Unser Schulsystem wurde erschaffen um Menschen zum Gehorsam zu erziehen

  • Ersteller Ersteller silberelfe
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Wir brauchen uns also keine Gedanken drüber machen, wie unser (Schul)system besser sein könnte?


Doch. Sicherlich.

Aber man sollte sich nicht der Illusion hingeben daß ein wirklich kindgerechtes Schulsystem plötzlich 90% der Menschen zu Genies machen kann.


Und man sollte die etwas paranoide Idee daß unser Schulsystem mit voller Absicht so gestaltet wurde um unmündige Untertanen zu erziehen die nicht zu Kreativität fähig sind doch bitte in die Tonne kloppen.
 
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Ich glaube das nur zu einem Teil das Bildungssystem schuld ist. Das eigene Denken wird ja nicht abtrainiert, aber man hört auf sich irgendwann autodidaktisch weiterzubilden.

Die Fakten sprechen dagegen: Das eigene Denken, die LUST am Denken, die Motivation und Neugier werden systematisch ausgestellt, denn in den aktuellen Schulen ist dafür kein Platz. Das liegt an einer ganz einfachen Tatsache, die sich vielleicht noch nicht rumgesprochen hat und noch nicht richtig verstanden worden ist aber deshalb nicht falsch ist:

Alles Lernen ist selbstbezogen. Das Interesse für einen Lerngegenstand und die Motivation, sich damit längere Zeit auseinanderzusetzen kommt aus dem eigenen Inneren. Das heißt, die Motivation ist intrinsisch. Dabei spielen die Emotionen, wie Lust und Freude und die Erfahrung von Selbstwirksamkeit eine große Rolle. Die Erfahrung, dass ich selbst etwas bewirken kann und Erfolg habe, löst das beste Belohnungssystem aus, das es gibt: die Dopaminspritzen werden im Gehirn angestellt!
Dies ist eine Tatsache, die einigen Reformpädagogen wie Montessori ("Das Kind ist der Baumeister seines Selbst") und anderen schon Anfang des letzten Jahrhunderts klar war, und die jetzt seit einiger Zeit durch die moderne Hirnforschung bestätigt ist.
Wir haben es heute schwarz auf weiß!

Aktuelle Schule meint dagegen: Lernen für eine gute Note. Lernmotivation für einen äußeren Anreiz. Das Ergebnis in letzter Konsequenz: wenn kein äußerer Anreiz mehr gegeben ist, fällt die Motivation weg!

Nähme man nur diese eine Erkenntnis für hirngerechtes Lernen ernst, dann hieße das:
- Kein Lernen im 45 Minuten Takt
- Keine Noten (mit Ausnahmen)
- Kein Frontalunterricht als Schwerpunkt
- Keine Trennung der Kinder in Jahrgangsklassen
- Keine Vorgabe von Lernzielen in Zeitangaben nach Lehrplan
- Keine unmotivierten und unbegabten Lehrer
- Kein Schulbesuch in der Pubertät
- Keine einzelnen Schulfächer
- Keine Lernbunker
- etc

Stattdessen:

- Lernen in Projekten statt in Fächern
- Lernen in Lernwerkstätten
- individuelles Lernen, nach individueller Neigung und in individueller Zeit
- motivierte und begeisterte, beziehungsfähige und geschulte Lehrer (= andere Lehrerausbildung)
- jahrgangsübergreifendes Lernen
- ausserschulische Projekte in der Pubertät
- lern- und kinder- und jugendfreundliche Architektur
- Körperfreundlichkeit
- Herzensbildung
- die Möglichkeit der Erfahrung des Scheiterns
- etc
(Moderne (Privat)Schulen arbeiten eher in diese Richtung)

Eine solche Schule hätte mit dem heutigen Unterricht GAR NICHTS mehr zu tun!!!

Eine solche Schule wäre ein Kraftort für Kreativität! Wir brauchen solche Schulen, weil wir vor Herausforderungen stehen, die unbedingte Kreativität erfordern!
Die aktuellen Schulen sind längst gescheitert.


