Unser Schulsystem wurde erschaffen um Menschen zum Gehorsam zu erziehen

  • Ersteller Ersteller silberelfe
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In einer Welt wo nicht nur ein paar wenige Begabungen als "Intelligenz" gelten .


Sorry, aber jemanden der ein superguter Handwerker mit hoher Problemlösungsfähigkeit und sozialer Kompetenz ist ist deswegen nicht hochbegabt.

Die Mehrheit der Menschen hat in keinem Bereich eine Hochbegabung und auch mit dem kindgerechtesten Schulsystem bekommst du keine 90% in irgendeinem Bereich genial begabte Menschen. Es fallen zwar mit Sicherheit hochbegabte Menschen durch unser Schulsystem durch das Raster weil sie mit der Art des Unterrichts nicht klarkommen oder eben nur in einem bestimmten Bereich hochbegabt sind, aber das hat auf keinen Fall das Ausmass das du hier postulierst, daß es nur ein anderes Schulsystem bräuchte und die Quote an kleinen Einsteins und Mozarts und Nelson Mandelas würde explodieren..
 
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Ich bin tatsächlich der Meinung dass ein Mensch, der nicht gedrückt wird sondern dabei unterstützt wird sich zu entfalten, ein Potential ausschöpfen kann, von dem wir jetzt nur träumen können.


Jeder kann nur das Potential ausschöpfen das er von der Natur mitbekommen hat. Und das ändert auch die besste Förderung nicht.
 
Weil auch mit dem individuellsten, kindgerechtesten Schulsystem machst du aus den Kiddies nicht plötzlich zu 90% kleine Wunderkinder und später genial begabte Erwachsene.
Wenn ich es richtig verstehe, geht es ja auch nicht vorrangig darum, Wunderkinder hervorzubringen.
Hochbegabung bezieht sich doch auf die kognitive Leistungsfähigkeit eines Menschen.
Hier bieten inzwischen einige Gymnasien besondere Hilfe an.
 
Hochbegabung bezieht sich doch auf die kognitive Leistungsfähigkeit eines Menschen.
Hier bieten inzwischen einige Gymnasien besondere Hilfe an.


Ja, aber wenn jemand für Mathe, Schriftstellerei, Bildhauerei etc kein naturgegebenes Talent hat wird auch die besste Förderung da keinen Überflieger draus machen.
 
Ach Du meine Güte, was für ein Thread. Nach Medizin- u. Pharmabashing nun auch nix wie Verachtung für die Schule!

Da wird ein zweitklassiger Neurowissenschaftler bejubelt, schließlich bestätigt er schon laaange gefühltes „Elternwissen“, und dann geißelt sogar ein Philosoph unser Schulsystem, dass unsere Kinder einem „seelenlosen Bewertungswahn“ aussetzt . Selbst wenn er sich bei seinen „Thesen“ am laufenden Meter selbst wiederspricht. Was macht das schon, in schöne hohle Phrasen gegossen geht das ängstlichen Eltern wie Öl die Kehle hinunter.

Da werden die kümmerlichen Reste von selbständigem Denken ausgeschaltet und die krudesten Zahlen unhinterfragt übernommen – 98% der Kinder sind vor der Einschulung hochbegabt!!!!! Juhuuuu, auch mein Kind!!!! Das muss einfach stimmen. Offensichtlich gibt es nix kränkenderes für esophile Eltern, als normalbegabte Kinder (grad so, als wenn ein normalbegabtes Kind nix besonderes wäre).

Bildungsrevolution muss her (was immer mit diesem Schwurbelbegriff gemeint ist), selbst wenn das Ergebnis schleichende Unbildung und verringerte Kompetenz in Kulturtechniken bedeutet.
Oder die lieben Kleinen werden ganz einfach tendenziösen, sektiererischen Privatschulsystemen ausgeliefert. Wen kümmert ideologische Indoktrination solange es nicht mit „frontalem stumpfen Wissen“ einhergeht.

Schulbildung ist der wichtigste Einstieg in ein einigermaßen selbstbestimmtes Leben. Wer nicht in vollem Umfang sinnerfassend Lesen kann, dem entgehen nicht nur unzählige inspirierende Werke der Weltliteratur, der kann auch von jedem Arbeitgeber, jeder Versicherung und jedem Rattenfänger über den Tisch gezogen werden. Wer sich schriftlich nicht halbwegs ausdrücken kann, der hat nicht nur erhebliche Nachteile einen einigermaßen gut bezahlten Job zu finden, der hat oft auch Schwierigkeiten ernstgenommen zu werden, wenn er Anliegen formuliert.
Wer mit Mengenbegriffen, den Grundrechnungsarten, Schätzverfahren uäm. Probleme hat, der tut sich wahrscheinlich nicht nur beim Einkaufen oder im Umgang mit Geld schwer, der kann grundlegende Informationen nicht hinterfragen!
Allgemeinbildung, politische Bildung, Geschichte und Philosophie gehören m.E. zu jenen grundlegenden Inhalten, die es uns erst ermöglichen gesellschaftliche Entwicklungen einzuordnen, zu hinterfragen oder Konzepte für Veränderungen zu entwickeln.

