Bibo
Sehr aktives Mitglied
Ich meine Wahrheit da im Gegensatz zum Beobachteten, dass zwar beständig erscheint, aber auch sofort wieder vergeht... erscheint, verschwindet... Die Beobachtung ist das einzig Konstante dabei.
Ich gehe da mal einfach mit den Buddhisten und versuche zu klären, ob es soetwas wie eine beständige Beobachtung geben kann. Na, das ist nicht schwierig, natürlich nicht - auch Beobachtung ist unbeständig und hängt von dem ab, was erscheint z.B. -Beobachtung ist also auch leer im buddhistischen Sinne.
wie du sagst: Auch die Trennung in Subjekt und Objekt wird letztlich dann als Illusion entlarvt.
Wobei ich da unsicher bin... Möglicherweise stimmt das, aber vielleicht bleibt dann nur eine unbewusste Wahrheit, die erst mit einem "Denkvorgang" wieder "erwacht"...
also das glaube ich eher nicht, wäre unlogisch: die Erleuchtung ist gleich totale Bewusstheit, Allwissenheit sagen sie ja oft im Buddhismus - da gibt es nichts mehr, das noch zusätzlich daraus aufwachen kann.
Wahrheit nimmt Illusion wahr und macht den Weg zurück zu sich selbst.
Aber wie könnte Wahrheit etwas wahrnehmen?
Mit der Auflösung der Wahrnehmung durch Auflösung der Illusion, bleibt möglicherweise "Reines Sein",
Letztlich geht es vielleicht nicht um Wahrheit, sondern um Erfahrung.
Vielleicht ist ja diese ganze Geistesschulung auch genau auf dieser Ebene: ich erzeuge dadurch die Illusionen der "Erfahrung von Wahrheit" und "reinem Sein", was auch Illusion ist, aber keine schmerzhafte Illusion mehr...?
Mir persönlich geht es insgesamt nicht so sehr um Wahrheit und "Nirvana", sondern v.a. um die Frage, wie Leid beendet wird und darum zu verstehen, wie Realität funktioniert.
Na, wenn Dich intressiert wie Leid beendet wird fragst Du aber schon nach dem Paradies, oder?
Das ist für mich ein Schlüsselsatz:
Wahrheit ist das, was funktioniert.
Philosophie sollte daher m.A.n. auch praktisch bleiben, also auch auf Funktionalität ausgerichtet. Und alles was funktioniert, soll im Hinblick auf Leid funktionieren.
Ja, genau - und ich glaube, die Buddhisten sind genau solche Philosophen - ob es wahr ist, was sie sagen spielt vielleicht keine Rolle, ja, natürlich ist es nicht wahr, nicht "inhärent existent" wie sie sagen. Aber an vielen Beispielen kann man sehen, wenn mans glaubt, daß das Verfahren offenbar funktioniert....
Und sowieso: Wenn Wahrheit existiert, kommt man ja nicht dauerhaft dran vorbei...
Ja, mehr noch, dann sind wir genau jetzt shcon mitten darin!
Wobei das letztlich wirklich gleich ist. Ich denke sogar, am Anfang steht der Wille des Bewusstseins sich zu erfahren, und zwar alles... Dazu gehört auch Trennung und Leid. Und wie sollte "es" das anders schaffen, als sich selbst zu vergessen und mit einem "virtuellen Selbst" zu identifizieren? Das sich-selbst-vergessen und das Erzeugen eines persönlichen Ich, erzeugt natürlich auch "das andere"... "Nicht-Ich"... also Trennung. Und ich denke, dass entweder aus einem anfänglichen sich-selbst-vergessen die Unsicherheit entsteht, oder aus dem Konflikt, den "ICH" und "Nicht-Ich" mit sich bringt. Denn wir erfahren "anderes" ja als potentiell gefährlich, potentiell leidbringend. Das was wir wünschen oder auch haben bekommen wir nicht oder fürchten wir zu verlieren. Vieles andere nehmen wir als Ursache für persönliches Leid wahr.
Ich glaub das mit dem Selbst-Vergessen-Haben und sich nach und nach durch spirituelle Suche wieder finden ist auch nur ein Verfahren. Wenn es funktioniert, gut, aber ob das "die" Wahrheit ist? Genial an der buddhistischen Leere ist ja genau das, daß nichts letztlich wahr ist, selbst die letztlichste Wahrheit, das abhängige Entstehen wie sie es nennen ist leer.... Und das jetzt voll und ganz glauben, es voll und ganz im Geist "erzeugen" und dem vertrauen - vielleicht ist das ja die Illusion der "ewigen Glückseligkeit". Ich kann es nicht beurteilen, ich empfinde keine ewige Glückseligkeit. Aber es muss wohl viele geben, die genau das gefunden haben...siehe Büchermarkt
lG
Bibo
Ich gehe da mal einfach mit den Buddhisten und versuche zu klären, ob es soetwas wie eine beständige Beobachtung geben kann. Na, das ist nicht schwierig, natürlich nicht - auch Beobachtung ist unbeständig und hängt von dem ab, was erscheint z.B. -Beobachtung ist also auch leer im buddhistischen Sinne.
wie du sagst: Auch die Trennung in Subjekt und Objekt wird letztlich dann als Illusion entlarvt.
