Keine Partei, nicht einmal die Grünen(!), trauen sich das Wort VERZICHT in Ihren Program aufzunehmen. Es gibt kein "grünes Wachstun", dass ist ein Märchen! Wenn die Erde nich unbewohnbar werden soll, muss die Politik ganz andere Massnahmen ergreifen und Klartext reden: Es geht mit weiteren Wachstum unsere gesamte Erde kaputt und wir müssen auf liebgewordene Gewohnheiten (Fliegen, Karibik-Urlaub, Autofahrten und anderes mehr !) verzichten.
Shimon
So simpel und einfach das klingt, so unmöglich wäre das umzusetzen - bzw. da ließe sich sicher nicht die ganze Menschheit zum Mitmachen überreden - erst Recht nicht die Leute, die dann lieber weiter behaupten, der aktuelle Klimawandel wäre nicht großanteilig menschengemacht.
Zum Beispiel Auto: Wer in oder nahe einer Großstadt wohnt oder sonstwie eine brauchbare Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr hat, oder wer nicht weit zu pendeln hatn, kann wirklich gut auf ein Auto verzichten. Für Menschen, die ländlicher wohnen, wird es schon schwierig bis unmöglich. Da könnte man erwidern, dass diese Leute ja nicht ländlich wohnen müssten. Allerdings gibt der Wohnungsmarkt mitunter nicht viel mehr her. Mieten in oder nahe von Großstätten sind teuer... wenn man denn überhaupt mal eine Wohnung da findet, für die es nicht gleich 50 Mit-Interessenten gibt.
Und das ist nur ein Beispiel, warum wir nicht von heute auf morgen einfach so auf alles verzichten können. Die nötige Infrastruktur, die diesen Verzicht einfacher bzw. überhaupt erst möglich macht, muss erst geschaffen werden. Und DA ist nach wie vor die Politik gefragt.
Darüber hinaus hat nicht jeder Verzicht die gleichen Auswirkungen bzw. Erfolge. Zum Beispiel der Energie-Sektor liefert aktuell noch den größten Anteil an Treibhausgas-Emissionen. Da sind Einsparungen also derzeit am drängendsten. Gleichzeitig ist es aber die Digitalisierung, die auch im Klima- und Umweltschutz wertvolle und wichtige Dienste leistet - eine Synergie bzw. ein Rückkopplungs-Effekt. Hier beispielsweise einfach zu sagen, wir müssten auf möglichst viele Stromfresser verzichten, wäre zu einfach gedacht.
Glücklicherweise haben wir schon die Technologie, mit der sich weltweit 100% der Energie klimaneutral bzw. klimafreundlich(er) gewinnen ließe. DAS muss nur noch konsequenter auf- und ausgebaut werden. (Kleiner Bonus dazu: Der Energiepreis würde damit auf lange Sicht auch sinken).
Mit drastischen Verboten bzw. Verzichtsaufforderungen wird kein Politiker irgendeine Wahl gewinnen. Im Gegenteil würde das auch viele Menschen eher dazu treiben, die Problematik zu leugnen und Parteien wie die AfD stärken, die die Klimafaktenleugnung sogar nachlesbar im Programm hat.
Wir können eben nur das tun: Die Infrastuktur für klimafreundlich(er)es Leben schaffen, so dass auf nicht so viel verzichtet werden muss. Und, wenn das jetzt schnell - so im kommenden Jahrzehnt - konsequent geschieht, wäre ich auch einigermaßen optimistisch, dass wir den aktuellen Klimawandel auf ein gewisses Maß begrenzen können.