Zudem ist unser Schulsystem für viele Kinder aus eher bildungsfernen Familien die einzige Möglichkeit auf Chancenverbesserung.
Am jetzigen Schulsystem ist sicher einiges kritikwürdig, wie z.B. die frühe Entscheidung, welcher Bildungsweg eingeschlagen werden soll, aber die geistige Entwicklung der Kinder verkrüppelt es sicher nicht – da sehe ich die Rolle ehrgeiziger Mittelstandseltern oder verklärter überängstlicher Eso-Eltern wesentlich kritischer!

Und weil hier Seneca angeführt wurde:
"Wenn ein Seemann nicht weiß, welches Ufer er ansteuern muß, dann ist kein Wind der richtige."
 
Wie steht ihr zu der Tatsache, dass es mehr Lehrerinnen, als Lehrer gibt, wodurch Jungen tendenziell häufiger als Verlierer aus diesem System hervorgehen?
Deine Begründung glaube ich nicht, denn Frauen benachteiligen die Jungen nicht automatisch!
Aber im Prinzip stimme ich dir zu, dass viele unserer Schulen leichter mit Kindern zurechtkommen, die still, geduldig, sozial und ausdauernd sind und es mehr Schwierigkeiten gibt mit Energiebündeln. Auch wenn man nicht verallgemeinern soll und kann, so habe ich doch die Erfahrung gemacht, dass Jungs und Mädchen sich in ihrem Energieniveau unterscheiden. Das "Gymnasium" war bei den Römern eine Stätte, wo nur (reiche, freie) Burschen kämpfen lernten und ihren Körper stählten und in den Pausen haben sie mit den Lehrern philosophiert und gerechnet und geschrieben und sich die Welt erklären lassen. So eine Schule kommt jungen Leuten mit hohem Energielevel zugute, denn wenn sie ausgepowert sind, dann kommt die Ruhe fürs kognitive Lernen. "Körperliche Ertüchtigung" fehlt in den Schulen allgemein oder kommt zu kurz, der Schulweg selbst- früher die Möglichkeit für Begegnung und körperliches Ausdauertraining, wurde mittels Verkehrsmittel abgeschafft. Und den Spruch :"Nur in einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist" halte ich besonders für Kinder für sehr, sehr berechtigt.
 
Deine Begründung glaube ich nicht, denn Frauen benachteiligen die Jungen nicht automatisch!


Das sicher nicht, aber ich denke Männer haben schon einen anderen Kommunikationsstil, der evtl Jungen besser entgegenkommt. Die Erfahrung aus meiner Schulzeit war daß die männlichen Lehrer (die ich erst nach der Grundschulzeit hatte) im Schnitt cooler drauf waren und auf Provokationen oder Radau garnicht erst groß eingegangen sind, während das Gezicke der Lehrerinnen in so einer Situation die Schüler eher noch motiviert hat mit dem Scheiss weiterzumchen.

Ausserdem, heutzutage steht ein Mann der gerne mit kleineren Kindern arbeiten will doch recht schnell in einem Pädophilieverdacht.
 
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Wir brauchen uns also keine Gedanken drüber machen, wie unser (Schul)system besser sein könnte? Oder wie wir die Probleme schon an der Ursache angehen, nicht erst wenn die Roboter aus dem einen ins nächste System entlassen werden und reihenweise umkippen? Nein, es ist eh alles perfekt in unserer Welt - man sehe sich nur um. Kein Grund zur (An)klage oder Neuorientierung?

Dass Wissen gelehrt werden soll steht ausser Frage, es geht um das Wie. Und vorallem um die Förderung von Individualität - damit jeder einzelne die Chance bekommt seine Fähigkeiten und Ressourcen zu entdecken und entwickeln.

Zum Thema Seemann, hab ich auch ein Zitat. Das drückt in etwa aus - was bewirkt werden sollte.

„Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.“

Antoine de Saint-Exupery (Werk: Die Stadt in der Wüste / Citadelle)
 
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