Unwissenheit über die wahre Natur der Dinge

Ich meine Wahrheit da im Gegensatz zum Beobachteten, dass zwar beständig erscheint, aber auch sofort wieder vergeht... erscheint, verschwindet... Die Beobachtung ist das einzig Konstante dabei.

Ich gehe da mal einfach mit den Buddhisten und versuche zu klären, ob es soetwas wie eine beständige Beobachtung geben kann. Na, das ist nicht schwierig, natürlich nicht - auch Beobachtung ist unbeständig und hängt von dem ab, was erscheint z.B. -Beobachtung ist also auch leer im buddhistischen Sinne.

wie du sagst: Auch die Trennung in Subjekt und Objekt wird letztlich dann als Illusion entlarvt.

Wobei ich da unsicher bin... Möglicherweise stimmt das, aber vielleicht bleibt dann nur eine unbewusste Wahrheit, die erst mit einem "Denkvorgang" wieder "erwacht"...

also das glaube ich eher nicht, wäre unlogisch: die Erleuchtung ist gleich totale Bewusstheit, Allwissenheit sagen sie ja oft im Buddhismus - da gibt es nichts mehr, das noch zusätzlich daraus aufwachen kann.

Wahrheit nimmt Illusion wahr und macht den Weg zurück zu sich selbst.

Aber wie könnte Wahrheit etwas wahrnehmen?

Mit der Auflösung der Wahrnehmung durch Auflösung der Illusion, bleibt möglicherweise "Reines Sein",

Letztlich geht es vielleicht nicht um Wahrheit, sondern um Erfahrung.

Vielleicht ist ja diese ganze Geistesschulung auch genau auf dieser Ebene: ich erzeuge dadurch die Illusionen der "Erfahrung von Wahrheit" und "reinem Sein", was auch Illusion ist, aber keine schmerzhafte Illusion mehr...?

Mir persönlich geht es insgesamt nicht so sehr um Wahrheit und "Nirvana", sondern v.a. um die Frage, wie Leid beendet wird und darum zu verstehen, wie Realität funktioniert.

Na, wenn Dich intressiert wie Leid beendet wird fragst Du aber schon nach dem Paradies, oder?

Das ist für mich ein Schlüsselsatz:

Wahrheit ist das, was funktioniert.


Philosophie sollte daher m.A.n. auch praktisch bleiben, also auch auf Funktionalität ausgerichtet. Und alles was funktioniert, soll im Hinblick auf Leid funktionieren.

Ja, genau - und ich glaube, die Buddhisten sind genau solche Philosophen - ob es wahr ist, was sie sagen spielt vielleicht keine Rolle, ja, natürlich ist es nicht wahr, nicht "inhärent existent" wie sie sagen. Aber an vielen Beispielen kann man sehen, wenn mans glaubt, daß das Verfahren offenbar funktioniert....

Und sowieso: Wenn Wahrheit existiert, kommt man ja nicht dauerhaft dran vorbei... ;)

Ja, mehr noch, dann sind wir genau jetzt shcon mitten darin!


Wobei das letztlich wirklich gleich ist. Ich denke sogar, am Anfang steht der Wille des Bewusstseins sich zu erfahren, und zwar alles... Dazu gehört auch Trennung und Leid. Und wie sollte "es" das anders schaffen, als sich selbst zu vergessen und mit einem "virtuellen Selbst" zu identifizieren? Das sich-selbst-vergessen und das Erzeugen eines persönlichen Ich, erzeugt natürlich auch "das andere"... "Nicht-Ich"... also Trennung. Und ich denke, dass entweder aus einem anfänglichen sich-selbst-vergessen die Unsicherheit entsteht, oder aus dem Konflikt, den "ICH" und "Nicht-Ich" mit sich bringt. Denn wir erfahren "anderes" ja als potentiell gefährlich, potentiell leidbringend. Das was wir wünschen oder auch haben bekommen wir nicht oder fürchten wir zu verlieren. Vieles andere nehmen wir als Ursache für persönliches Leid wahr.

