Hallo Apfelkern,
ich freue mich für Dich (und mich ), dass Du Deine sogenannten *niedrigen* Gefühle erleben und akzeptieren kannst. Ich habe ebenfalls gelernt, dass nicht das durchlebte und ausgedrückte Gefühl schadet, sondern nur das verdrängte, abgespaltene Gefühl. Es bleibt nämlich im *System*, zwar vermeintlich unsichtbar, dennoch überaus aktiv... Dieses *Ich hasse die Tat, nicht den Menschen, denn der Mensch ist gut!* ist ein Überbleibsel aus der Kindheit, als das (Über-) Leben des Kindes von der Liebe und dem Wohlwollen der Eltern abhing. Solange man dem unmenschlichen Mythos anhängt, dass ein wahrhaft *guter* Mensch niemals *niedrige* Gefühle hat, solange sperrt man sich selbst in ein Gefängnis ein und ist sich selbst der strengste Wärter. Authentische Wut und Ablehnung sind überaus kostbare Gefühle, sie sind ein inneres Navigationssystem. Verdrängte Wut, Wut, die nicht sein darf, weil ein *guter* Mensch niemals wütend ist, das ist der Ursprung *des Bösen*, denn diese Wut wird zwangsläufig an Unschuldigen oder an sich selbst abreagiert.
Liebe Grüße,
Syndra .
Da habe ich jetzt etwas über MICH gelernt. Eigentlich lehne ich psychologische Begründungen ab und was mit Frühkindlichem zutun hat sowieso. Aber wenn eine psychologische Betrachtungsweise meine Auffassung untestützt, dann finde ich sie auf einmal cool.