Überarbeitung von Kinderbüchern - notwendig oder Zensur?

ich kann mir vorstellen, daß es Menschen gibt, die aufgrund ihrer Hautfarbe und gewisser Erfahrungen *10 kleine Negerlein* und *Negerkuss* nicht so prickelnd finden.

ist ne Sache der Abwägung.

Jetzt ALLE Bücher (also auch alte) auf vermeintlich pöhse Wörter zu durchforsten ist sicherlich ebenso Plemplem wie daraus mit dem Schlagwort *wehret den Anfängen* zwanghaft Parallelen zur Bücherverbrennung, Holocaust und Orwell zu konstruieren.

Den Unterschied in der Intention sollte man vielleicht nicht völlig aus dem Auge verlieren, sonst wird es ganz einfach höchst makaber, vor allem hinsichtlich der Menschen, die seinerzeit verfolgt und schlimmstenfalls getötet wurden.

Hier kommt sonst wirklich das letzte bißchen Verhältnismäßigkeit komplett unter die Räder.

Niemandem wird auch nur ansatzweise untersagt, diese *Bereinigungen* (was ja bislang noch nicht mal großflächig stattgefunden hat) in jedweder Form zu kritisieren.

man kann die vergangenheit aber nicht ungeschehen machen, auch nicht durch das auslöschen solcher wörter.
das verändern von büchern würde nichts daran ändern
 
Werbung:
hast du als kind diese bücher gelesen und haben sie dir geschadet oder einen rassisten aus dir gemacht?
ich denke nicht.
wie gesagt....für mich gibt es keinen grund, bücher zu verändern, weder einen guten noch einen schlechten.

ich bin nicht alle Kinder, ich hab eine bereichernde Kindheit mit viel Naturerleben gehabt, war kein Schlüsselkind, Eltern, die jeden Tag Zeit beim Abendessen hatten, mit uns über Rassismus, sogar über Kommunismus (hab Partisannenblut, schwieg natürlich eisern darüber) zu diskutieren. In meiner Kindheit gabs kein ADS/ADHS, keine Videospiele, keine Drogen, keine Magersucht, keine Defizite in Zuwendung, kein Delegieren von 3Monate Babys in Krippen, keine Arbeitslosigkeit, kein Tschernobyl, keine Einzelgängerkinder, keine Verstossenen, keine Gastarbeiterghettos, kein AIDS, keine Hoffnungslosigkeit, uswusf...Und eine Kindheit, in der uns jeden Tag eine Geschichte vorgelesen wurde.


und ich würde es so lassen, als wie es ist und meinem kind -wenn ich eins hätte- eben ein anderes, neueres buch kaufen wenn ich nicht will, dass es mit diesem ausdruck konfrontiert wird.
auch junge kinderbuchautoren wollen leben. dann kauf ich doch lieber ein neues buch als wie in die geschichte einzugreifen

mir gings nur um lügen.
lassen und ein anderes Buch kaufen akzeptiere ich, da treffen wir uns. Wie ich schon mehrmals gesagt hab, wenn Kinder reflektieren können, wäre das Negerleinbuch ein wichtiges Thema.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
man kann die vergangenheit aber nicht ungeschehen machen, auch nicht durch das auslöschen solcher wörter.
das verändern von büchern würde nichts daran ändern

nein, aber man kann versuchen, eine zukunft zu gestalten, in der schwarze kinder in der schule nicht mit dem absingen von "10 kleine negerlein" sekkiert werden.
 
nein, aber man kann versuchen, eine zukunft zu gestalten, in der schwarze kinder in der schule nicht mit dem absingen von "10 kleine negerlein" sekkiert werden.

Ich weiß nicht, ob hier jemand Kinder hat ...?

Ich habe noch nie erlebt, daß Kinder andere Kinder mit Begriffen aus Büchern verletzen!

Die Begriffe, die oft (leider) verwendet werden, stammen aus keinem Buch (ich habs hier schon geschrieben).

Wenn Kindern keine Sensibilität und Toleranz beigebracht wird/ vorgelebt wird, dann helfen auch Änderungen in Kinderbüchern rein gar nichts (für mich hat das eine ziemlich sinnfreie Alibi-Funktion und mehr nicht)!
 
mir gings nur um lügen.
lassen und ein anderes Buch kaufen akzeptiere ich, da treffen wir uns.

okee, das lügen.
du schriebst: "niemand belügt kinder, wenn man ihnen ein buch vorenthält."
und das hab ich ja auch garnicht gesagt.......
ich halte es im gegenteil für eine lüge, wenn man ihnen bücher zu lesen gibt, die so nie geschrieben worden sind.
es wird dem kind wahrscheinlich nicht schaden, aber es bleibt eine -meiner meinung nach- unnötige lüge.
kinder schnappen soooooviele "schlimme" wörter auf, überall.
also wozu das alles?
 
ich bin nicht alle Kinder, ich hab eine bereichernde Kindheit mit viel Naturerleben gehabt, war kein Schlüsselkind, Eltern, die jeden Tag Zeit beim Abendessen hatten, mit uns über Rassismus, sogar über Kommunismus (hab Partisannenblut, schwieg natürlich eisern darüber) zu diskutieren. In meiner Kindheit gabs kein ADS/ADHS, keine Videospiele, keine Drogen, keine Magersucht, keine Defizite in Zuwendung, kein Delegieren von 3Monate Babys in Krippen, keine Arbeitslosigkeit, kein Tschernobyl, keine Einzelgängerkinder, keine Verstossenen, keine Gastarbeiterghettos, kein AIDS, keine Hoffnungslosigkeit, uswusf...Und eine Kindheit, in der uns jeden Tag eine Geschichte vorgelesen wurde.

richtig, du bist nicht alle Kinder und auch zur Zeit deiner Kindheit gab es von dem oben genannten jede Menge, auch wenn du nicht persönlich davon betroffen warst.
 
nein, aber man kann versuchen, eine zukunft zu gestalten, in der schwarze kinder in der schule nicht mit dem absingen von "10 kleine negerlein" sekkiert werden.

das funzt aber nicht durch das abändern alter bücher oder dieses reims.
wenn kinder ein anderes kind ärgern wollen, finden sie immer eine möglichkeit dazu.
und man kann schließlich nicht alles zensieren.
durch das totschweigen eines wortes wird nichts besser
 
Werbung:
Zurück
Oben