Ich glaub das mit dem Selbst-Vergessen-Haben und sich nach und nach durch spirituelle Suche wieder finden ist auch nur ein Verfahren. Wenn es funktioniert, gut, aber ob das "die" Wahrheit ist? Genial an der buddhistischen Leere ist ja genau das, daß nichts letztlich wahr ist, selbst die letztlichste Wahrheit, das abhängige Entstehen wie sie es nennen ist leer.... Und das jetzt voll und ganz glauben, es voll und ganz im Geist "erzeugen" und dem vertrauen - vielleicht ist das ja die Illusion der "ewigen Glückseligkeit". Ich kann es nicht beurteilen, ich empfinde keine ewige Glückseligkeit. Aber es muss wohl viele geben, die genau das gefunden haben...siehe Büchermarkt

lG
Bibo
 
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Lieber Condemn,

Ich hatte auch Momente, in denen ich diese "Unwissenheits-Wand" ebenfalls als relativen Gedanken entlarven konnte. Darauf folgte dann schlagartig eine große Sicherheit, allerdings leider immer nur sehr kurz.

Was war das für eine Sicherheit? Ein Gefühl von Verbundenheit, Aufgelöstheit? Kannst Du das näher beschreiben?
Ich hatte mehrere und teilweise verschiedene Erfahrungen. Meistens waren es sozusagen andere Bewusstseinszustände, nur einer war etwas, das vielleicht sowas wie "Erleuchtung" gewesen wäre, wäre es dauerhaft gewesen. Das ist schwer zu beschreiben... Ich war im Park und während ich über so einiges nachdachte, war ich in gewisser Weise "zwei". Ich, und nicht nur ich, sondern im Grunde alles, war sozusagen mein eigener Inhalt. Persönlichkeit wie immer, aber innerhalb dessen was ich als wirklich-Ich war. Die Perspektive wechselte ständig, zwischen Fokus auf Gedanken und die waren rein persönlich im Sinne von "Verdammt.. was ist das denn?" :D und dieser reinen Beobachtung. Die Denkvorgänge zogen mich aber viel zu schnell wieder in die normale Perspektive.

Eine andere, eigentlich noch beeindruckendere Erfahrung war deutlich früher. Da lag ich auf meinem Bett und war einfach nur sehr ruhig. Und ich sollte dazu sagen: Ich war hellwach. Auf einmal hatte ich den Gedanken, man müsse sozusagen seinem Willen folgen... gedanklich... Dann ich meinen gesamten Willen (so als wenn man alles was man will summiert sozusagen), deutlich vor Augen und wie in einem Tunnel flog der vor mir her, und "ich" folgte... und auf einmal war alles schwarz, ich war wie weg und gleichzeitig "da"... sozusagen in einem schwarzen "Nichts-Raum". Dann hatte ich auf einmal das Gefühl einer Anwesenheit, so als ob man das Gefühl hat das jemand hinter einem steht. Und dieses "Wesen" wirkte auf mich unglaublich machtvoll und absolut wohlwollend. Das ist sehr schwer zu beschreiben... Vor allem, das hört sich seltsam an, aber uralt sozusagen. Und während ich das irgendwie wahrnahm/fühlte, war ich das auf einmal selbst - auf einen Schlag. Das war vom Gefühl her der beste Zustand :D Nur: Da flog ich sofort wieder raus. Es war erst mal totale Verwunderung bei dem Gefühl dieser Anwesenheit. Und dann war es wie ein positiver Schlag vor den Kopf... "Das bin ja ich!!!" und das irritierte mich so sehr, dass ich sofort wieder mein "kleines Ich" wurde. ;)

Ich sehe auch "Unwissenheit" als die Quelle von Leiden. Wobei ich eher "Unsicherheit" dazu sage.

