Überarbeitung von Kinderbüchern - notwendig oder Zensur?

Das kann aber werden, jetzt ist der Druck noch politisch korrekt zu sein, aber da dadurch manche Politiker sehen, daß sowas möglich ist und von vielen mitgetragen wird, merken sie auch, daß man das ausweiten und auf alle Bücher anwenden kann, man muß es nur gut genug verkaufen können.

Was ist mit Geschichtsbüchern, auch die kann man bereinigen und unangenehmes verändern.
In China gab es einen Kaiser, der alle Aufzeichnungen, die vor seiner Zeit gemacht wurden, vernichten hat lassen, damit die Zeitrechnung erst mit ihm beginnt. Die Nazis haben Bücher, die nicht politisch korrekt in ihren Augen waren, verbrannt.
Soweit kann es wieder kommen, wenn man da nicht die Anfänge stoppt. Jetzt ist es "noch" Bereinigung und Zensur, aber was kommt danach?

OK, trotzdem teile ich diese Besorgnis gegenwärtig nicht mit Dir
Sondern sehe es vielmehr so wie der Kommentator, in dem von Dir selbst geposteten Link. :)

Zitat:
„Die aktuellen Kinderbücher sind in dieser Hinsicht eine Ausnahme. Sie waren Fallentscheidungen, die keine äußere Instanz erzwungen hat. Von einer Zensur kann also keine Rede sein. Die Verlage haben sich in Übereinkunft mit dem Autor oder dessen Nachkommen zu einer Überarbeitung entschlossen.“
Quelle: http://www.zeit.de/kultur/literatur/2013-01/kinderbuecher-kommentar
 
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Diese Art "political correctness" dient nur der Verschleierung, genau wie in dem Orwell'schen Roman.

Zigeuner heissen nicht mehr "Zigeuner" sondern "Mobile ethnische Minderheiten".
Geistig Behinderte heissen jetzt "Mentally Challenged People" oder dergleichen.
Was bitte schön soll da weniger diskriminierend dran sein?

Die Wahrheit ist, es ist alles viel, viel diskriminierender als vorher!

Von dem kontext-mässigen Verständnis von Märchen als symbolischen, archetypischen, metaphorischen und allegorischen Kunstwerken, das den Möchtegern- Märchenzensurierern sowieso total fehlt, ganz zu schweigen....
 
Zuletzt bearbeitet:
OK, trotzdem teile ich diese Besorgnis gegenwärtig nicht mit Dir
Sondern sehe es vielmehr so wie der Kommentator, in dem von Dir selbst geposteten Link. :)

Zitat:
„Die aktuellen Kinderbücher sind in dieser Hinsicht eine Ausnahme. Sie waren Fallentscheidungen, die keine äußere Instanz erzwungen hat. Von einer Zensur kann also keine Rede sein. Die Verlage haben sich in Übereinkunft mit dem Autor oder dessen Nachkommen zu einer Überarbeitung entschlossen.“
Quelle: http://www.zeit.de/kultur/literatur/2013-01/kinderbuecher-kommentar


Sie sind eben keine Ausnahme, ich hab den Link zum Buch von Agatha Christie reingestellt, das ist ein Krimi für Erwachsene und auch da wird bereinigt.

Die Teilnehmer in dieser Gesprächsrunde aus dem Link teilen ebenfalls beide die Meinung, daß es eine Gefahr und Zensur ist.
 
Diese Art "political correctness" dient nur der Verschleierung, genau wie in dem Orwell'schen Roman.

Zigeuner heissen nicht mehr "Zigeuner" sondern "Mobile ethnische Minderheiten".
Geistig Behinderte heissen jetzt "Mentally Challenged People" oder dergleichen.
Was bitte schön soll da weniger diskriminierend dran sein?

Die Wahrheit ist, es ist alles viel, viel diskriminierender als vorher!

