Joey
Sehr aktives Mitglied
Wenn wir davon ausgehen müssten, dass in 30 Jahren unsere Region komplett radioaktiv verseucht wäre und unsere Kinder und Kindeskinder nur noch mit Astronautenanzügen rumlaufen könnten, würden viele es sich zweimal überlegen, ob sie das ihren Kindern und Kindeskindern antun wollen. Lieber ein Kind adoptieren, das schon auf der Welt ist, z. B. aus der Dritten Welt.
Die UN rechnet sowieso damit, dass die "Bevölkerungsexplosion" zum Erliegen kommt und noch in diesem - wenn nicht im nächsten - Jahrhundert ihr Maximum erreicht. Danach wird die Weltbevölkerungszahl erst einmal rückläufig sein. Und das geschieht nicht (nur) aufgrund von Seuchen u.ä., sondern hauptsächlich, weil die Menschen im Schnitt immer weniger Kinder kriegen. Und eine gute Gesundheitsfürsorge - leicht zugängliche und kostengünstige oder gar kostenlose Impfungen etc. - sorgt dafür, einen Anreiz für Kinderreichtum auch in ärmeren Ländern zu nehmen.
Insofern sehe ich keinen großen Anlass irgendwem das Kinderkriegen ausreden zu wollen, weil es eh wahrscheinlich nicht viele werden werden.
Ich empfehle das Buch "Factfullness" von Hans Rosling, in dem er mit einigen Mythen aufräumt, indem er verschiedene Statistiken der UN darstellt und analysiert. (Dem Autor und Buch wird nachgesagt, es würde zu optimistisch Probleme klein- und schönreden. Aber das ist nicht der Fall, sondern es zeigt auf, dass die Probleme nicht die sind, die viele glauben... womit die Lage aber nicht weniger ernst ist).