Wobei ich einen Unterschied zwischen den beiden Begriffen sehe, insofern, daß wir normalerweise nicht das Gefühl von Unwissenheit in Bezug auf unsere unmittelbare Erfahrung von uns selbst als festes Ich haben. Im Gegenteil sind wir uns dessen eigentlich ziemlich sicher, solange jedenfalls, bis wir auf die Idee kommen danach zu fragen. Dann stellt sich Unsicherheit ein, weil wir gar nichts Solides finden, hinter das man nicht noch weiter blicken kann. Wir sind uns der Unwissenheit im Sinne der buddhistischen Abhängigkeitsbeziehung aller Dinge ja eigentlich nicht bewusst, wissen nicht um unsere Unwissenheit.
Ja... das trifft aber auch auf Sicherheit u. Unsicherheit zu. Denn wir sind uns im Alltag in vielem sicher, aber wenn wir einfach nur mal in uns reinfühlen, ist da doch in der Regel eine konstante Unsicherheit. Was ich oben beschrieb... das mit diesem "Das bin ja ich - "Wesen"", das war vollkommenste Sicherheit. Wissen auch, wobei es da sozusagen nichts zu wissen gibt, nichts Objektives. Es gibt m.A.n. nicht einmal objektive Ursache-Wirkungs-Prinzipien. Das Thema "Zeit" ist unglaublich entscheidend und macht die Dinge jeweils im Moment wahr, durch Erfahrung. Auf Zeit gesehen wieder nur relativ-wahr, weil die potentielle Möglichkeit der Veränderung besteht... auch vermeintliche Gesetze sind nicht fest, prägen aber eben den Moment.

Oder vielleicht etwas einfacher: Auf einer Zeitlinie der Erfahrung reiht sich Wahrheit an Wahrheit... aber die nächste kann der vorigen theoretisch entgegengesetzt sein und ist trotzdem "wahr" und potentiell erfahrbar.



Meine Theorie dazu ist: Die absolute Wahrheit ist so absolut frei, so allumfassend, dass sie auch irgendwie ungreifbar und unbegreifbar ist.


Allumfassend, das glaube ich auch. Sie betrifft einfach alles, diese Wahrheit. Unbegreifbar, weil einfach nicht das geringste darin "dingfest" zu machen ist, so verstehe ich die Buddhisten mit ihrer Leere von Eigenexistenz. Warum aber ist die Erkenntnis dieser Ungreifbarkeit gleich ewige Glückseligkeit? Ich denke hier geht es weit über das Wissen, das wir so kennen, hinaus. Das ist wohl mehr ein totales Hineinfallen in diese Ungreifbarkeit als eine Erkenntnis des Verstands. Mit allen Sinnen, mit dem ganzen Sein - so verstehe ich das.
Glückseligkeit wohl insofern, dass in einem solchen Zustand zwar die normalen Auf und Abs geschehen, aber das "wirkliche Sein" nichts davon als falsch ansieht. Es wird zwar davon "berührt", aber nicht auf negative Art. Nichts hat mehr oder weniger wert und die Persönlichkeit im Fokus ist da auch nicht mehr als irgendeine Fliege. Und mal hart gesagt: Da gibts auch keine Moral... die Persönlichkeit mag um ihr Leben kämpfen, aber ob sie ermordet wird oder mordet oder Leben rettet... das ist aus der Sicht des "All-Einen" demnach was zumindest ich glaube, gleich-gültig... weder richtig noch falsch...


Auf den anderen Beitrag antworte ich später oder morgen. ;)

VG,
C.
 
Ich hatte mehrere und teilweise verschiedene Erfahrungen. Meistens waren es sozusagen andere Bewusstseinszustände, nur einer war etwas, das vielleicht sowas wie "Erleuchtung" gewesen wäre, wäre es dauerhaft gewesen. Das ist schwer zu beschreiben... Ich war im Park und während ich über so einiges nachdachte, war ich in gewisser Weise "zwei". Ich, und nicht nur ich, sondern im Grunde alles, war sozusagen mein eigener Inhalt. Persönlichkeit wie immer, aber innerhalb dessen was ich als wirklich-Ich war. Die Perspektive wechselte ständig, zwischen Fokus auf Gedanken und die waren rein persönlich im Sinne von "Verdammt.. was ist das denn?" :D und dieser reinen Beobachtung. Die Denkvorgänge zogen mich aber viel zu schnell wieder in die normale Perspektive.

