Überarbeitung von Kinderbüchern - notwendig oder Zensur?

Siehste, so gehen die Erfahrungen auseinander - ich habe noch nie (!) erlebt, daß Kinder die "Hand geben" mußten - find ich auch völlig blödsinnig ... .

(wo kommse nur her :D :umarmen:)

Deshalb bringt es nicht weiter, auf der Basis persönlicher Erfahrungen zu diskutieren.

Kurzer Zusatz: ich denke, daß die meisten Eltern doch kompetenter sind als sie das in der Öffentlichkeit und in Momentaufnahmen zeigen.

Diese Beobachtungen, Einschätzungen habe ich u.a. in Praxen in Nürnberg, Roßtal, Dortmund, Hagen gemacht...

Naja - da es dazu wohl kaum Statistiken gibt (bzw. wenn, dann unter anderen Gesichtspunkten), bleibt 'nur' die persönliche Erfahrung und der Austausch darüber.

Hast Du gelesen, was ich als mögliches Modell sehe, ein Umdenken anzuregen - neue Perspektiven zu eröffnen?

Bzw. wo meinst Du, kann noch sinnvoll, effektiv angesetzt werden, um zu einer Veränderung beizutragen (friedvolleres Miteinander) - oder möchtest Du alles so belassen, wies 'jetzt läuft'?

Meine nicht speziell, ausschließlich 'Bücher' - ist 'nur' ein Punkt....:)

Oh - wie kommst Du darauf, dass sich diese >'Momentaufnahmen' in der Öffentlichkeit nicht auch in der Art Zuhause widerspiegeln?
 
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Kurzer Zusatz: ich denke, daß die meisten Eltern doch kompetenter sind als sie das in der Öffentlichkeit und in Momentaufnahmen zeigen.

ich denke, daß viele Mütter, gewiß auch Väter, ein intuitives Gespür für ihre Kinder haben. Beim täglichen Erleben schlußfolgern sie oft richtig, ohne große Überlegungen. Das hab z.B. bei einer Mutter miterlebt, die ein Kind hatte, das anders gewesen ist, als andere Kinder in ihrem Umfeld. Sensibel, langsam in der mentalen Entwicklung. Sie machte intuitiv das Richtige, ihr Kind war unbefangener und entwickelte sich kontinuitiv, im Gegensatz zu einem Kind aus Akademikerfamilie, die vielleicht zu große Erwartungen in ihr Kind setzte und es damit in einer Stressspirale festhielt. Beide Kinder bekamen Förderung, die Akademikermutter war nur forscher, zielorientierter, ehrgeiziger. Die andere, (Friseurin), dagegen gelassen und einfach entspannt.
Umgekehrte Fälle wird es bestimmt auch geben, diese zwei hab persönlich miterlebt.
 
Diese Beobachtungen, Einschätzungen habe ich u.a. in Praxen in Nürnberg, Roßtal, Dortmund, Hagen gemacht...

Naja - da es dazu wohl kaum Statistiken gibt (bzw. wenn, dann unter anderen Gesichtspunkten), bleibt 'nur' die persönliche Erfahrung und der Austausch darüber.

Hast Du gelesen, was ich als mögliches Modell sehe, ein Umdenken anzuregen - neue Perspektiven zu eröffnen?

Bzw. wo meinst Du, kann noch sinnvoll, effektiv angesetzt werden, um zu einer Veränderung beizutragen (friedvolleres Miteinander) - oder möchtest Du alles so belassen, wies 'jetzt läuft'?

Meine nicht speziell, ausschließlich 'Bücher' - ist 'nur' ein Punkt....:)

Oh - wie kommst Du darauf, dass sich diese >'Momentaufnahmen' nicht auch in der Art Zuhause widerspiegeln?

Zunächst zu den Momentaufnahmen:

Einerseits habe ich beruflich die Erfahrung gemacht, da ich die Familien in der Regel näher kennenlernen durfte.
Eltern, die sich wegen der familiärer Schwierigkeiten oder irgendeines "Makels" ihrer Kinder Hilfe holen (sollen/ müssen) stehen in der Regel unter dem Druck, nun einen "besonders guten Eindruck" machen zu wollen/ müssen (auch wenn alle "Logik" dagegenspricht - so "ticken" Menschen nun mal).
Das wirkt dann zunächst meist befremdlich - erst hinterher kann man die Ressourcen der Eltern wirklich erkennen.
(das war die knappe Form :))

Privat (hab zwei Kids, bin in allen Einrichtungen Elternrätin gewesen usw.) habe ich genau das gleiche erlebt (z.B. kompetente Eltern, die vor der Kindergartenleitung rumstottern und sich in völlig unnützen Rechtfertigungen ergehen, die "Schiss" haben, die Kindern bei uns spielen zu lassen, weil sie meinen Beruf kennen - bis sie mich besser kennen :) und ganz viel ähnliches).


