötzlich schien ich Skakus´ rauhe Stimme zu vernehmen:“ Niemand ist ein Meister, es sei denn, er handelt wie einer!“

Wahrlich, ich hatte nicht wie ein Meister gehandelt. Ich hatte mich um menschlichen Trost an meine Anhänger gewandt. Wie geduldig warteten sie und wie groß war meine Ungerechtigkeit ihnen gegenüber. Sie wußten nicht, jedenfalls nicht wirklich, daß ich vor einer unbekannten schrecklichen Prüfung stand. Lang waren die Tage gewesen und die Arbeit schwer und sie waren zu Recht körperlich und geistig erschöpft. Die Augen waren ihnen schwer, doch sie warteten in geduldiger Liebe. Ich mußte der Meister sein. Ich durfte mich nicht trostsuchend an sie wenden, sondern mußte mein Geschick auf mich nehmen.

Wieder betete ich und bat, daß der Kelch der Einweihung noch ein wenig zurückgehalten würde. Aus der Ferne rufende Stimmen, die schon auf dem Weg von der Straße in den Garten waren, kamen als Antwort auf mein Gebet. Verzweifelt versuchte ich, mich aus dem Körper zu heben, aber ich konnte es nicht, so ließ ich ab von dem wilden Entschluß. Denn ich erinnerte mich daran, daß der Plan der Großen Verschwörung so klug war, daß ich noch bei Versagen an dem größeren Ziel teilweise erfolgreich sein würde. Als die Stimmen immer näher kamen, fühlte ich mich besser, den ich hatte ein wenig das überwältigende Gefühl des sich nahenden Versagens überwunden.

Jetzt konnte ich klar die Stimmen der Wachabteilung der römischen Garnison Antonia und die Juden von der Schutzmannschaft des Tempels vernehmen. Ich konnte mir vorstellen, daß sie vom Hohepriester geschickt worden waren, mich aufzuspüren. Der Sand verran in der Tat rasch, und nun war die Zeit gekommen. Ich erhob mich etwas erfrischt vom Boden. Wenn man Themen abschließt und die Zweifel entfernt, gewinnt man wieder Stärke und Mut. Was man weiß, ist niemals so schlimm wie das, was man sich vorstellen kann. Mit der Stille im Geist, die der Tat folgt, ging ich zurück zu meinen geliebten Freunden.

„Schlaft nur weiter, meine geliebten Freunde. Ruht jetzt aus. Die Stunde ist nah, daß ich den Händen der falschen Priester überliefert werde.“ Noch während ich sprach, wurden die Stimmen so laut, daß alle Jünger besorgt aufsprangen – und einige schlüpften zum Tor hinaus in die Nacht. Bevor wir das Tor erreichen konnten, kam eine große Bande ich den Garten mit Suchlaternen und langen Stöcken. Die jüdische Wachmannschaft war mit Stangen bewaffnet. Die römischen Wächter trugen Schwerter. Sie verstellten uns den Weg und gruppierten sich eilig um uns herum. Judas Ish Kherioth trat vor mit jenem undefinierbaren Blick der Liebe, der die Pflicht unterstützt. Er begrüßte mich und dann umarmte er mich.

Ah, dieser Kuß ! Er gab ihn auf alle geheimen Stellen der Liebe nach Art der Bruderschaft. Es war ein Kuß der Liebe, ein Augenblick erhebender Freude. Ich fühlte Tränen der Liebe auf seiner dunklen Wange und schaute ihm tief in die braunen Augen. Dort erblickte ich den Schmerz der Liebe, überschattet von der größeren Liebe zur Pflicht und ich erlebte die Großartigkeit der selbstlosen Liebe. Doch ich wollte noch den körperlichen Beweis und fragte sanft: „ Überlieferst du mich mit diesem Kuss ?“ Er gab vor mir nicht zu, daß er seine Anweisung ausgeführt hatte, aber ich wußte es. Ich faßte ein wenig Mut, da mir klar wurde, daß die Bruderschaft über alles Bescheid wußte. Sie wußten auch, daß die letzte Einweihung gerade beginnen sollte. Er hielt mich noch eine Sekunde länger, dann wandte er sich ab und war gegangen – dieser hingebungsvolle stille liebende Soldat in Gottes Armee. „
 
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Ach Amanda, das ist wieder eine "Geschichte" für mich. Der Schmerz, die Liebe, der Kelch der Einweihung. Weißt du, ich dachte mir immer, warum hat er das getan? Und was ist wohl in ihm vorgegangen? Die Antwort kommt näher, bei mir jedenfalls.
Hat Judas sich dann wirklich erhängt?

liebe Grüsse
 
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