Hallo zusammen,
wer mit Kindern arbeitet, hat schnell das Problem, dass zwar da mit den
Kinder meistens optimal läuft - aber diese Kinder haben Eltern und einen Teil
der Arbeit ist die Gestaltung des Kontaktes zu den Eltern.
Viele übersehen dies bei der Arbeit mit den Kindern.
Eltenarbeit sollte getragen sein von Kenntnis der Elterninteressen und
erwartungen, hoher Kommunikationsfähigkeit als auch sozialer Kompetenz.
Natürlich hinterfragen Eltern alles und jeden - na und?
Meist haben Eltern auch gute Fragen und man selbst muss erst mal
überlegen, wieso warum und was dazu zu sagen gibt. Nach dem 3. Kurs wird
sich dieses Problem sehr reduziert haben, denn Du könntest z.B. an einem
Elterninformationsabend schon vieles klären.
Wenn die Eltern sagen, dass was gemacht wird stimme nicht mit der Ankündigung überein - dann frage nach, was sie genau meinen. Und ändere
das um, was Du denkst, was vielleicht eindeutiger formuliert werden müsste.
Ich denke viele Schwierigkeiten die hier geschildert werden im Elternkontakt
beruhen vorallem auf der Unerfahrenheit in diesem Bereich.
Wenn Du von Eltern Dich nur genervt fühlst, dann sehe ich eher nicht, dass
diese Kurse Dich in Zukunft zufriedenstellen. Mit Eltern muss man umgehen
können, denn sie sind ein Teil der Arbeit mit ihren Kindern.
Wer zu billig anbietet- sowas passiert einem ja höchsten beim ersten Mal -
aus Unerfahrenheit. Ich würde mich mich nicht darüber ärgern, sondern konkret das nächste Angebot entsprechend anders fassen - und natürlich
damit rechnen, dass mindestens eine Mutter ankomment und sagt, "das haben sie aber letztes viel billiger angeboten ..."
Also - ein schöne, gute, kleine Entgegnung jetzt schon überlegen - und dann
sollte auch dass keine weiteren Gedanken mehr wert sein.
Wer im sozialen Bereich arbeitet - braucht starke Nerven, muss belastbar sein
und insbesondere sich und seine Interessen gut abgrenzen können.
Dies sind Fähigkeiten, die man im Laufe der Zeit auch erwirbt - aber ... aber,
der soziale Bereich ist auch der, in dem man am schnellsten ausbrennt.
Deshalb - sorge Dich um Dich, damit es auch jetzt in diesem Kurs so zuende
geht, dass Deine Nerven geschont werden.
Wer ein nach einem ausgefeiltem und bewährtem Konzept arbeitet,
muss darüber hinaus dieses auch den Eltern vermitteln können. Sowas erwirbt
man meist auch nicht so nebenbei. Hier gehört vorallem eines dazu: Die Fähigkeit, den Eltern gegenüber kommunizieren zu können, wie dieses Konzept
aussieht und wie es die Konzentraion der Kinder verbessert. Und hier muss
man selbst überzeugend dies vertreten können.
Und man sollte sich dennoch nicht in stundenlange Diskussionen verwickeln
lassen. Also - wer was anbietet - führt das Gespräch. Also Du
strukturiert, Du bestimmt wie das Gespräch verläuft - und nicht die Eltern.
Also - klar haben, worum es geht, was die Mutter will und wie Du am besten
den Bedenken der Mutte begegnen kannst.
Wer im Bildungsbereich arbeitet, muss zudem in der Lage sein, auch das
beste Konzept entsprechen der Lerngruppe zu modifizieren und anzupassen.
Dh. allein zu sagen, das ist ein bewährtes ect. Konzept - sowas
interessiert keinen. Jedes Konzept muss mit Leben gefüllt werden und
geschickt angewandt werden. Es muss erläutert werden ggf.
Eltern brauchen einfach eine Idee zu den Übungen, damit genau
dieses "sowas ist ja wie im Kindergarten" erst gar nicht auftaucht. Die
Übungen mögen Ähnlichkeiten haben, aber ... - und hier sollte dann bitte von
der Kursleiterin mehr kommen als nur, das ist ein bewährtes Training.
Das war natürlich eine fiese Frage dieser Mutter, ob Du auch im Kindergarten
arbeitest um dann zu sagen, so sähen auch die Übungen aus.