Zum Kernproblem:

Ich würde niemals Bücher umschreiben lassen (es wäre unsinnig bis gefährlich und nicht finanzierbar).
Und ich glaube, daß jedes Kind weiß, daß man manche Begriffe korrekterweise nicht mehr nutzt (obwohl selbst ich jetzt verunsichert bin, ab "Schwarzer" oder "Farbiger" korrekt sind).
Allerdings ist das gößere Problem, daß "Neologismen" geschaffen werden, die in keinem Buch stehen, z.B. "Behindi" und "Spasti" für Menschen mit Behinderungen, des weiteren stehen auch "Brillenschlange", "Feuermelder", "Nigger", "Schwarzfuß", "Glutauge", "Paselake" usw. in keinem Buch.

Druck erzeugt Gegendruck, auch bei "Verboten" würden weitere Diffamierungen entstehen.
Letztendlich geht es nur über Aufklärung und Sensibilisierung.
Aber es kann nicht so sein, daß kein Mensch mit Behinderungen oder ein ausländisch aussehender Mensch oder ... mehr angeschaut/ angesprochen wird, weil niemand mehr weiß, wie man das noch auf korrekte Weise, ohne den anderen zu verletzen, tun soll.

Des weiteren: ich fände es schade, wenn Engländer keine Inselaffen, Deutsche keine Krauts, Österreicher keine Ösis und Bayern keine Sepps mehr wären ... (selbst für diese augenzwinkernden Varianten haben Kinder feinste Antennen).
Wer verletzen will, wird das immer irgendwie schaffen und wer augenzwinkern will, wird auch das hinbekommen (hoffe ich mal inständig!).
 
Zunächst zu den Momentaufnahmen:

Einerseits habe ich beruflich die Erfahrung gemacht, da ich die Familien in der Regel näher kennenlernen durfte.
Eltern, die sich wegen der familiärer Schwierigkeiten oder irgendeines "Makels" ihrer Kinder Hilfe holen (sollen/ müssen) stehen in der Regel unter dem Druck, nun einen "besonders guten Eindruck" machen zu wollen/ müssen (auch wenn alle "Logik" dagegenspricht - so "ticken" Menschen nun mal).
Das wirkt dann zunächst meist befremdlich - erst hinterher kann man die Ressourcen der Eltern wirklich erkennen.
(das war die knappe Form :))

Privat (hab zwei Kids, bin in allen Einrichtungen Elternrätin gewesen usw.) habe ich genau das gleiche erlebt (z.B. kompetente Eltern, die vor der Kindergartenleitung rumstottern und sich in völlig unnützen Rechtfertigungen ergehen, die "Schiss" haben, die Kindern bei uns spielen zu lassen, weil sie meinen Beruf kennen - bis sie mich besser kennen :) und ganz viel ähnliches).


Zum Kernproblem:

Ich würde niemals Bücher umschreiben lassen (es wäre unsinnig bis gefährlich und nicht finanzierbar).
Und ich glaube, daß jedes Kind weiß, daß man manche Begriffe korrekterweise nicht mehr nutzt (obwohl selbst ich jetzt verunsichert bin, ab "Schwarzer" oder "Farbiger" korrekt sind).
Allerdings ist das gößere Problem, daß "Neologismen" geschaffen werden, die in keinem Buch stehen, z.B. "Behindi" und "Spasti" für Menschen mit Behinderungen, des weiteren stehen auch "Brillenschlange", "Feuermelder", "Nigger", "Schwarzfuß", "Glutauge", "Paselake" usw. in keinem Buch.

Druck erzeugt Gegendruck, auch bei "Verboten" würden weitere Diffamierungen entstehen.
Letztendlich geht es nur über Aufklärung und Sensibilisierung.
Aber es kann nicht so sein, daß kein Mensch mit Behinderungen oder ein ausländisch aussehender Mensch oder ... mehr angeschaut/ angesprochen wird, weil niemand mehr weiß, wie man das noch auf korrekte Weise, ohne den anderen zu verletzen, tun soll.

Des weiteren: ich fände es schade, wenn Engländer keine Inselaffen, Deutsche keine Krauts, Österreicher keine Ösis und Bayern keine Sepps mehr wären ... (selbst für diese augenzwinkernden Varianten haben Kinder feinste Antennen).
Wer verletzen will, wird das immer irgendwie schaffen und wer augenzwinkern will, wird auch das hinbekommen (hoffe ich mal inständig!).



Hmm...ich glaube Dir, dass Du diese Erahrungen gemacht hast, gleichzeitig habe ich u.a. die gemacht, die ich beschrieb - und mehr als ich für gesund halte.

Zudem unterhalte ich mich auch mit Eltern, Kindern über div. Beobachrungen, die ich mache - und bekomme häufig Rückmeldungen, dass es sich auch im häusl. Rahmen (u.a. hinsichtl. d. Durchführung von Übungen, die ich mitgebe) ähnlich verhält.