Wobei ich da unsicher bin... Möglicherweise stimmt das, aber vielleicht bleibt dann nur eine unbewusste Wahrheit, die erst mit einem "Denkvorgang" wieder "erwacht"...
also das glaube ich eher nicht, wäre unlogisch: die Erleuchtung ist gleich totale Bewusstheit, Allwissenheit sagen sie ja oft im Buddhismus - da gibt es nichts mehr, das noch zusätzlich daraus aufwachen kann.
Wahrheit nimmt Illusion wahr und macht den Weg zurück zu sich selbst.
Aber wie könnte Wahrheit etwas wahrnehmen?
Mit der Auflösung der Wahrnehmung durch Auflösung der Illusion, bleibt möglicherweise "Reines Sein",
Letztlich geht es vielleicht nicht um Wahrheit, sondern um Erfahrung.
Vielleicht ist ja diese ganze Geistesschulung auch genau auf dieser Ebene: ich erzeuge dadurch die Illusionen der "Erfahrung von Wahrheit" und "reinem Sein", was auch Illusion ist, aber keine schmerzhafte Illusion mehr...?
Mir persönlich geht es insgesamt nicht so sehr um Wahrheit und "Nirvana", sondern v.a. um die Frage, wie Leid beendet wird und darum zu verstehen, wie Realität funktioniert.
Na, wenn Dich intressiert wie Leid beendet wird fragst Du aber schon nach dem Paradies, oder?
Das ist für mich ein Schlüsselsatz:
Wahrheit ist das, was funktioniert.
Philosophie sollte daher m.A.n. auch praktisch bleiben, also auch auf Funktionalität ausgerichtet. Und alles was funktioniert, soll im Hinblick auf Leid funktionieren.
Ja, genau - und ich glaube, die Buddhisten sind genau solche Philosophen - ob es wahr ist, was sie sagen spielt vielleicht keine Rolle, ja, natürlich ist es nicht wahr, nicht "inhärent existent" wie sie sagen. Aber an vielen Beispielen kann man sehen, wenn mans glaubt, daß das Verfahren offenbar funktioniert....
Und sowieso: Wenn Wahrheit existiert, kommt man ja nicht dauerhaft dran vorbei...
Ja, mehr noch, dann sind wir genau jetzt shcon mitten darin!
Wobei das letztlich wirklich gleich ist. Ich denke sogar, am Anfang steht der Wille des Bewusstseins sich zu erfahren, und zwar alles... Dazu gehört auch Trennung und Leid. Und wie sollte "es" das anders schaffen, als sich selbst zu vergessen und mit einem "virtuellen Selbst" zu identifizieren? Das sich-selbst-vergessen und das Erzeugen eines persönlichen Ich, erzeugt natürlich auch "das andere"... "Nicht-Ich"... also Trennung. Und ich denke, dass entweder aus einem anfänglichen sich-selbst-vergessen die Unsicherheit entsteht, oder aus dem Konflikt, den "ICH" und "Nicht-Ich" mit sich bringt. Denn wir erfahren "anderes" ja als potentiell gefährlich, potentiell leidbringend. Das was wir wünschen oder auch haben bekommen wir nicht oder fürchten wir zu verlieren. Vieles andere nehmen wir als Ursache für persönliches Leid wahr.
Ich glaub das mit dem Selbst-Vergessen-Haben und sich nach und nach durch spirituelle Suche wieder finden ist auch nur ein Verfahren. Wenn es funktioniert, gut, aber ob das "die" Wahrheit ist? Genial an der buddhistischen Leere ist ja genau das, daß nichts letztlich wahr ist, selbst die letztlichste Wahrheit, das abhängige Entstehen wie sie es nennen ist leer.... Und das jetzt voll und ganz glauben, es voll und ganz im Geist "erzeugen" und dem vertrauen - vielleicht ist das ja die Illusion der "ewigen Glückseligkeit". Ich kann es nicht beurteilen, ich empfinde keine ewige Glückseligkeit. Aber es muss wohl viele geben, die genau das gefunden haben...siehe Büchermarkt
lG
Bibo