Von dem kontext-mässigen Verständnis von Märchen als symbolischen, archetypischen, metaphorischen und allegorischen Kunstwerken, das den Möchtegern- Märchenzensurierern sowieso total fehlt, ganz zu schweigen....


Mir geht es auch nicht um bestimmte Wörter, klar soll man sowas wie "Neger" nicht mehr in aktuelle Bücher schreiben, aber Bücher, die 50 Jahre alt sind, umschreiben, das ist Verfälschung und Zensur.
Und davon, daß man die Vergangenheit auslöscht, halte ich auch nichts, mal abgesehen von der Gefahr, die das mit sich bringt.

Gegen Diskriminierung soll man auf jeden Fall angehen, aber das wird ja eher vorangetrieben, zum Beispiel bei den Menschen, die Hartz IV bekommen. Erwünschte Diskriminierung. Und die Mittel, welche man für die Förderung Behinderter aufwendet, werden auch immer weniger.
 
Zuletzt bearbeitet:
Du kannst mich veralbern wie Du willst, es ist Zensur und Fälschung und ich bin nicht alleine mit meiner Meinung.

Du kannst ja ruhig in "bereinigten" Büchern lesen, wo eine heile Welt vorgegaukelt wird, Neusprech, es keine missliebigen Wörter und Formulierungenmehr gibt, irgendwann keine kritischen Bücher mehr, meinetwegen.

Ich bin dagegen und finde es gefährlich, wenn die Vergangenheit gefälscht wird, wenn man nicht mehr über Dinge reden darf, die nicht in Ordnung sind, die sich zum Glück geändert haben, wenn man nicht mehr über Rassismus reden darf oder Rollenklischees, so getan wird, als hätte es das nie gegeben und gibt es nicht.

Meinetwegen verarsch mich, ich finde es wichtig, davor zu warnen, ich will keine Zustände wie während des Holocausts!

dafür, daß manche solche *Bereinigungen* fallweise übertrieben finden (Beispiel wäre Mark Twain) habe ich Verständnis.

Deine jetzt über Seiten heraufbeschwörten Angst-Szenarien und Vergleiche mit den Bücherverbrennungen während des Naziregimes und dem Holocaust finde ich einfach nur völlig absurd.
 
Sie sind eben keine Ausnahme, ich hab den Link zum Buch von Agatha Christie reingestellt, das ist ein Krimi für Erwachsene und auch da wird bereinigt.

Die Teilnehmer in dieser Gesprächsrunde aus dem Link teilen ebenfalls beide die Meinung, daß es eine Gefahr und Zensur ist.

Schon, aber auch das wurde vom Verlag so beschlossen, nehme ich mal an.
Meines Wissens ist das ohnehin eine Übersetzung aus dem Englischen.
Kann also gut sein, dass die Originalrechte dafür gar nicht in Deutschland sind.
Ist bei Neuauflagen des englischen Originals denn noch das Wort „Negro“ drin?
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir geht es auch nicht um bestimmte Wörter, klar soll man sowas wie "Neger" nicht mehr in aktuelle Bücher schreiben, aber Bücher, die 50 Jahre alt sind, umschreiben, das ist Verfälschung und Zensur.
Und davon, daß man die Vergangenheit auslöscht, halte ich auch nichts, mal abgesehen von der Gefahr, die das mit sich bringt.

Gegen Diskriminierung soll man auf jeden Fall angehen, aber das wird ja eher vorangetrieben, zum Beispiel bei den Menschen, die Hartz IV bekommen. Erwünschte Diskriminierung. Und die Mittel, welche man für die Förderung Behinderter aufwendet, werden auch immer weniger.


