Und was wollen jetzt Christen hier?

Jain. In unserem Sorachgebrauch ja, und so gabe ich das Wort auch hier gebraucht. Im strafgesetzlichen Kontext ist es noch differenzierter und strenger definiert; zumindest in Deutschland.
Naja ... es passt - denke ich - schon ganz grob ...

Siehe:

§ 211​


(1) Der Mörder wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe bestraft.

(2) Mörder ist, wer
  • aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder sonst aus niedrigen Beweggründen,
  • heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln oder
  • um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken,
einen Menschen tötet.


Dabei muss man aber berücksichtigen, dass so ein Staat seine Gesetze (hoffentlich) aus den vielen Stimmen seiner Bürger bildet. Das ist einerseits die gute Definition von Demokratie, birgt aber andererseits auch die Gefahr, dass damit die Religion wieder an Einfluss bei der Gesetzgebung gewinnt.
Der normale Bürger wird (auch in Deutschland) gar nicht zur Gesetzgebung befragt.
Das sind ganz bestimmte Leute, die hierüber entscheiden.
Siehe:
 
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Der Irrglaube, dass sich die Gesellschaft an christliche Werte angepasst habe und der moderne Humanismus auf diesen beruhe, hält sich hartnäckig. Tatsächlich ist es genau andersherum. Die Bibeltexte und ihre Interpretation haben sich im Laufe von Jahrtausenden den gesellschaftlichen Entwicklungen angepasst – nicht umgekehrt. Die moderne humanistische Ethik ist das Ergebnis einer natürlichen sozialen Evolution, die sich mit wachsender Weltbevölkerung und zunehmender globaler Vernetzung zwangsläufig weiterentwickelt. Es liegt in der Arroganz der Kirche begründet, so zu tun, als ob christliche Werte die moderne Gesellschaft gerettet haben...

Du weißt schon noch, wie alt das Christentum ist, oder?
Und kein vernünftiger Mensch würde abstreiten wollen,
daß den westlichen Zivilisationen die christlichen Werte
als Grundlage für ihre Rechtssysteme gedient haben -
und dies mit einer solchen Selbstverständlichkeit, daß es
einem schwerfällt, sich ganz andere Systeme vorzustellen.
 
Naja ... es passt - denke ich - schon ganz grob ...

Siehe:

Ja, grob und im Kontext des Austsusches hier passt es.

Der normale Bürger wird (auch in Deutschland) gar nicht zur Gesetzgebung befragt.
Das sind ganz bestimmte Leute, die hierüber entscheiden.
Siehe:

Ja, aber wer diese Leute sind, entscheidet idealerweise das Volk. Und da braucht sich nur zum "richtigen" Zeitpunkt ein Politiker oder gar eine ganze Partei hinstellen und sowas hier andeuten:


In der aufgeheizten "hang them higher"-Stimmung, die dann im Kontext schrecklicher Verbrechen dann durch due Bevölkerung wabert, finden solche Leute dann auch Mehrheiten und werden mitunter dann auch gewählt.
 
Jain. In unserem Sorachgebrauch ja, und so gabe ich das Wort auch hier gebraucht. Im strafgesetzlichen Kontext ist es noch differenzierter und strenger definiert; zumindest in Deutschland.
Interessant finde ich auch, wie lange es schon Gesetze gibt, von denen nicht wenige noch Anwendung finden, wenn natürlich auch in anderer Form.

 
Du weißt schon noch, wie alt das Christentum ist, oder?
Und kein vernünftiger Mensch würde abstreiten wollen,
daß den westlichen Zivilisationen die christlichen Werte
als Grundlage für ihre Rechtssysteme gedient haben -
und dies mit einer solchen Selbstverständlichkeit, daß es
einem schwerfällt, sich ganz andere Systeme vorzustellen.

Dafür gibt es allerdings weltweit so einige Rechtssysteme, die gar nicht oder erst sehr spät mit dem Christentum in Berührung kamen, und trotzdem recht große Parallelen zu den "wedtlichen" Rechtssystemen aufweisen.

Könnte es da nicht sein, dass "christliche Werte" tatsächlich gar nicht so spezifisch nur diesem einen Glauben vorbehalten sind, sondern dass es sich dabei um emphatische Werte handelt, die fast jedem denkfähigen Mensch mal in den Sinn kommen, der halbwegs in der Lage ist, auch in die Position anderer Menschen rein zu denken und auch zu fühlen?
 