Herzliche Grüße,
Baubeau
 
Stattdessen:

- Lernen in Projekten statt in Fächern
- Lernen in Lernwerkstätten
- individuelles Lernen, nach individueller Neigung und in individueller Zeit
- motivierte und begeisterte, beziehungsfähige und geschulte Lehrer (= andere Lehrerausbildung)
- jahrgangsübergreifendes Lernen
- ausserschulische Projekte in der Pubertät
- lern- und kinder- und jugendfreundliche Architektur
- Körperfreundlichkeit
- Herzensbildung
- die Möglichkeit der Erfahrung des Scheiterns
- etc
(Moderne (Privat)Schulen arbeiten eher in diese Richtung)

Eine solche Schule hätte mit dem heutigen Unterricht GAR NICHTS mehr zu tun!!!


Stimmt. Aber auch das würde nicht aus 90% der Schüler Genies machen sondern "nur" 100% Menschen die das Potential das sie eben naturgegeben haben besstmöglich ausnutzen können. Jemand der nicht mathematisch oder musisch oder sonstwie naturgegeben hochbegabt ist wird ein spezielles Talent in einer Sparte dadurch nicht bekommen.
 
Doch. Sicherlich.

Aber man sollte sich nicht der Illusion hingeben daß ein wirklich kindgerechtes Schulsystem plötzlich 90% der Menschen zu Genies machen kann.

Um das gehts ja gar nicht. Es würde schon genügen wenn jeder entdecken könnte wo sein Potential liegt und in der Richtung weitergehen kann. Was sagt denn ein 'Sehr gut' in Geschichte zB aus - dass das Kind sich für Geschichte besonders interessiert, oder dass es den Stoff gepaukt hat - den es größtenteils eh wieder vergisst?
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Und man sollte die etwas paranoide Idee daß unser Schulsystem mit voller Absicht so gestaltet wurde um unmündige Untertanen zu erziehen die nicht zu Kreativität fähig sind doch bitte in die Tonne kloppen.
Ja, das klingt echt schlimm und tut weh. Aber ausschliessen würde ich es nicht. Wir sehen ja die Resultate davon.
 
Doch. Sicherlich.

Aber man sollte sich nicht der Illusion hingeben daß ein wirklich kindgerechtes Schulsystem plötzlich 90% der Menschen zu Genies machen kann.


Und man sollte die etwas paranoide Idee daß unser Schulsystem mit voller Absicht so gestaltet wurde um unmündige Untertanen zu erziehen die nicht zu Kreativität fähig sind doch bitte in die Tonne kloppen.

Hallo Garfield!

Meine Meinung: Das "Genie", ist eine bürgerliche Bezeichnung, für jemanden, der sein Potential in einer Weise verwirklicht, wie es dem Bürger unangenehm ist: denn dem Genie ist ja der Wahnsinn nah. Genies werden zwar bewundert und verehrt, bringen den Bürger jedoch in eine unangehme Situation: wäre er ehrlich sich selbst gegenüber, er müßte es ihm gleich tun. Deshalb wird das Genie auf den Podest gestellt und (dadurch) gleichzeitig isoliert.

Hirnforschung belegt: Wenn wir zur Welt kommen, sind wir alle potenzielle Genies! (Unglaubliches Angebot an Synapsen als Vernetzungsangebot. Je mehr Vernetzungen, desto höher die Intelligenz)
Kindgerechtes Lernen bedeutet, kindliche Potenziale zu erkennen und zu fördern!

Bei der Entwicklung von Intelligenz ist also nicht nur der Same entscheidend, sondern in noch unbekanntem Maße, die Fruchtbarkeit des Bodens, auf den der Samen fällt.

Und die Idee, dass dieses Schulsystem so beabsichtigt ist, ist nicht paranoid, sonder einfach naheliegend, besonders in Deutschland:

Es gibt kaum ein Schulsystem, in dem so systematisch und rigoros nach sozialen Maßstäben aussortiert wird, wie in dem deutschen!