Eine andere, eigentlich noch beeindruckendere Erfahrung war deutlich früher. Da lag ich auf meinem Bett und war einfach nur sehr ruhig. Und ich sollte dazu sagen: Ich war hellwach. Auf einmal hatte ich den Gedanken, man müsse sozusagen seinem Willen folgen... gedanklich... Dann ich meinen gesamten Willen (so als wenn man alles was man will summiert sozusagen), deutlich vor Augen und wie in einem Tunnel flog der vor mir her, und "ich" folgte... und auf einmal war alles schwarz, ich war wie weg und gleichzeitig "da"... sozusagen in einem schwarzen "Nichts-Raum". Dann hatte ich auf einmal das Gefühl einer Anwesenheit, so als ob man das Gefühl hat das jemand hinter einem steht. Und dieses "Wesen" wirkte auf mich unglaublich machtvoll und absolut wohlwollend. Das ist sehr schwer zu beschreiben... Vor allem, das hört sich seltsam an, aber uralt sozusagen. Und während ich das irgendwie wahrnahm/fühlte, war ich das auf einmal selbst - auf einen Schlag. Das war vom Gefühl her der beste Zustand :D Nur: Da flog ich sofort wieder raus. Es war erst mal totale Verwunderung bei dem Gefühl dieser Anwesenheit. Und dann war es wie ein positiver Schlag vor den Kopf... "Das bin ja ich!!!" und das irritierte mich so sehr, dass ich sofort wieder mein "kleines Ich" wurde. ;)


Ja... das trifft aber auch auf Sicherheit u. Unsicherheit zu. Denn wir sind uns im Alltag in vielem sicher, aber wenn wir einfach nur mal in uns reinfühlen, ist da doch in der Regel eine konstante Unsicherheit. Was ich oben beschrieb... das mit diesem "Das bin ja ich - "Wesen"", das war vollkommenste Sicherheit. Wissen auch, wobei es da sozusagen nichts zu wissen gibt, nichts Objektives. Es gibt m.A.n. nicht einmal objektive Ursache-Wirkungs-Prinzipien. Das Thema "Zeit" ist unglaublich entscheidend und macht die Dinge jeweils im Moment wahr, durch Erfahrung. Auf Zeit gesehen wieder nur relativ-wahr, weil die potentielle Möglichkeit der Veränderung besteht... auch vermeintliche Gesetze sind nicht fest, prägen aber eben den Moment.

Oder vielleicht etwas einfacher: Auf einer Zeitlinie der Erfahrung reiht sich Wahrheit an Wahrheit... aber die nächste kann der vorigen theoretisch entgegengesetzt sein und ist trotzdem "wahr" und potentiell erfahrbar.



Glückseligkeit wohl insofern, dass in einem solchen Zustand zwar die normalen Auf und Abs geschehen, aber das "wirkliche Sein" nichts davon als falsch ansieht. Es wird zwar davon "berührt", aber nicht auf negative Art. Nichts hat mehr oder weniger wert und die Persönlichkeit im Fokus ist da auch nicht mehr als irgendeine Fliege. Und mal hart gesagt: Da gibts auch keine Moral... die Persönlichkeit mag um ihr Leben kämpfen, aber ob sie ermordet wird oder mordet oder Leben rettet... das ist aus der Sicht des "All-Einen" demnach was zumindest ich glaube, gleich-gültig... weder richtig noch falsch...


Auf den anderen Beitrag antworte ich später oder morgen. ;)

VG,
C.