Das waren auch nur Beispiele aus meinem Arbeitsalltag. Hinzu kommen ebenfalls pers. Erfahrungen aus dem priv. Umfeld...



Ja - es geht um Aufklärung, Sensibilisierung für das, was ein friedliches Miteinander fördert und was nicht - die Frage ist > wie konkret umsetzen?

Jeder für sich, so, wie es jedem einzelnen gelingt. Gleichzeitig erachte ich es als sinnvoll und effektiv, wenn auch im Rahmen der Poltik mehr, anders interveniert wird... :)
 
Auf jeden Fall hat derjenige, der es nachher aus politischen Gründen machen wird, viel leichter, weil es normal geworden ist, missliebiges in Büchern zu verändern. :rolleyes:

Ich glaube dass ist ein typsiches Slippery slope Argument.

http://de.wikipedia.org/wiki/Dammbruchargument
Dammbruchargument
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QUOTE Als Dammbruchargument bezeichnet man eine Argumentationsweise (bzw. rhetorische Technik), die darin besteht, dass der Opponent den Proponenten vor dem Vollzug eines bestimmten Schritts bzw. einer bestimmten Handlung warnt und dabei geltend macht, dass diese Handlung „den Damm bricht“ bzw. der Beginn einer schiefen Ebene sei und damit Stück für Stück weitere negative Konsequenzen zur Folge habe (daher auch „Argument der schiefen Ebene“ oder „Slippery-Slope-Argument“).[1][2] ENd Quote

Ich sehe diese Gefahr die du siehst aber nicht.
 
Mich hätte interessiert, ob hier im Thread User, die in einer geschlossenen Gesellschaft der mehr oder weniger Gleichgesinnten leben, sich gegen Veränderung der Bezeichnungen in Kinderbüchern aussprechen, und ob User, die so zwischen Stühlen sitzen, zwischen Welten leben, dafür sind. :spekulier:

Scheint so zu sein, von denen wo ich weiss dass sie zwischen Welten leben, sind die meisten dafür, weil sie schon Erfahrungen mit Rassismus gemacht haben und wissen was es bedeuted abgegrenzt zu werden. Ich bin mir nicht klar warum die anderen dagegen sind.
 
Kann auch ein Stück sein, aber vor allem macht mir die Anpassung Sorgen, da hab ich ein schlechtes Gefühl.

Für mich sind Bücher etwas ganz wichtiges, etwas, was bleibt und aufzeigt, Geschichte, woraus man auch lernt, wie man es früher gemacht hat und wie man es heute besser nicht mehr macht. Ein Buch zu verändern und anzupassen kommt für mich Geschichtsfälschung gleich und raubt ein Stück die Möglichkeit zu lernen.

so seh ich das auch!
und durch das auslöschen der wörter ändert sich auch nichts an der wahrheit der vergangenheit.
mich hat das lesen von kinderbüchern jedenfalls nicht zu einem rassisten gemacht.
und auch nicht das aussprechen von wörtern wie neger oder zigeuner.
wenn man solche wörter nicht lesen will, sollte man eben einfach keine bücher kaufen, die zu einer zeit geschrieben wurden in der sie nunmal benutzt wurden.
das verändern alter bücher kommt mir als wie eine lüge an die folgenden generationen vor.
 
Du siehst, man kennt sich nicht aus.

Da ich das Wort selten gebrauche, bin ich nicht auf dem neuesten Stand. Aber in den 60 ern war ich ein kleines Kind, ich glaub, da sagte man, "Du darfst Neger nicht sagen, man sagt jetzt Schwarzer dazu". Dann hörte ich aber auch, "Du darfst jetzt Schwarzer nicht mehr sagen, es heißt jetzt Farbiger".

Und jetzt ist Farbiger wieder ein Schimpfwort?
Ich kenn mich wirklich nicht aus, wie darf man nun die maximalpikmentierten Menschen korrekt nennen?

Ja ne, groß rumspucken, aber sich nicht informieren ... die Debatte läuft über Seiten, es wurden auch Internetseiten von Schwarzen verlinkt, wo man sich sehr gut informieren könnte, wenn man denn wollte - nur wozu, so als Weißer unter Weißen (kennst du tatsächlich von allen hier die Hautfarbe?) muß man sich nicht informieren ... nein wozu auch ...

Das mit "maximalpigmentiert" wird im übrigen sehr gern auch in der rechten Szene verwendet, was mich jetzt doch wiederum an die anderen Diskussionen mit dir erinnert, und den dort von dir gebrauchten Aussagen und Wörtern aus diesem Eck.

:tomate:
 
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Ich fordere Kurrentschrift als Schreibschrift und Fraktur als Druckschrift zurück, außerdem kann ich ohne Orthographie und Vokabular von Wieland, Schiller und Goethe nicht leben. :schmoll:
 
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