Ist mehrfach belegt....

Grüße,
Baubeau
 
Ich möcht noch eins anfügen. Ich hab ja - wie jeder andere wahrscheinlich auch - schon mit Lehreren über diese Problematik gesprochen. Sie erkennen das ja tw. selber aber ihnen sind die Hände gebunden.

Ich hab aber auch entdeckt - was für Unterschiede es bei den Lehrern gibt. Mein Sohn wechselte einmal die Leistungsgruppe. In diesem neuen Umfeld blühte er richig auf, der Gegenstand machte ihm plötzlich richtig Spaß (war Englisch). Es wurde lebendig gestaltet und auf die Kinder eingegangen, Bücher gelesen die interessierten. Geht so auch - nur ist es halt leider nicht die Regel.
 
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Ja, das klingt echt schlimm und tut weh. Aber ausschliessen würde ich es nicht. Wir sehen ja die Resultate davon.


Ja, aber meiner Meinung nach ist das erstens der Finanzierung des Bildungssystems geschuldet, ein kindgerechtes Schulsystem bräuchte VIEL mehr Lehrpersonal da Klassen viel kleiner sein müssten und besser qualifiziert müsste es auch sein.

Die Leute die sich jetzt schon Privatschulen leisten können (dazu zählen auch Politiker) müssten dann ja mehr Steuern zahlen um das zu finanzieren.

Ausserdem stammt unser Schulsystem aus einer Zeit wo es sowas wie eine "Kindheit" und Kinderbedürfnisse noch überhaupt nicht als Wert gegeben hat, da waren Kinder sobald sie alt genug waren Arbeitskräfte, wo Gewalt in der Gesellschaft noch weitgehend normal und aktzeptiert war, zB in Gestalt von körperlichen Strafen, öffentlichen Hinrichtungen bei Verbrechen, wo Gehorsam der Obrigkeit gegenüber sowohl von weltlichen als auch kirchlichen Obrigkeiten rücksichtslos eingefordert wurde. Das war allgemeine gesellschaftliche Mentalität damals.
 
Ach Du meine Güte, was für ein Thread. Nach Medizin- u. Pharmabashing nun auch nix wie Verachtung für die Schule!

Da wird ein zweitklassiger Neurowissenschaftler bejubelt, schließlich bestätigt er schon laaange gefühltes „Elternwissen“, und dann geißelt sogar ein Philosoph unser Schulsystem, dass unsere Kinder einem „seelenlosen Bewertungswahn“ aussetzt . Selbst wenn er sich bei seinen „Thesen“ am laufenden Meter selbst wiederspricht. Was macht das schon, in schöne hohle Phrasen gegossen geht das ängstlichen Eltern wie Öl die Kehle hinunter.

Da werden die kümmerlichen Reste von selbständigem Denken ausgeschaltet und die krudesten Zahlen unhinterfragt übernommen – 98% der Kinder sind vor der Einschulung hochbegabt!!!!! Juhuuuu, auch mein Kind!!!! Das muss einfach stimmen. Offensichtlich gibt es nix kränkenderes für esophile Eltern, als normalbegabte Kinder (grad so, als wenn ein normalbegabtes Kind nix besonderes wäre).

Bildungsrevolution muss her (was immer mit diesem Schwurbelbegriff gemeint ist), selbst wenn das Ergebnis schleichende Unbildung und verringerte Kompetenz in Kulturtechniken bedeutet.
Oder die lieben Kleinen werden ganz einfach tendenziösen, sektiererischen Privatschulsystemen ausgeliefert. Wen kümmert ideologische Indoktrination solange es nicht mit „frontalem stumpfen Wissen“ einhergeht.

