Verachtungswürdig?

@Condemd

Den Opferbegriff habe ich auch nicht gerne, weil er gerne mit Schwäche und freiwilliger Opferrolle konotiert wird. Andererseits ist "Opfer" ein kriminologischer Begriff und dann wieder treffend. Und so begreife ich den Begriff auch, wenn sich jemand ernstzunehmender damit selbst bezeichnet - als Verlangen nach einer gerechten und verständigen Beurteilung der Sachverhalte, in der es zu keiner Täter-Opferumkehr und Verwischungen der Grenzen kommt.
Kriminologisch ist aber ziemlich unwesentlich fürs eigene Gefühl...

Was ich nicht glaube, ist, dass alle Menschen nach Schmerzvermeidung und Glücksvermehrung streben. Es gibt wirklich ganz leere, seelenlose Menschen, die ein normal empfindender Mensch innerlich nicht verstehen oder nachvollziehen kann.
Nein und ja... Das man nicht nachvollziehen kann heißt für mich nicht, das dieser Schluß von "leere und seelenlos" auf irgendjemanden zutrifft. Immer wenn ich das dachte und jemand kennenlernte, ist mir klar geworden das es nicht stimmt. Es ist fehlendes Verständnis wenn man jemanden so sieht. Nur: Man muss sich nicht unbedingt um Verständnis für alle und jeden bemühen, aber für sich selbst. Und das funktioniert nicht, wenn man verurteilt. Etwas deutlicher, weil ich Deinen Thread was das Mobbing-Thema angeht kenne... Solange Du Dich mit Menschen beschäftigst, gedanklich-emotional, von denen Du Schmerz erfahren hast, solange ist es so als ob Du ihnen noch im Nachhinein immer wieder Macht gibst. Wie gesagt, man muss nicht versuchen zu verstehen, oder alles vergeben. Aber sich selbst... beides.
 
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Naja, so kann man es auch sehen. Aber danach leben ist ein bisschen schwer. Wenn ich keinen Schmerz empfinde, dann gibt es keinen Schmerz, aber wenn mir eine Krankheit keine Schmerzen bereitet, dann gibt es immer noch die Krankheit.

Nein, das stimmt nicht: eine Krankheit ohne Schmerzen (Leiden) ist keine Krankheit mehr. Das Leiden ist die Krankheit.
 
Etwas deutlicher, weil ich Deinen Thread was das Mobbing-Thema angeht kenne... Solange Du Dich mit Menschen beschäftigst, gedanklich-emotional, von denen Du Schmerz erfahren hast, solange ist es so als ob Du ihnen noch im Nachhinein immer wieder Macht gibst. Wie gesagt, man muss nicht versuchen zu verstehen, oder alles vergeben. Aber sich selbst... beides.


Das habe ich mir auch so gedacht, dann wurde beharrliche Verfolgung daraus und man sorgt schon dafür, dass ich immer wieder erinnert und konfrontiert werde.
 
Genau! Man muss dem Schmerz bis zu seinem Ursprung auf die Spur kommen!

Ich hatte ein Buch, leider habe ich es nie gelesen und dann ahbe ich es verborgt oder sonst wie ist es verschwunden. "Die Gabe des Schmerzes" war es nicht, sondern um irgendjemanden, der keinen Schmerz fühlen konnte und zum Serienmörder wurde - irgendein französischer Autor.

Wie auch immer...

Man soll sich nicht mit den Tätern beschäftigen, man soll den Schmerz leugnen und man soll dem Schmerz bis zu seinem Ursprung folgen.
Ich hoffe die Diskussion läuft nicht darauf hinaus, dass alles nur im Subjekt liegt.
 
Ich hatte ein Buch, leider habe ich es nie gelesen und dann ahbe ich es verborgt oder sonst wie ist es verschwunden. "Die Gabe des Schmerzes" war es nicht, sondern um irgendjemanden, der keinen Schmerz fühlen konnte und zum Serienmörder wurde - irgendein französischer Autor.

Wie auch immer...

Man soll sich nicht mit den Tätern beschäftigen, man soll den Schmerz leugnen und man soll dem Schmerz bis zu seinem Ursprung folgen.
Ich hoffe die Diskussion läuft nicht darauf hinaus, dass alles nur im Subjekt liegt.


Doch, man soll sich unendlich mit dem Täter beschäftigen, das ist genau der richtige Ansatz! Wer ist der Täter? Das ist genau die richtige Frage!
 
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