Du weißt schon noch, wie alt das Christentum ist, oder?
Und kein vernünftiger Mensch würde abstreiten wollen,
daß den westlichen Zivilisationen die christlichen Werte
als Grundlage für ihre Rechtssysteme gedient haben -
und dies mit einer solchen Selbstverständlichkeit, daß es
einem schwerfällt, sich ganz andere Systeme vorzustellen.
Diese Behauptung ist auf so vielen Ebenen schlicht falsch und im Kern auch rassistisch , da sie impliziert, dass nur das Christentum humanistische Werte hervorgebracht hätte. Tatsächlich gibt es zahlreiche Kulturen, die dieselben moralischen Prinzipien vertreten haben, ohne jemals mit dem Christentum in Berührung gekommen zu sein. Der gesamte asiatische Kulturraum, indigene Völker in Südamerika, Australien oder Afrika haben funktionierende, gemeinschaftsorientierte Gesellschaften aufgebaut – oft friedlicher, als es christlich geprägte Nationen je waren. Ironischerweise war es dann häufig die Durchsetzung vermeintlich christlicher Werte in bestimmten Epochen, die zur Zerstörung dieser Kulturen geführt hat.

Lange bevor es das Christentum gab, existierten ethische und moralische Grundsätze, die das gesellschaftliche Zusammenleben regulierten – basierend auf universellen Prinzipien wie Mitgefühl, Gerechtigkeit und Gemeinschaft. Die Schriften antiker griechischer Philosophen, asiatischer Denker wie Konfuzius oder noch ältere Rechtstexte belegen, dass moralische Konzepte keine christliche Erfindung sind. Tatsächlich beruhen viele unserer heutigen gesellschaftlichen Strukturen primär auf dem römischen Recht und der griechischen Demokratie – und nicht auf biblischen Prinzipien. Ohne das Zeitalter der Aufklärung würden wir heute möglicherweise noch Hexen verbrennen.

Allein die Existenz von Altem und Neuem Testament zeigt, dass sich die Bibel selbst im Laufe der Zeit verändert hat – ihre Interpretation und die damit verbundenen Werte haben sich immer wieder gesellschaftlichen Entwicklungen angepasst. Es dauerte Jahrhunderte, bis sich Reformatoren wie Martin Luther endgültig gegen festgefahrene kirchliche Dogmen durchsetzen konnten. Dies beweist, dass christliche Werte nicht statisch waren, sondern sich genauso gewandelt haben wie jede andere kulturelle oder gesellschaftliche Norm. M al abgesehen davon, wissen wir schon lange, dass Teile der Bibel Geschichten enthält, die bereits in viel älteren religiösen Texten und Legenden überliefert wurden. Schon ziemlich albern von christlichen Werten zu reden, wenn die halbe Bibel geklaut ist...EOD
 
Könnte es da nicht sein, dass "christliche Werte" tatsächlich gar nicht so spezifisch nur diesem einen Glauben vorbehalten sind, sondern dass es sich dabei um emphatische Werte handelt, die fast jedem denkfähigen Mensch mal in den Sinn kommen, der halbwegs in der Lage ist, auch in die Position anderer Menschen rein zu denken und auch zu fühlen?
Davon würde ich ausgehen. Denn auch ohne Gesetz sind hier schließlich Werte verankert, die so ziemlich jeder gutheißt. Welcher Atheist würde seinen Kindern denn beibringen, dass Lügen, Stehlen, usw. ganz in Ordnung wäre - und Mord und Körperverletzung bedauerlicherweise nicht gestattet wären - obwohl man selber ungläubig wäre?
 
Ja, aber wer diese Leute sind, entscheidet idealerweise das Volk. Und da braucht sich nur zum "richtigen" Zeitpunkt ein Politiker oder gar eine ganze Partei hinstellen und sowas hier andeuten:
Ja, das weiß ich leider, dass das im Gespräch ist.

In der aufgeheizten "hang them higher"-Stimmung, die dann im Kontext schrecklicher Verbrechen dann durch due Bevölkerung wabert, finden solche Leute dann auch Mehrheiten und werden mitunter dann auch gewählt.
Ich will's nicht hoffen ...
 
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Na dann ereifert euch mal schön weiter.
Und good luck für evtl kommende Zeiten,
die dann -endlich!- ganz anders werden,
so mit Kalifat und Scharia beispielsweise.

 
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