Visionen von Eurem Leben und Eurer Arbeit?

Wie seht Ihr das?

  • Ich habe eine Vision von meinem Leben und gestalte dieses aktiv

    Stimmen: 41 64,1%
  • Wie soll ich mein Leben gestalten, ich bin Opfer der Umstände.

    Stimmen: 4 6,3%
  • Visionen sind doch völlig sinnlos.

    Stimmen: 1 1,6%
  • Ich bin mit der Erledigung des Alltags vollkommen beschäftigt, da ist keine Zeit für Visionen.

    Stimmen: 5 7,8%
  • andere Einstellung

    Stimmen: 15 23,4%

  • Umfrageteilnehmer
    64
Liebe Serafine,

bei dem Begriff Anwalt der Kinder habe ich Bauchgrimmen. Vielleicht solltest Du diesen Begriff mal aus der Sicht des Familienstellens betrachten. Normalerweise ist es kaum möglich gegen die Eltern zu arbeiten, damit für das Kind etwas besser wird.

Also bei meiner Tochter war es immer so, daß ich und meine Erziehung meine Tochter angeblich behindert haben. Sich selbst und das was im Kindergarten schwierig war, wurde nie reflektiert. Durch eine bestimmte Personalstruktur wechselten dort häufig Erzieherinnen und gerade diese hatte sich meine Tochter als "Bezugsperson" ausgesucht. Wenn sie sich dann wieder zurückzog, lag das an mir und nicht an den Wechseln im Team. Das wurde nie gesehen. Kindergarten ist Kindergarten egal welche Erzieherin da ist, (Und das ist für meine Tochter eben nicht so.) fanden die Erzieherinnen und die Schwierigkeiten haben sie auf mich und die Familie geschoben.

Es ist möglich einem Kind mehr Ruhe aufzuzwingen, aber man kann kein Kind zwingen aus sich heraus zu gehen. Da wäre es darum gegangen auch im Kindergarten eine Athmophäre zu schaffen, in der sie sich wohl und angenommen fühlt. Das war aber immer nur phasenweise der Fall. Dann kamen die Aufzählungen der Defizite, Sozialverhalten, Motorik Sprache ...

Als meine Tochter dann in die Schule kam und ich nach einer Weile mit der Lehrerin sprach, hatte sie ein ganz anderes Bild von meiner Tochter als die Erzieherinnen. Aus einem eher zurückhaltenden Kind macht niemand ein Draufgänger. Doch ihr Sozialverhalten war in der Klasse normal, sie war integriert und hat sich eingebracht.

Bei empfindlichen Kindern macht es auch viel aus, wie sie betrachtet werden und ob die Erwachsenen ihnen zutrauen, daß sie zurecht kommen oder eben ständig nach Defiziten suchen.

Liebe Grüße
Ereschkigal
PS Unsere Diskussion hat jetzt wenig mit dem Thema des Threads zu tun. Ich hoffe, daß stört niemand.
 
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Den größten Gefallen tun wir einem Kind, wenn wir es einfach so annehmen wie es ist, auch wenn es scheinbar Defizite hat- wenn wir es ganz und gar so sein lassen wie es nunmal natürlichst ist, ändert sich das was wir als Defizit annehmen zu einem Vorzug - Akzeptanz ist die höchste Form von Würdigung und Liebe.

Liebe Grüße von Diana
 
hallo ereschkigal ...

ich habe keine vision. kenne aber meine lebensaufgabe ...

früher hatte ich auch klare vorstellungen, aber nachdem ich nicht in der lage war sie umzusetzen und mich das immer mehr herunterzog, habe ich angefangen einfach im jetzt zu sein ...

visionen zu haben ist sicher wertvoll, aber kann auch hinderlich sein ... wichtig ist wohl immer wieder zu prüfen, ob die vision und die wirklichkeit übereinstimmen. wenn eine vision nicht das ist, was ist, dann wird es schwierig ...

heute denke ich es ist besser alle vorstellungen loszulassen und einfach da zu sein ...