Condemn, das ist Wahnsinn, was Du da beschreibst - genau dasselbe habe ich auch erlebt, diese schlagartige Erkenntnis "das bist ja Du selbst". Das ist es, das meinen sie, das ist das Ziel: Du bist Du selbst und zwar immer und überall und ohne jede Einschränkung oder Getrenntheit zu irgendetwas anderem. Und es wird sicher dauerhaft kommen - bestimmt hast Du das in diesem Moment auch gewusst. Als Du "herausgefallen" bist, was ist da passiert? Ist es sanft passiert oder genauso plötzlich? Bei mir war es sozusagen "wissenden Auges" - ich falle nun wieder heraus. Ein ähnliches Gefühl wie die Gewissheit in einem Klartraum, daß ich nun gleich aufwachen werde und da ist es dann auch genauso eingetreten, daß ich in die normale "Dumpfheit" aufgewacht bin
 
Condemn, das ist Wahnsinn, was Du da beschreibst - genau dasselbe habe ich auch erlebt, diese schlagartige Erkenntnis "das bist ja Du selbst". Das ist es, das meinen sie, das ist das Ziel: Du bist Du selbst und zwar immer und überall und ohne jede Einschränkung oder Getrenntheit zu irgendetwas anderem. Und es wird sicher dauerhaft kommen - bestimmt hast Du das in diesem Moment auch gewusst. Als Du "herausgefallen" bist, was ist da passiert? Ist es sanft passiert oder genauso plötzlich? Bei mir war es sozusagen "wissenden Auges" - ich falle nun wieder heraus. Ein ähnliches Gefühl wie die Gewissheit in einem Klartraum, daß ich nun gleich aufwachen werde und da ist es dann auch genauso eingetreten, daß ich in die normale "Dumpfheit" aufgewacht bin

Ja.. das hört sich sehr ähnlich an. Vor allem dieses "Das bin ja ich!" scheinen viele zu kennen.

Das "herausfallen" ging sehr schnell. Es kam durch das "darüber-nachdenken", bzw. eher noch die Überraschung einerseits und vielleicht dem Wunsch verstehen zu wollen. Ich weiß nicht mehr so genau was ich da dachte, aber von einer auf die andere Sekunde war ich wieder ich und machte die Augen auf... logischerweise war ich erstaunt und froh diese Erfahrung gemacht zu haben, aber es war eben alles wieder graue Normalität. Insofern schon auch mit Enttäuschung verbunden... im Sinne von: Verdammt, so nahe dran und dann hab ichs versaut!!!! :D ;)
 
Ich meine Wahrheit da im Gegensatz zum Beobachteten, dass zwar beständig erscheint, aber auch sofort wieder vergeht... erscheint, verschwindet... Die Beobachtung ist das einzig Konstante dabei.

Ich gehe da mal einfach mit den Buddhisten und versuche zu klären, ob es soetwas wie eine beständige Beobachtung geben kann. Na, das ist nicht schwierig, natürlich nicht - auch Beobachtung ist unbeständig und hängt von dem ab, was erscheint z.B. -Beobachtung ist also auch leer im buddhistischen Sinne.

wie du sagst: Auch die Trennung in Subjekt und Objekt wird letztlich dann als Illusion entlarvt.
Ich glaube, da wird es für den Verstand sehr paradox und nicht mehr zu begreifen. Wobei ich manchmal denke: Warum sollte nicht sogar das möglich sein... bzw. warum sollte vollständiges Verstehen unmöglich sein? Aber bisher: Leider unmöglich. :D

Wobei ich da unsicher bin... Möglicherweise stimmt das, aber vielleicht bleibt dann nur eine unbewusste Wahrheit, die erst mit einem "Denkvorgang" wieder "erwacht"...

also das glaube ich eher nicht, wäre unlogisch: die Erleuchtung ist gleich totale Bewusstheit, Allwissenheit sagen sie ja oft im Buddhismus - da gibt es nichts mehr, das noch zusätzlich daraus aufwachen kann.
Ja... es kann eigentlich nicht von einem Denkvorgang abhängig sein. Wissen ist ja auch nicht denken. Wissen ist "da" und kann gedanklich ausgedrückt werden. Was ich mich da aber frage ist: Müsste vollkommene Existenz nicht auch "Nicht-Existenz" mit einschließen? Oder vielleicht einen Zyklus von Sein...Nicht-Sein....Sein... Vielleicht alles gleichzeitig auf verschiedenen Ebenen sozusagen...

