@Bukowski
Gut, dass du nochmal auf die Persönlichkeitsstörung "Psychopathie" hinweist.
Persönlichkeitsstörungen werden von allen psychischen Störungen wahrscheinlich am wenigsten verstanden, weil sie so "ganz anders" sind - den Leidensdruck hat nicht der "Inhaber der Störung" sondern die anderen (so ähnlich wie der Geisterfahrerwitz: "... nicht einer, sondern Hunderte" ^^).
Deshalb haben die Persönlichkeitsstörungen im DSM eine eigene Achse.
Hier nochmal der Link von
@east of the sun :
http://www.zeit.de/karriere/beruf/2014-05/psychopathen-interview-psychologe-jens-hoffmann/seite-2
Den Begriff "Psychopathie" selbst gibt es in ICD und DSM nicht, dort heißt es:
F60.2
Dissoziale Persönlichkeitsstörung
Info:
Eine Persönlichkeitsstörung, die durch eine Missachtung sozialer Verpflichtungen und herzloses Unbeteiligtsein an Gefühlen für andere gekennzeichnet ist. Zwischen dem Verhalten und den herrschenden sozialen Normen besteht eine erhebliche Diskrepanz. Das Verhalten erscheint durch nachteilige Erlebnisse, einschließlich Bestrafung, nicht änderungsfähig. Es besteht eine geringe Frustrationstoleranz und eine niedrige Schwelle für aggressives, auch gewalttätiges Verhalten, eine Neigung, andere zu beschuldigen oder vordergründige Rationalisierungen für das Verhalten anzubieten, durch das der betreffende Patient in einen Konflikt mit der Gesellschaft geraten ist.
Inkl.:
Persönlichkeit(sstörung): amoralisch
Persönlichkeit(sstörung): antisozial
Persönlichkeit(sstörung): asozial
Persönlichkeit(sstörung): psychopathisch
Persönlichkeit(sstörung): soziopathisch
Exkl.:
Emotional instabile Persönlichkeit(sstörung) (F60.3-)
Störungen des Sozialverhaltens (F91.-)
http://www.icd-code.de/icd/code/F60.2.html
Hier ist ein prima Vergleich zwischen ICD und DSM:
https://de.wikipedia.org/wiki/Dissoziale_Persönlichkeitsstörung
Die Ursache für diese Störung ist sehr wahrscheinlich vielfältig - es ist vermutlich ein Zusammenspiel zwischen biologischen (vom MAO- Gen haben gewiss schon einige gehört) und sozialen Ursachen (mehr dazu im obigen Link).
nur am Rande: als ich letztlich mit meiner Tochter irgendso eine Navy CIS o.ä. Serie sehen mußte ^^, wurde diese Krankheit so bombastisch gut erklärt und dargestellt, dass ich wirklich baff war.
Ja, es benötigt unbedingt mehr Aufklärung in der Bevölkerung (und dazu eignen sich u.a. Fernsehsendungen im Unterhaltungsbereich sicher sehr gut, weil man Wissen so "nebenbei" mitbekommt) , um die Gefahren wirklich erkennen zu können und letztendlich die "richtigen" Politiker zu wählen (und die sehen auf den ersten Blick vielleicht gar nicht "richtig" aus).
Gerade auf die besonders "charismatischen", starken, unerschrockenen "Führungspersönlichkeiten", die scheinbar unendlich belastbar und in allen Situationen überzeugend sind, sollte man ein ganz genaues Auge werfen, BEVOR es zu spät ist.