Guten Morgen Mr. Odem
Kannst du mir Methoden geben wie ich das Gehirn trainieren kann? Ist das hier schon zu viel?
Moin
Ich könnte dir da nur von meine Methode berichten und wie ich das so bewerkstelligt habe, aber = das ist auch nur bedingt auf andere Übertragbar, da mein Lebensweg geprägt ist mit spezifischen Ereignissen, die mit der Schwelle des Todes zu tun haben. Aus menschlicher Sicht könnte man mein Dasein wohl als ein Härtefall einstufen, da sich die Meisten wohl ein glückliches Leben ohne Beine nicht vorstellen können. Die Betonung liegt hier auf glücklich, denn das bin ich... glücklich und zufrieden.
Durch einen Arbeitsunfall habe ich meine Beine verloren. Mir war vorher nicht bewusst, was es bedeutet, wenn man z.B. Barfuß am Strand steht und sein Eigengewicht den Sand zwischen den Zehen quirlen lässt (dieses Gefühl, diese Selbstverständlichkeit, die man als normal betrachtet) ... andererseits sind viele neue Empfindungen dazugekommen, die mit Schmerz zu tun haben (Phantomschmerz) = somit musste ich mir einen Weg suchen, um das Eine wie das Andere zu kompensieren. Du merkst wohl, dass mein Lebensweg sehr speziell ist und ich dir so nur bedingt einen Tipp geben kann.
Worauf es nach meiner Auffassung ankommt ist eine angemessene Lebensweise, indem du dir selbst treu bleibst... du musst deinem Spiegelbild in die Augen gucken können und dir sagen "du bist ne ehrliche Haut, ein guter Mensch, ich liebe dich dafür" (so z.B.)
dann sich sein bisheriges Leben vor Augen zu halten und sich von A bis Z alles zu hinterfragen, denn dein Lebensweg ist gespickt mit Prägungen, die sich aneinanderreihen und dich so nur begrenzt fühlen lassen. Man ist dadurch quasi vom Gefühl her abgestumpft. So kannst du dir z.B. fragen "warum gehe ich überhaupt jeden Sonntag in die Kirche? etwa, weil meine Eltern es auch tun? etwa weil ich daran glaube? warum bin ich überhaupt Christ und kein Moslem? hat das was mit meinen Eltern zu tun? und was hat son Pastor eigentlich für Erfahrungswerte, um die Gläubigen davon zu berichten? sind sie nicht auch nur geprägt durch schulisches Wissen? woran glaube ich eigentlich... an dem schulischen Wissen, was der Pastor da von sich gibt? was ist der Pastor eigentlich für ein Mensch? hält er, wie ich es kann, seinem Augenkontakt im Spiegelbild stand?" und weiter = "ist es für mich bei so etwas Wichtigem wie der Glaube nicht leichtsinnig, so zu verfahren? an das zu glauben, was andere uns weiß machen wollen? wer sagt mir, dass das richtig oder falsch ist?!" und dann "was kann ich tun, um mir diese Fragen zu beantworten?"
das gleiche Gedankenspiel kannst du dir machen, wenn es um den Bereich Wissenschaft geht. Wissenschaft kann mit Spiritualität nichts anfangen, denn ihr fehlen ganz vereinfacht gesagt die Messinstrumente, um Spiritualität zu beweisen. Selbst die Lehre von Wissenschaft hat mit ihrem Einfluss indirekt mit dem Thema Glaube zu tun, kommt halt drauf an, wie empfänglich man diesen Wissensstand Glauben schenkt. Auch das greift im Endeffekt auf das Wahrnehmungsempfinden über und beeinfluss es in diese oder jene Richtung....
und da gibt es noch viel mehr Themenbereiche, die man sich hinterfragen könnte.
Der Weg zur persönlichen Wahrheitsfindung ist letztendlich ein schmaler Grat zwischen dem, was der Mensch so alles erlernt hat, um so angenehm wie möglich sein Leben zu leben, zu dem, was man sich erlauben kann, um mehr als nur DAS wahrzunehmen. Es beinhaltet einen ständigen Kampf und um so mehr man in dieser Wahrnehmung eintaucht, desto schwieriger wird es sich das nicht wieder von außerhalb entreißen zu lassen (von seinem Denken her)....
so empfinde ich das = es ist nicht unkompliziert und alles andere als mal eben so nebenbei... es ist harte Arbeit in Form von "ich halte daran fest, kann kommen was wolle und das in aller Demut und in voller Überzeugung das Richtige zu tun" = DAS ist mein Glaube, ein nach innen gerichteter Glaube wovon ich überzeugt bin, dass wahrer Glaube nur so funktioniert.
Ich denke oft wenn ich durch den Wald geh was die Bäume wohl grad so denken über mich

Auch schaue ich auf die Blätter und wenn sie rascheln, frage ich mich was da wohl raschelt.
Und bei Baumhölen frage ich mich wer da wohl wohnt. Und mit meinem Sohn habe ich oft ein Stück Apfel dagelassen für die Bewohner. Klingt kindlich, aber etwas in mir glaubt drann.
Jedesmal wenn ich in den Wald gehe begrüsse ich den ersten Baum damit er den anderen weitersagen kann dass ich komme. Etwas in mir weiss es...
herrlich

da geht mit das Herz auf
Am Tag redet der Mund, was Wahrheit sein soll.
Nachts erzählt der Traum, was wirklich wahr ist.
Was für ein schönes Zitat...ja, da ist was drann...
ein wirklich schönes Zitat und so wahr... Danke
LG