Natürlich! Diskriminierung ist ausdrücklich gefordert und gewünscht, in dem neuen System. Sie wird, nicht zuletzt durch Anprangerung von nominellen Sündenböcken, verlagert, beschönigt, salonfähig gemacht und schliesslich diktatorisch verhängt. Gleichzeitig wird von der alleinseligmachenden Naturwissenschaft immer mehr subtil die Tendenz gefördert, zur "Vernichtung lebensunwerten Lebens" voranzuschreiten. Die Erhaltung minderwertigen Lebens kostet einfach zu viel. Sind wir doch, ihrer Ansicht nach, nichts anderes als ein zufällig erzeugtes Konglomerat von Zellen. Da spielt es sowieso keine Rolle ob man lebt oder tot ist. Wenn man tot ist, laut alleinseligmachender "Naturwissenschaft", spürt man sowieso nix mehr, existiert nicht mehr. Warum also nicht ein paar "mentally challenged people" die uns sowieso nur auf der Tasche liegen, um die Ecke bringen?
 
Zuletzt bearbeitet:
dafür, daß manche solche *Bereinigungen* fallweise übertrieben finden (Beispiel wäre Mark Twain) habe ich Verständnis.

Deine jetzt über Seiten heraufbeschwörten Angst-Szenarien und Vergleiche mit den Bücherverbrennungen während des Naziregimes und dem Holocaust finde ich einfach nur völlig absurd.


Auch damals hat es klein angefangen und wurde verharmlost. Wehret den Anfängen. Es gibt bereits Zensur.
 
Natürlich! Diskriminierung ist ausdrücklich gefordert und gewünscht, in dem neuen System. Sie wird, nicht zuletzt durch Anprangerung von nominellen Sündenböcken, verlagert, beschönigt, salonfähig gemacht und schliesslich diktatorisch verhängt. Gleichzeitig wird von der alleinseligmachenden Naturwissenschaft immer mehr subtil die Tendenz gefördert, zur "Vernichtung lebensunwerten Lebens" voranzuschreiten. Die Erhaltung minderwertigen Lebens kostet einfach zu viel. Sind wir doch, ihrer Ansicht nach, nichts anderes als ein zufällig erzeugtes Konglomerat von Zellen. Da spielt es sowieso keine Rolle ob man lebt oder tot ist. Wenn man tot ist, laut alleinseligmachender "Naturwissenschaft", spürt man sowieso nix mehr, existiert nicht mehr. Warum also nicht ein paar "mentally challenged people" die uns sowieso nur auf der Tasche liegen, um die Ecke bringen?


Ja, und den Hartz IV-Empfängern droht vielleicht bald das Arbeitslager, auch von Teilen der Bevölkerung akzeptiert und sogar gewünscht.
Da passt die Bücherbereinigung sehr gut dazu, wenn man über diese gesellschaftlichen Missstände Dinge kritisch schreibt, gibt es vielleicht auch da bald Zensur.
Ach was, gibt es ja schon, zum Beispiel wurden Teile des Armutberichts in Deutschland bereits "bereinigt".

http://www.welt.de/politik/article111577269/Regierung-soll-Armutsbericht-geschoent-haben.html


Aber es ist ja absurd, was ich schreibe. :rolleyes:
 
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Ja, und den Hartz IV-Empfängern droht vielleicht bald das Arbeitslager, auch von Teilen der Bevölkerung akzeptiert und sogar gewünscht.
Da passt die Bücherbereinigung sehr gut dazu, wenn man über diese gesellschaftlichen Missstände Dinge kritisch schreibt, gibt es vielleicht auch da bald Zensur.
Ach was, gibt es ja schon, zum Beispiel wurden Teile des Armutberichts in Deutschland bereits "bereinigt".

http://www.welt.de/politik/article111577269/Regierung-soll-Armutsbericht-geschoent-haben.html


Aber es ist ja absurd, was ich schreibe. :rolleyes:

Nein, ich finde es sehr klar und wach, was du schreibst.

Ich mag es besonders, weil du ja gerade eben gar nicht jemand bist, der billigen Verschwörungstheorien nachhängt, wie manche hier.
 
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