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was kinder betrifft, ist mir gerade in den letzten wochen etwas sehr klar geworden. solange ein kind einen ort hat, an dem es wirklich zuhause ist, sich geliebt und angenommen fühlt, so wie es ist, kann ihm im "außen" nichts etwas anhaben. erst wenn es diesen platz verliert, wird es auch im außen "probleme" bekommen.
wenn wir die verantwortung immer bei uns selbst suchen, dann haben wir auch immer die möglichkeit etwas zu verändern. etwas zu verbessern, etwas wieder gut zu machen ... wenn wir die verantwortung aber ins "außen" verlagern, werden wir zu opfern. machen wir unsere kinder zu opfern. sie werden angreifbar und verletzlich ...

solange wir als eltern unsere kinder so lieben wie sie sind - ohne wenn und aber - werden sie auch von allen anderen so gesehen und respektiert...
das ist zwar eine harte, aber dennoch eine tatsache ...
sobald wir versuchen unsere kinder anders haben zu wollen, sie zu verändern. sobald wir situationen negieren oder sogar ablehnen, machen wir unsere kinder schutzlos und liefern sie aus ... und dann wird der konflikt von außen wieder an uns herangetragen ...
das gilt mMn auch für die eigenen erfahrungen, die wir in unsere kinder projezieren und dort dann "im außen" wieder be/verarbeiten ...

bei der gelegenheit habe ich übrigens oft an dich gedacht. du sagtest einmal: "die kinder tun es aus liebe" ... mir war die tragweite nicht bewußt und es hat mich beschämt und aber auch unheimlich glücklich gemacht, diese liebe zu sehen ...

ich sehe jetzt in vielen punkten ganz klar, wo mein sohn mir zuliebe dinge tut, sich so gibt, weil er mich liebt und glaubt, dass es mich glücklich macht oder mir hilft. ich war überrascht zu merken, dass ich es nicht ablehne (das hätte ich früher gemacht), sondern dass ich diese form von liebe annehmen kann und sie mich erfüllt. ich sehe es nicht als opfer, sondern als etwas normales, das man halt tut, wenn man liebt. ich tue es für ihn auch. das ist mir klargeworden. auch wenn ich nicht halb so viele kompromisse eingehe wie er. aber er liegt ja auch in der klinik und nicht ich. doch daran werde ich jetzt mit ihm zusammen änderungen vornehmen ...

:) mara
 
Mara schrieb:
was kinder betrifft, ist mir gerade in den letzten wochen etwas sehr klar geworden. solange ein kind einen ort hat, an dem es wirklich zuhause ist, sich geliebt und angenommen fühlt, so wie es ist, kann ihm im "außen" nichts etwas anhaben. erst wenn es diesen platz verliert, wird es auch im außen "probleme" bekommen.
wenn wir die verantwortung immer bei uns selbst suchen, dann haben wir auch immer die möglichkeit etwas zu verändern. etwas zu verbessern, etwas wieder gut zu machen ... wenn wir die verantwortung aber ins "außen" verlagern, werden wir zu opfern. machen wir unsere kinder zu opfern. sie werden angreifbar und verletzlich ...

solange wir als eltern unsere kinder so lieben wie sie sind - ohne wenn und aber - werden sie auch von allen anderen so gesehen und respektiert...
das ist zwar eine harte, aber dennoch eine tatsache ...
sobald wir versuchen unsere kinder anders haben zu wollen, sie zu verändern. sobald wir situationen negieren oder sogar ablehnen, machen wir unsere kinder schutzlos und liefern sie aus ... und dann wird der konflikt von außen wieder an uns herangetragen ...
das gilt mMn auch für die eigenen erfahrungen, die wir in unsere kinder projezieren und dort dann "im außen" wieder be/verarbeiten ...

bei der gelegenheit habe ich übrigens oft an dich gedacht. du sagtest einmal: "die kinder tun es aus liebe" ... mir war die tragweite nicht bewußt und es hat mich beschämt und aber auch unheimlich glücklich gemacht, diese liebe zu sehen ...

ich sehe jetzt in vielen punkten ganz klar, wo mein sohn mir zuliebe dinge tut, sich so gibt, weil er mich liebt und glaubt, dass es mich glücklich macht oder mir hilft. ich war überrascht zu merken, dass ich es nicht ablehne (das hätte ich früher gemacht), sondern dass ich diese form von liebe annehmen kann und sie mich erfüllt. ich sehe es nicht als opfer, sondern als etwas normales, das man halt tut, wenn man liebt. ich tue es für ihn auch. das ist mir klargeworden. auch wenn ich nicht halb so viele kompromisse eingehe wie er. aber er liegt ja auch in der klinik und nicht ich. doch daran werde ich jetzt mit ihm zusammen änderungen vornehmen ...

