Was ich an Schule irgendwie verrückt finde ist, dass es ja durchaus Methoden gibt, die es Menschen ermöglicht recht schnell und einfach Informationen ins Hirn zu drücken (Siehe Seneca, Loci-Methode und Co) dies aber an Schulen quasi-verboten wird. Also wirklich verbieten kann man es nicht, aber die meisten Lehrer werten diese Methoden doch tatsächlich als Schummeln.
Na ja, würde Kinder das beigebracht werden, könnte man es fast vergessen Arbeiten noch zu benoten, weil es kaum mehr Kindern Mühe bereiten würde, das auswendig Gelernte wiederzugeben.
Ich hatte mit Lehrern zur Schulzeit meiner Tochter dazu heftige Debatten, in denen versucht wurde mich mundtot zu machen. Das gilt sicherlich nicht für alle Schulen und alle Lehrer, aber für viele.
Christiane Stenger hat ein Buch dazu geschrieben: "Warum fällt das Schaf vom Baum". Wen es interessiert.
Jeder hier kann nachvollziehen, dass Lernen nur sehr wenig Mühe macht, wenn er mal in einen fremden Ort zieht. Es ist die erste Zeit zwar etwas lästig sich zurechtzufinden, aber dennoch lernt man im wortwörtlichen Vorbeigehen, zum Beispiel in einem Einkaufszentrum, wo sich welche Geschäfte finden, was sie anbieten und zu welchem Preis. Wer auf Gehirnjogging steht, braucht nur während des Einkaufes die Preise addieren und wird nach wenigen Versuchen staunen, wie viel
wie von alleine hängenbleibt.
@Sabbah niemand braucht Begrifflichkeiten (also Namensbezeichnungen) für Pflanzen, um sie unterscheiden zu können. Nur wenn man darüber kommunizieren muss, braucht es ein Mindestmaß an Wörtern sie einem anderen Menschen zu beschreiben. In der Schule lernst Du aber wesentlich die statischen Informationen. Beispiel die Sonnenblume. Was ist da wirklich wichtig zu wissen in der allgemeinbildenden Schule? Das sie nicht giftig ist, wie sie aussieht, wann sie wie am besten wächst und dass man ihre Kerne verwenden kann und wofür. Und was lernt man? Wieviele Blütenblätter sie hat, zu welcher Familie nebst lateinischer Bezeichnung sie gehört, wo das Wort Helios von abgeleitet wird, wie groß sie werden kann und in Zentimeter den durchschnittlichen Durchmesser des Blütenkorbes. Das ist schön, wenn man später mit Pflanzen beruflich was anstellen und sie erforschen will. Aber allgemeinbildend sind das Daten, die für das Leben wohl eher unwichtig sind.
Ebenso ist es mit Geschichte, da muss man ja das genaue Datum auswendig lernen, da reicht der Absatz aus dem Geschichtsbuch und wohl auch och die Geburtstdaten der Protagonisten, den man unhinterfragt einpaukt, damit man es fehlerfrei in der Klausur niederschreiben kann und eine Eins kassiert. Für das Leben zu lernen, da reicht es den ungeführen Zeitraum zu kennen, warum Menschen Kriege gegeneinander führen und wie man das in Zukunft vermeiden könnte und wer damals welche wirklichen Interessen verfolgte. Ich weiß ja nicht, wie andere den Schulunterricht empfinden haben, aber bei uns war es selbst am Gymnasium, das ich besuchte, unerwünscht Fragen zu stellen. Das hielt den Lehrer doch nur auf und wurde unterbunden. Man musste doch "im Stoff weiterkommen" und die Schüler, die am besten auswendig lernten und sich eifrig zeigten, bekamen die besten Noten.
Denken wurde nur da geschult, wo ein Lehrer persönlich daran interessiert war, seine Schüler weiterzubringen.
Oder Sprachen. Wer hat von euch hier wirklich so gut in 4-6 Jahren (!) eine Sprache nur an der Schule gelernt und konnte sich danach mit einem entsprechenden Native wirklich gut unterhalten? Wenn es in den Familien keine zusätzliche Förderung gab, behaupte ich, dass 4-6 Jahre Sprachunterricht an Schulen nicht zu einem wirklich flüssigen Gespräch mit einem Nativen in seinem Land ausreicht, selbst bei denen nicht, die Einserkandidaten waren.
Also, wofür wird an Schulen gelernt? Für Noten, damit man später beruflich höher einsteigen und mehr Geld verdienen kann. Und das bedeutet Wettbewerb und wo Wettbewerb ist, gibt es keine individuelle Förderung.
imho.
Und nein, ich bin nicht dagegen auch Daten und Begriffe auswendig zu lernen, aber dass der Fokus wesentlich darauf liegt ist in meinen Augen einfach falsch. Man braucht Informationen, damit man hinterher damit etwas Sinnvolles machen kann. Ansonsten sammelt man im Kopf nur Datenmüll an, wovon man nach einer geschriebenen Arbeit entspannt 80% vergessen kann, weil ihn eh niemand braucht.
Lg
Any