Nur: Das ist wohl eher das was manche als "Mind-Fuck" bezeichnen. :D


Wahrheit nimmt Illusion wahr und macht den Weg zurück zu sich selbst.

Aber wie könnte Wahrheit etwas wahrnehmen?
Ich meine Wahrheit nicht als Gedanke von Wahrheit. Sondern Wahrheit als eine Art "reines Sein"... Bewusstsein, dass um sich selbst weiß, in jedem Moment sich selbst erkennt, wo es sonst nur "Ich-Persönlichkeit-Körper" und "alles andere/Nicht-Ich" wahrnahm. Nimm z.B. das was wir hier machen und denk eine bestimmte Zeitspanne zurück, als dieses Thema noch gar keine Rolle spielte. Vielleicht ist es so, dass das "Spiegelbild" nach und nach klarer wird, mehr Wissen davon preisgibt "was in den Spiegel schaut".

Mit der Auflösung der Wahrnehmung durch Auflösung der Illusion, bleibt möglicherweise "Reines Sein",

Letztlich geht es vielleicht nicht um Wahrheit, sondern um Erfahrung.

Vielleicht ist ja diese ganze Geistesschulung auch genau auf dieser Ebene: ich erzeuge dadurch die Illusionen der "Erfahrung von Wahrheit" und "reinem Sein", was auch Illusion ist, aber keine schmerzhafte Illusion mehr...?
Ich weiß nicht. Der Buddhismus sagt ja im Grunde: Persönliche Existenz = Illusion = Leid. Ich glaube: Trennung ist unwahr = Leid. Die Erkenntnis, dass nichts persönlich ist, aber auch nichts getrennt, ist Abwesenheit von Leid.

Hier übrigens ein sehr interessanter Vortrag über "Dukkha" (Schmerz, Leid, "Alles was uns nicht passt" ;) ) Die Frau kann es wirklich gut erklären:
http://www.youtube.com/watch?v=MAK8kcvSNr4

Mir persönlich geht es insgesamt nicht so sehr um Wahrheit und "Nirvana", sondern v.a. um die Frage, wie Leid beendet wird und darum zu verstehen, wie Realität funktioniert.

Na, wenn Dich intressiert wie Leid beendet wird fragst Du aber schon nach dem Paradies, oder?
Kurz gesagt: Nach dem Besten was möglich ist. :D Nur... ich sehe mich leider noch weit davon entfernt.

Das ist für mich ein Schlüsselsatz:

Wahrheit ist das, was funktioniert.
Ist es für mich auch. Letztlich geht es einem ja immer um "Freihei von ..." Und man kann glauben: Für jedes Problem braucht es ein eigenes Werkzeug. Ich glaube: Es gibt eine Art Zentralschlüssel. Aber ich hab ihn noch nicht gefunden. ;)


Philosophie sollte daher m.A.n. auch praktisch bleiben, also auch auf Funktionalität ausgerichtet. Und alles was funktioniert, soll im Hinblick auf Leid funktionieren.

Ja, genau - und ich glaube, die Buddhisten sind genau solche Philosophen - ob es wahr ist, was sie sagen spielt vielleicht keine Rolle, ja, natürlich ist es nicht wahr, nicht "inhärent existent" wie sie sagen. Aber an vielen Beispielen kann man sehen, wenn mans glaubt, daß das Verfahren offenbar funktioniert....
Ich glaube, das was funktioniert ist immer das Gleiche. Ob Buddhismus, Christentum, Psychotherapie, Problem-Eskalation: Bewusstmachen, bewusster werden.