:) mara



ich hab da ein Problem - ich stimme in fast gar keinen Punkten zu...

ob sich ein Kind zu Hause fühlt, hängt auch von seiner menschlichen Grundart ab. wenn sich ein Kind tatsächlich zu Hause fühlen kann, geliebt, angenommen - heißt das nicht, dass ihm im Außen nichts anhaben kann.
[meine Überlegung entspringt dem Bedürfnis, für ein bestimmtes Kind das richtige zu tun; und ich sehe, dass es mir nicht gelingt]

weiter:
Wenn ich die Verantwortung bei mir suche... sehe ich dennoch und immer deutlicher, dass ich in eigentlich nichts verändern kann, nichts verbessern, und nichts wieder gut machen
[diese Überlegung entspringt einer Verzweiflung im versucht-haben]

"solange wir als eltern unsere kinder so lieben wie sie sind - ohne wenn und aber - werden sie auch von allen anderen so gesehen und respektiert..."
Nein, das kann ich beobachtend so nicht erkennen.
[leider.
denn darauf hat sich viel meiner Interventionsmotivation gegründet]


"...wo mein sohn/tochter mir zuliebe dinge tut..."
Das ist der Kern der meisten Probleme. Hier gehen Kinder lieb lächelnd, mit den Worten auf den Lippen "Mami ich lieb dich so", zugrunde.
[meine Meinung. und Beobachtung]



(PS: Mara, ich weiß allerdings nicht, was es mit "Sohn liegt in der Klinik" auf sich hat; falls es sich also um eine Spezielle Situation handelt, möchte ich betonen: ich speche die Punkte oben eher grundsätzlich an." danke)
 
guten morgen ...

hm ... dein posting ist etwas schwierig für mich. du verlierst dich in andeutungen, in die man alles mögliche hineininterpretieren könnte ...

ich sprach von einer konkreten situation und dem, was ich daraus als erfahrung gelernt, gezogen habe ...

vll. dient deine situation einer anderen erfahrung ?

worum geht es denn konkret?
 
Gut, wenn wir es so sehen...

...dann dient meine konkrete Situation wohl der Erfahrung dass isch bin scheissmachtlos
(dass ich machtlos bin)
und es vielleicht auch sein soll




nicht hilfreich
bin



*heul*
 
Liebe Augen, liebe Mara

an diese Gefühle des machtlos sein und nichts tun können in Bezug auf meine Kinder, kann ich mich sehr gut erinnern.

:trost:
Es ist schwer dies auszuhalten und nicht in Aktivismus ... zu verfallen, um nicht zu fühlen, wie machtlos man ist.

Schwierig ist aber vor allen Dingen, wenn wir uns zu dem machtlos auch noch schuldig fühlen. Dieses Gefühl der Schuld bringt meiner Meinung nicht weiter, sondern erschwert den Kontakt zu unseren Kindern.

Liebe Grüße
Ereschkigal
 
hallo ereschkigal ...

da stimme ich dir vorbehaltlos zu ...

diese lektion darf ich gerade lernen und dafür bin ich sehr dankbar ...
schuldgefühle kommen aus der vergangenheit ... und halten vom jetzt ab ...

ich finde es nur so schwer, sie loszuwerden ...

wie bist du mit diesem gefühl der machtlosigkeit umgegangen ?

lg mara
 
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Haaaaalt! Stop! :eek:

... loswerden? um-gehen?


Auch Schuld und Machtlosigkeit sind Teil des Eins und zugleich Nichts und völlig natürlich und natürlichst, nee - alles klar?



"schuldgefühle kommen aus der vergangenheit ... und halten vom jetzt ab ..."


Nö, die halten doch nicht vom Jetzt ab - wenn die jetzt da sind - dann sind sie da - werden bewusst wahrgenommen, können beobachtet werden, im Körper erspürt werden

ok?


:lick1:
 
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