Häschen;4618334 schrieb:
Das abschreckende "nur GOTT, aber keine anderen Götter" lasen die Hebräer friedlich und überlegten:
Nichts im Sinn haben als das Beste, nur wie es sein soll -
keine Verrücktheiten daneben pflegen.
Die Wortspiele waren möglich durch eine bestimmte Grammatik. Nicht alle Vokale schrieb der flexible Text. Er gab erst beim mehrmaligen Lesen den ganzen Inhalt. Das heißt nicht, dass unählige Male gelesen wurde, damit man verstanden hat. Es liegen mehr Ebenen beim Text vor. Geübte erfassen das gleichzeitig. Sie tun sich oft schwer - alles zu erzählen.
Das ist vielleicht ein Grund, warum im Judentum aufgegeben wurde, alles haarklein und wiederholt darzulegen. Ha schem (der Name) heißt es kurz. Viele Bezeichnungen und wie man meinte Namen Gottes, kommen als Erklärungen zu dem Thema in der Bibel vor.
Schon ein Blick in ein hebräisches Wörterbuch verwirrt mit den Kombinationen von אל. El, אל das wird als Gott genannt, gleichzeitig als Kraft, Macht אל. Gleich geschrieben ist אל [al] gesprochen, die (schwache) Verneinung. Die Verlängerung, [ul] kommt als Verrücktheit und würde bei geschriebenen Waw [u. o, v] nicht nur zu einem in Frage stellen, und schließlich ['ebil] Übel, töricht. Das Gegenteil wäre das ultimativ Beste.
Der Leser musste in mehr Richtungen, nach gut und schlecht mitdenken.
Das sagt die Summe der ganzen Überlegungen.
Die musste man erst einmal richtig stellen - und ordentlich und genau richten.
Es ist ja notwendig, sich tiefer mit dem Wort zu beschäftigen, im besten Sinne not-wendig, es wendet die Not der formelhaften Glaubensbekenntnisse.
Schön ist das, über den Tellerrand des bisherigen Verständnisses zu schauen.
Falls man sich nicht mit hebräisch beschäftigen will, kann man auch sehr gut erstmal verschiedene Bibelübersetzungen lesen.
Jeder übersetzt ja in der Bandbreite, wie es in ihm der Geist gibt.
Und jedesmal wenn man den gleichen Text in anderer Übersetzung liest, gibt es wieder einen neuen Anstoß, man denkt manchmal, die Stelle hab ich ja noch nie gelesen.
Allerdings, so schön das auch ist, das Hebräische so gründlich anzugehen, wie mein Lehrer einmal sagte, man kann vieles machen, doch sollte man wissen was man machen kann und was nicht.
Die Probe aufs Exempel liefert dann der Gehalt der entsprechenden Textstelle. Was also kommt am Ende raus?
Wenn du schreibst "Nichts im Sinn haben als das Beste, nur wie es sein soll -
keine Verrücktheiten daneben pflegen." ist das ja schön, doch nicht besonders weiterführend. Schließlich macht es eh jeder so, wie er meint, dass es das Beste ist, jeder macht es sowieso so, wie es sein soll, keiner pflegt künstlich irgendwelche Verrücktheiten". Keiner, der in einer Mathearbeit sitzt, und es wird 3*3 gefragt, und er weiß genau, dass dort 9 rauskommt, schreibt dann 8 hin (außer vielleicht um jemandem zu imponieren oder jemanden zu ärgern). Und doch, selbst wenn er jemandem imponieren will oder jemanden ärgern will, dann ist es doch so, dass er momentan das für das Beste hält, und diese verrückte, alberne Mathearbeit nicht so ernst nimmt, sondern sich lieber an das für ihn Wesentliche hält.
Sicher kann man es auch wohlwollender betrachten. Nichts im Sinn haben als das Beste führt auch zu der Frage, was denn das Beste wohl sein kann, wie also das Gute, das Bessere und das Beste sich festmachen lässt.
Noch weiter wäre "das Nichts" im Sinn zu haben als das Beste, und wie könnte das gehen, dieses "Nichts", was genau ist das denn.
Und dann die Frage, was wohl der Sinn bedeutet. Der Sinn, der immer über sich selbst hinausweist, wie ein Pfeil, der fliegt.
Dann ist man schon an dem Punkt des leeren Punkts, so wie die fünf Qualitäten in sich "leer" (śūnyatā

sind, wie im Herzsutra des Buddhismus so überaus herrlich beschrieben.