Schulbildung ist der wichtigste Einstieg in ein einigermaßen selbstbestimmtes Leben. Wer nicht in vollem Umfang sinnerfassend Lesen kann, dem entgehen nicht nur unzählige inspirierende Werke der Weltliteratur, der kann auch von jedem Arbeitgeber, jeder Versicherung und jedem Rattenfänger über den Tisch gezogen werden. Wer sich schriftlich nicht halbwegs ausdrücken kann, der hat nicht nur erhebliche Nachteile einen einigermaßen gut bezahlten Job zu finden, der hat oft auch Schwierigkeiten ernstgenommen zu werden, wenn er Anliegen formuliert.
Wer mit Mengenbegriffen, den Grundrechnungsarten, Schätzverfahren uäm. Probleme hat, der tut sich wahrscheinlich nicht nur beim Einkaufen oder im Umgang mit Geld schwer, der kann grundlegende Informationen nicht hinterfragen!
Allgemeinbildung, politische Bildung, Geschichte und Philosophie gehören m.E. zu jenen grundlegenden Inhalten, die es uns erst ermöglichen gesellschaftliche Entwicklungen einzuordnen, zu hinterfragen oder Konzepte für Veränderungen zu entwickeln.

Zudem ist unser Schulsystem für viele Kinder aus eher bildungsfernen Familien die einzige Möglichkeit auf Chancenverbesserung.
Am jetzigen Schulsystem ist sicher einiges kritikwürdig, wie z.B. die frühe Entscheidung, welcher Bildungsweg eingeschlagen werden soll, aber die geistige Entwicklung der Kinder verkrüppelt es sicher nicht – da sehe ich die Rolle ehrgeiziger Mittelstandseltern oder verklärter überängstlicher Eso-Eltern wesentlich kritischer!

Und weil hier Seneca angeführt wurde:
"Wenn ein Seemann nicht weiß, welches Ufer er ansteuern muß, dann ist kein Wind der richtige."

Super Beitrag und auf den Punkt!

Leider gehört/e es nicht zu meinen Talenten mich schriftlich auszudrücken. :)


Dafür habe ich andere, die wurden mir auch in der Schule nicht ab erzogen. ;)
 
Die Threadstarterin, die behauptet mit der richtigen Förderung würden plötzlich 90% aller Menschen in irgendeinem Bereich eine Hochbegabung haben.
Ich wiederhole mich: wie so oft hat das was du schreibst nichts mit dem zu tun was ich behaupte oder haben will.
Ganz im Gegenteil!!!!
Das Wort "Hochbegabung" habe ich nirgends verwendet.... statt dessen habe ich formuliert: bitte weg von "höher, schneller, weiter".

Das hat nichts mit dem zu tun was du verstanden zu haben scheinst.

Ich meine:
Die bessere Leistung ist dann da, wenn ich Freude haben darf.... aber es geht nicht um die bessere Leistung sondern um die Freude!
 
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Im Film "alphabet" wird eine Langzeitstudie zitiert, die begann bei Kindern zwischen 0 und 3 und wurde über ca. 20 Jahre (so weit ich mich erinnere) fortgesetzt. Ab einer gewissen Kreativität erreicht ein Kind das Niveau "genial". Die Zahlen stimmen jetzt sicher nicht ganz genau, aber die Kinder die zwischen 0 und 3 getestet wurde, kamen zu (ich glaube) 85 oder 90% auf genial. Das wurde immer weniger, bis es bei 18jährigen nur mehr 20% sind... so in etwa.
Ich werde jetzt sicher kritisiert weil ich die Zahlen nicht genau wiedergeben kann, aber vergesst nicht, ich bin hier zur Schule gegangen :cautious:


Ich sehe Genialität wo andere keine sehen.... und ich sehe in vielen Kindern ein Potential, das leider zum Verkümmern verurteilt ist, in diesem System.(Dabei bin ich nicht mal kinderlieb :rolleyes:).


Sorry, du solltest mal deine eigenen Posts lesen bevor du hier über meine Posts rumnölst.

Du hast hier von angeblicher genialer Begabung bei einer überwältigenden Mehrheit der Kinder angefangen
 
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