Und ein "Ach ... finden Sie?" sollten dann mindestens kommen. Bitte mit entsprechendem Blick - also so durchdringend.
Ich würde der Mutter ein Kompliment machen, dass sie sich so dafür interessiert. Nachfragen, ob und welche Übungen sie bereits kenne, die ihr
Kind im Kindergarten gemacht hat (meist wird man dann hier feststellen, dass
das Kind sowas noch gar nicht gemacht hat - damit ist dann aber auch sofort klar, dass die Mutter nur sowas als Kindergarten einschätzt - also sie hat keine Ahnung - ... ),
evt. dann würde ich erstaunt sein, dass sowas, was extra für den
Schulbereich entwickelt wurde auch schon im Kiga angeboten wird. Wer denn mit diesem Konzept so im Kiga arbeitet .... Wo die
Übungen eigentlich erst so richtig greifen bei Schulkindern .... Nett und freundlich - und bestimmt dann das Gespräch beenden.
Oder sagen, dass Du im Kiga ganz anderen Übungen anbietest ...
Ich denke Du hast nicht damit gerechnet, dass auch zum Training selbst
Fragen kommen. Hast Du Dir selbst nicht auch die Fragen gestellt, wie man
mit Fantasiereisen die Konzentration erhöht? Wieso sowas funktioniert?
Und wer sagt, die Kinder langweilen sich - dann sagt man doch sehr
erstaunt - "Oh, das habe ich aber gar nicht feststellen können. Hat denn X
(Name des Kindes) sich so darüber geäußert? Ich erlebe Ihr Kinder immer ....
und die Kinder ... und ich stelle fest, dass gerade X in den letzen 2 Wochen
viel entspannter hier schon ankommt ... "
Und eines möchte ich auch noch sagen - die Kinder erzählen oft auch wenig
oder wollen auch nichts erzählen, was sie so erlebt haben. Daher kommt wohl
bei den Eltern oft auch sowas komisches an. Also Eltern fragen, wie wars,
Kind antwortet - och nichts besonders (was heissen soll, ist mein Ding) und
Eltern verstehen - das ist langweilig oder irgendwie doof.
Und Elten gucken dann gar nicht mehr, ob sich im Verhalten des Kinders sich
was zum Positiven geändert hat.
Sowas muss man evt. auch mal mit den Eltern klären.
Es ist übrigens kein Kriterium eines guten Konzeptes oder Kurses, dass die
Kinder es toll finden oder gut mitmachen. Leider. Ok. natürlich- wo Kinder sich
unwohl fühlen, läuft schon mal gar nichts. Wohlfühlen ect. ist wichtig, aber
es reicht nicht aus.
Die Qualität bemisst sich eigentlich am Fortschritt bzw. den Veränderungen
bei den Kids in Schule oder auch zuhause.
Die Eltern wollen ja Ergebnisse bei ihren Kinder bemerken oder selbst Ideen
bekommen, wie sie vielleichten eine Beitrag leisten können, um die
Konzentrationsfähigkeit bei ihren Kindern zu erhöhen.
Und die Qualität ist halt auch daran zu messen.
Also man muss den Eltern sowas ein wenig an die Hand geben - wie sie z.B.
während der Kurszeit die Kinder unterstützen können oder worauf Eltern
achten sollten- z.B. ruhige Abendzeit ... was weiss ich.
Alles so ein paar Ideen.
Ach ja - ich würde sowas auch anbieten über eine VHS oder ähnliches. Oder
mal eine Art Vortragsabend (1 Termin) zum Thema Konzentration im
Grundschulalter. Diese Bildungträger bieten für ihre Dozenten Fortbildung und
auch schon mal Supervision (1-2 Termine ) an. Zudem kann man dort auch andere Dozenten/innen kennenlernen.
Selbstständig heisst leider auch viel, dass man die Kontakt selber suchen
muß, um nicht immer nur alleine vor sich hin zu arbeiten. Gibt es denn keine
Kontakte zu den anderen, die ebenfalls dieses Konzept anbieten bzw. wo Du Deine Qualifikation für diese Kurse bekommen hast?
Achja- und das mit der Bezahlung. Üblich ist auch, dass bis Beginn des Kurses
oder sogar 2 Tage vorher, das Geld auf Deinem Konto angekommen sein muss. Oder Ratenzahlung, aber nach Termin.
Alles Gute für die weitere Arbeit - und bitte auch mal Luftholen
Lilatag