hochsensible menschen haben i.d.R. ein schwaches Ich-gefühl. ohne ich-gefühl keine abgrenzung zu anderen. man ist einfach durchlässig für die schwingungen anderer, erst recht, wenn man damit in resonanz geht, weil die energien / erfahrungen den eigenen ähnlich sind.
Hochsensibilität hat jedoch nichts mit einem schwachen Ich zu tun.
Ein schwaches Ich bedeutet nicht, dass jemand für Schwingungen anderer empfänglich ist, oder sehr empathisch zu sein, das ist ein großer Irrtum. Auch hat es nur bedingt etwas mit dem nach Außen gerichteten Willen zu tun.
Jemand der auf dicke Hose macht, sich einfach nimmt was er will, und tut was er will ohne Rücksicht auf seine Umwelt hat z.B. ein schwaches Ich.
Ich-schwäch bedeutet also z.B. sich ganz seinen Trieben zu überlassen, ohne Rücksicht auf das Umfeld. Der Narzisst ist also ein Paradebeispiel für Ich-Schwäche, da seine Ich-Instanz nicht zwischen den Anforderungen des Über-Ich und der Umwelt und seinen Trieben (ES) regulierend vermitteln und ausbalancieren kann. Genau das mein Ich-Schwäche.
Oder aber jemand der sehr gehorsam ist, bei dem also das Über-Ich dominiert, während beim Narzissten das Es=die Triebe das Ich beherschen, statt umgekehrt. Ein starkes Ich wird weder von seinen Trieben noch von seinem Über-Ich oder der Realität beherrscht, sondern hat die Kraft zwischen allen Bedürfnissen und Anforderungen zu vermitteln und schafft so eine innere Ausgeglichenheit die man gesund nennen kann.
Desweiteren fehlt beim schwachen Ich die Stärke ggf. Abwehrmechanismen und Widerstände fallen zu lassen, um tiefere Gefühlsschichten zuzulassen und so zu verarbeiten. Hingegen kann ein starkes Ich a) jene Widerstände/Abwehrmechanismen fallen und Gefühle zu lassen und sie in sich haltend (er-)lösen. Ich-Schwäche macht all das zu einer Überforderung.
„Ich-Stärke, in der Psychoanalyse Bezeichnung für das Ausmaß, in dem das Ich die Kontrolle über Triebregungen ausübt und eine Anpassung an Erfordernisse der Realität, auch gegen innere oder äußere Widerstände, zu leisten vermag“
ICH-Stärke
= Das ICH kann die Anforderungen des ES, des ÜBER-ICH und der Realität unter einen Hut
bringen, es kann sich gegenüber den beiden Instanzen und der Realität durchsetzen.
= Gleichgewicht zwischen den einzelnen Persönlichkeitsinstanzen und der Realität.
In diesem Fall besitzt der Mensch ein Ausgeglichenes Ich und steht im Einklang mit sich selbst.
So sieht man, dass es nicht darum geht sich rücksichtslos gegen die Welt und andere durchzusetzen, oder sich zu nehmen was man begehrt, sondern "gegen" sich selbst die Kraft und Entschlossenheit aufzubringen. ;-) Es heißt nicht umsonst; Der "Kampf" mit sich selbst ist der Schwierigste.
Einem Ich-Schwachen Macho als Beispiel wird jedoch die Zurückhaltung, Rücksicht, Hochsensibiliät und empathisches Verhalten anderer als Schwäche und Dummheit vorkommen. ;-) Er merkt nicht, dass er es ist der Angst vor seinen tieferen inneren Regungen hat, und daher in einer innerlichen Abspaltung lebt, die er selbst durch seine Ich-Schwäche aufrechterhält, und somit kein innerer Ausgleich stattfinden kann, sondern stets ein Teil seiner Persönlichkeit IHN dominiert.
Ehemalige kindliche Belastungen werden auch nicht bearbeitet, und so bleibt im Glauben alles besser als die "Weicheier" im Griff zu haben ;-) , Sklave seiner inneren Triebe und ungelösten Konflikte.
Oft ist es aber so, dass dem kind der wille der bezugspersonen aufgezwungen wird. je öfter das geschieht, desto weniger kontakt hat das kind zu seinem eigenen willen und Ich-Gefühl. im 2. lebensjahr ist der wille ja noch nicht fest verankert, sondern entwickelt sich gerade erst. diese zeit ist also eine sensible phase, einen eigenen willen zu entwickeln und damit die fähigkeit zu besitzen, sich abzugrenzen vom willen anderer.
je mehr man dem kind ab diesem zeitraum zugesteht, eigene entscheidungen zu treffen, desto stärker wird es.
vor diesem zeitraum braucht es intensive betreuung und die erfüllung seiner bedürfnisse. versagt man sie ihm, schwächt es das kind. es speichert hilflosigkeits- und machtlosigkeitsgefühle und diese bleiben i.d.R. ein leben lang erhalten. das macht einen menschen lebensuntüchtig.
ist das Ich-Gefühl also schwach, bedeutet das, dass man zu fremdbestimmt erzogen wurde.
Möglich, dann hätten wir es mit jemanden zu tun der von seinem Über-Ich regiert wird.
Der hält sich an Gesetze und Normen, muckt selten dagegen auf, und tut das was die Gesellschaft von ihm verlangt. Kann sich aber alles auch ändern. Ich-Stärke kann man auch nachträglich noch entwickeln.
Ich selber bin mit zwei Brüdern aufgewachsen und war die Zweitgeborene zwischen einem 2 Jahre älteren und einem 11 Monate jüngeren Bruder. Die beiden hielten nicht nur zusammen, sondern bekam insbesondere der Jüngere immer Recht, obwohl er derjenige war der häufig nach einem Streit aus Hilflosigkeit die körperliche Auseinandersetzung mit mir suchte und als erstes zuschlug. Vor meinem älteren Bruder hatte er jedoch Angst...;-)
Jedenfalls musste ich in dieser Konstelation schon sehr früh lernen mich (gegen die beiden) zu behaupten und durchzusetzen. Da mir sowieso ein schützender Vater fehlte, musste ich sowieso mein ganzes Leben für mich alleine einstehen, und wurde sehr früh eigenständig. Meine Mutter hat uns nie ihren Willen aufgedrängt, dazu war sie irgendwie nicht gemacht. Und ja, da ich sehr rebellisch war habe ich eh nicht auf sie gehört und habe eigentlich gemacht was ich wollte, egal was sie gesagt hat. In der Schule war es dann nicht anders, so kam es für mich auch mal zu zwei Klassenkonferenzen, so dass ich knapp dem Schulverweis entkam. Aber mit ca. 20 wurde ich zumindest etwas ruhiger, reflektierter und besann mich. Dabei spielte auch die damalige spirituelle Erfahrung die ich machte eine ganz entscheidende Rolle.......
Ja, und passt ja auch alles irgendwie zu meinem Skorpion AC. Mir hat es also grundätzlich nie an Selbstvertrauen, Willensstärke und Durchsetzungskraft gemangelt. Von Gehorsamkeit kann also bei mir jedenfalls kaum die Rede gewesen sein.
Ich bin zwar keine HSP, aber ich habe Tendenzen dazu, wie Hellfühligkeit oder Feinfühligkeit und einen guten Instinkt sowie ein detektivisches Gespür, und ne gute Intution. Das reicht nicht aus um bei den HSP-Tests positiv abzuschneiden. Mich stören z.B. keine Menschenansammlungen weil ich von jedem alles fühle und dann überfordert Ruhe brauche und Dergleichen.