Und sowieso: Wenn Wahrheit existiert, kommt man ja nicht dauerhaft dran vorbei... ;)

Ja, mehr noch, dann sind wir genau jetzt shcon mitten darin!
Ja... philosophisch gesehen schon. Aber es ist zumindest nicht das was ich erfahre. Ich will den Unterschied in der Erfahrung, nicht nur das intellektuelle Wissen, nicht mal intellektuelle Gewissheit reicht m.A.n.


Ich glaub das mit dem Selbst-Vergessen-Haben und sich nach und nach durch spirituelle Suche wieder finden ist auch nur ein Verfahren. Wenn es funktioniert, gut, aber ob das "die" Wahrheit ist? Genial an der buddhistischen Leere ist ja genau das, daß nichts letztlich wahr ist, selbst die letztlichste Wahrheit, das abhängige Entstehen wie sie es nennen ist leer.... Und das jetzt voll und ganz glauben, es voll und ganz im Geist "erzeugen" und dem vertrauen - vielleicht ist das ja die Illusion der "ewigen Glückseligkeit". Ich kann es nicht beurteilen, ich empfinde keine ewige Glückseligkeit. Aber es muss wohl viele geben, die genau das gefunden haben...siehe Büchermarkt
Ja... Ich glaube da auch, dass nicht alle von denen Fälschungen sind. :D Und wenn man einiges darüber gelesen hat, kann man sagen: Sie sprechen wahrscheinlich vom selben, formulieren es zum Teil anders, zum Teil aber sogar erstaunlich ähnlich oder sogar gleich. Eine der großen Fragen für mich ist: Ist eine solche Entwicklung lediglich das was "Gnade" genannt wird, oder kann man sie verursachen? Gibt es klare Gesetzmäßigkeiten? Wenn ja, sind sie anwendbar? Und darüber herrscht wiederum große Uneinigkeit. Und wenn man die Erleuchteten mal ganz effektiv daran misst, wieviele Erleuchtete sie mit ihren Lehren produzieren :D ...muss man sagen: Entweder haben die es dann doch nicht drauf, oder es gibt keine Lehre, oder es gibt eine die nur die Wenigsten anzuwenden in der Lage sind, oder die Anwendung dauert einfach echt lange. :D

VG,
C.
 
Hier übrigens ein sehr interessanter Vortrag über "Dukkha" (Schmerz, Leid, "Alles was uns nicht passt" ;) ) Die Frau kann es wirklich gut erklären:
http://www.youtube.com/watch?v=MAK8kcvSNr4

Hab da grad mal reingeschaut; stellenweise hab ich den Eindruck, dass ihre Verdrängung noch gut funktioniert. "Das unangenehme Gefühl fallen lassen und zurück zum Atem gehen oder zum Kontemplationsobjekt."
Warum nicht einfach mitten rein gehen ins unangenehme Gefühl? :rolleyes:
 
Hab da grad mal reingeschaut; stellenweise hab ich den Eindruck, dass ihre Verdrängung noch gut funktioniert. "Das unangenehme Gefühl fallen lassen und zurück zum Atem gehen oder zum Kontemplationsobjekt."
Warum nicht einfach mitten rein gehen ins unangenehme Gefühl? :rolleyes:

Huhuu. Bist ja auch noch ganz schön spät unterwegs...
Na ja, den unangenehmen Gefühlen aus dem Weg gehen ist halt doch angenehmer...;)
 
Hab da grad mal reingeschaut; stellenweise hab ich den Eindruck, dass ihre Verdrängung noch gut funktioniert. "Das unangenehme Gefühl fallen lassen und zurück zum Atem gehen oder zum Kontemplationsobjekt."
Warum nicht einfach mitten rein gehen ins unangenehme Gefühl? :rolleyes:

Du kannst Dich also einfach von unangenehmen Gefühlen befreien, indem Du "einfach mitten reingehst"... ?
 
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