Hi Condemn,
der Aspekt der körperlichen Überlegenheit des Mannes ist in jedem Fall relevant. Das sehe ich genauso.
Was Parties angeht, habe ich in meinem Leben schon häufiger eine andere Frau beschützt.
Ich hab in meinem Leben zwar auch viele betrunkene Frauen gesehen aber erinnere mich eigentlich nur an diesen einen Fall in dem eine Frau wirklich total weg war. Ich kenne das eigentlich v.a. von Männern... da habe ich (früher) so viele "Alkohol-Leichen" gesehen, auch Freunde. Aber was ich kenne ist das manche Frauen unter Alkohol-Einfluss tatsächlich sozusagen "leichter zu haben" wären. Ich hab das nie ausgenutzt weil ich immer Angst hatte das sie es bereuen könnte wenn sie wieder klar ist und ich bin eh nicht der Aufreißer-Typ. Aber es wäre manchmal echt leicht gewesen. Und da finde ich hat die Frau schon auch selbst Verantwortung. Sie sollte zumindest wissen wie sie auf (zuviel) Alkohol reagiert und inwiefern sie dann eventuell Entscheidungen trifft die in dem Moment vielleicht wie ne super Idee wirken, am nächsten Tag aber eben nicht mehr.
Gegen Zudringlichkeiten und dass sie, auch ohne ganz weggetreten zu sein, doch betrunken genug war, sich nicht mehr ihren eigenen Interessen im nüchternen Zustand einsetzen zu können. Ich würde deshalb das Sexualstrafrecht auch in diesem Punkt verschärft wissen wollen. Ab xy Promille ware es zumindest sexueller Missbrauch, wenn ein Mann eine Frau sexuell ausnutzt. Und umgekehrt.
Es gibt ja vieles was von der Idee her gut wäre, aber praktisch einfach gar nicht umsetzbar ist. Und die Alkohol-Frage gehört dazu. Denn zum einen hat ja niemand ne Promille-Skala auf der Stirn und dazu kommt noch das "ausnutzen" extrem schwammig und kaum zu klären sein wird. Es gibt sicherlich wirklich eindeutige Situationen, etwa Bewusstlosigkeit. Aber alles was nicht darunter fällt ist dann interpretierbar. Ein Mann kann immer sagen dass er sicher war der Sex sei einvernehmlich gewesen und die Frau kann eigentlich fast nichts dazu sagen weil sie sich unter so extremen Alkohol-Einfluss wohl kaum wirklich erinnern kann was genau abgelaufen ist. Wenn es dann keine Gewalt gegeben hat und keine eindeutigen Anzeichen von Gewalt, dann gibts da kaum eine Chance.
Und, eigentlich ist das ja auch so wenn eine Frau echt total weggetreten ist. Er kann ja behaupten sie war es nicht. Spuren von Gewalt gibt es in so einem Fall erst Recht nicht weil ja keine nötig war und unterm Strich ist das dann eigentlich eine Vergewaltigung aber juristisch gibt es wenig Chancen das auch zu beweisen. In aller Regel existiert ja weder ein Video noch gibt es Zeugen.
Ich mag zb mit einem mir körperlich überlegenen Mann nicht einmal gerne alleine in einem Raum sein und fühle mich tatsächlich bedroht, wenn der anfängt flirty zu werden (und ich den nicht leiden kann). Für eine Frau geht es im Zweifel um ihre psychische und physische Gesundheit. Entsprechend meide oder kläre ich solche Situationen umgehend. Kein Gesetz kann mich nämlich präventiv vor einem Übergriff schützen. Entsprechend besaufe ich mich auch nicht. Ich meine, ich habe das eh nicht mit Alkohol, aber wenn, trinke ich entweder sehr wenig umd bevorzugt in einem sicheren Umfeld.
Und das ist nicht paranoid, sondern tatsächlich aus Erfahrung heraus gewachsenes umsichtiges Verhalten.
Ja, ich glaube das schon. Es ist nur gleichzeitig so dass es für einen Mann nicht so super leicht zu verstehen ist. Ich kann ja nur von mir sprechen, aber es ist ja nichts das einem im Alltag bewusst ist und ich glaube eigentlich auch nicht, dass sich eine Frau je von mir bedroht fühlte. Wobei ich es in manchen Situationen vielleicht nicht ausschließen kann aber das lag dann an der Situation und nicht an mir. Einmal im Park z.B. kam mal eine Frau, während es schon dunkel war, aus einem Seitenweg auf „meinen“ Weg, und daher war ich relativ dicht hinter ihr, vielleicht 5 meter oder so. Ich merkte dass ihr die Situation absolut unangenehm war, denn sie beschleunigte ihren Gang deutlich. Ich bin extra langsamer geworden um zu signalisieren dass sie sich keine Sorgen machen muss. Aber da konnte ich ja nichts zu und solche Situationen gibt es zwischen Männern und Frauen sicherlich häufig.
Und der Witz ist: Einige Zeit später wurde ich mal „verfolgt“. Im selben Park. Ich ging da einfach nur ein bisschen herum um den Kopf frei zu bekommen, ohne Ziel. Und schon als ich in den Park reinging war ein Typ hinter mir und er war mir irgendwie zu dicht auf den Fersen. Ich hatte keine Angst weil ich vorher schon gesehen hatte das er nicht bedrohlich wirkte, weder besonders kräftig sondern eigentlich eher schmal und auch kein bisschen aggressiv. Aber er folgte mir einfach dauernd. Ich war zuerst unsicher, deshalb ging ich einen sehr unlogischen Weg, sozusagen um ein Gebüsch herum. Niemand würde so spazieren gehen und ich tat es nur um sicher herauszufinden ob er mir tatsächlich folgt oder das ne zufällige Situation ist. Aber er folgte mir tatsächlich. Ich habe mich dann an eine Art Geländer gelehnt und mir eine Zigarette angezündet und er blieb ebenfalls stehen, einige meter entfernt und tat als ob er was mit seinem Handy macht. Und ich habe ihn dann in einem ziemlich harten Tonfall zu mir gerufen und er kam auch und ich fragte ihn warum er mir hinterherläuft. Er sagte er würde mir nicht folgen und wie ich darauf käme und ich hab dann nur gesagt „okay, dann ist gut.“ und bin weiter gegangen und er blieb wo er war. Aber ich bin sicher das er mir gefolgt ist, aber ohne das ich wüsste weshalb.
Und als Frau… wäre das sicherlich eine echt beschissene Situation gewesen. Ich glaube das der Typ zwar nicht gefährlich war, er war sogar ängstlich irgendwie. Aber ich glaube das er ne Schramme hatte. Ich habe das meinem Bruder und dessen Frau vor kurzem erzählt und in einem belustigten Tonfall weil es ja eben eher nur ne seltsame Situation war, ich mich aber nie bedroht gefühlt habe. Aber meine Schwägerin nahm das deutlich ernster und meinte ich hätte doch nicht wissen können wie der drauf ist etc.. Und das war auch so ein Moment in dem mir klar wurde das es da einfach große Unterschiede gibt.
Wie auch immer… physische Unterschiede machen da schon viel aus, vermutlich weit mehr als uns oft bewusst ist und in viel mehr Situationen als (vielleicht v.a. Männern) bewusst ist.