Todestag

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Eine der ersten Dinge, welche mir meine astrologische Lehrerin bei gebracht hat - ist die Sache mit dem Selbstwert.

Das Wörtchen "man" gehörte bis dahin zu meinem Standardwortschatz, weil ich meinte, mich mit dieser Phrase besonders "intelligent" auszudrücken. In Wirklichkeit aber ist es ein Armutszeugnis, da es mit Verantwortung zu tun hat und eigentlich nur den Trittbrettfahrer wiederspiegelt -etwas sagen - aber keine Verantwortung tragen.

Für mich ist es besser hinter seinen Worten zu stehen - mit einem klaren "Ich" - als durch diplomatische Floskeln sein abgehobenes Wissen zu demonstrieren, welches aber nur aus substanzlosen Worthülsen besteht.
Dazu gehört auch die Flucht in eine Fremdsprache.

Ich musste in dieser Richtung auch viel dazu lernen - aber letztendlich hat es mein eigenes Ich gestärkt.

Ich glaube nicht an einen übertriebenen Egoismus bei den Worten von Demia -das würde sich anders anhören.

lg Dieter
 
Lieber Dieter..

ich bin AC Waage und hab somit Fisch als Herrscher von 5 und Ne in Skorpion in 2 - Egoismus???? Ich hab lange gebraucht, meinen Wert überhaupt irgendwie einschätzen zu können und bin auch heute noch jemand, der sich lieber versteckt als darstellt.

In meiner jahrelangen Arbeit - und hier war mir der Ansatz der Selbsterkenntnis immer der wichtigste, bevor ich Klienten irgendwas Theoretisches erzähle - habe ich gelernt, dass ich lieber zeige: schau, so hab ich es gemacht und gelöst - vielleicht ist das auch was für Dich, vielleicht auch was Ähnliches, vielleicht auch was ganz anderes. Aber es gibt Lösungen!

Erfahrungsschatz contra Lehrbuchtheorie.. heute mische ich beides.

Ich sehe es wie Du: MAN ist soooo (schön) unverbindlich und man kann sich immer aus der Verantwortung schleichen. Mond in Steinbock am IC hab ich... das ist kein "man".. das bin ich..

:kiss3: schön, dass es noch mehr greifbare Menschen gibt

Liebe Grüsse
Gaby
 
spirit chaser muss nicht interpretiert werden - da ich ihm aber gerade in dieser sache zustimme (nicht jetzt persönlich auf irgendwen gemünzt, sondern auf eine ganz bestimmte art des "helfen wollens"), ein paar worte dazu:
etliche psychotherapeutische schulen haben es sogar in ihre ethischen grundsätze aufgenommen, dass der klient im mittelpunkt zu stehen hat. es wird als therapeutischer übergriff gewertet, wenn der behandelnde dem klienten seine eigene lebenserfahrung überstülpt, so nach dem motto: schau mal, bei mir ist das so und so, wird bei dir auch nicht viel anders sein ... damit vermittelt er dem klienten in wirklichkeit nur, dass er nicht ihn sieht oder hört, sondern ihn lediglich als mittel missbraucht, seine eigene befindlichkeit wieder mal zu durchleuchten.

nun ist das hier alles andere als therapie, aber die mechanismen sind nicht unähnlich. es ist schon zu beobachten, dass etliche "helfer" sehr gern fast jede gelegenheit nutzen, zu demonstrieren, "wie sie es gemacht hätten". das kann dem antwort suchenden gegenüber aber herzlich schnurz sein, weil es sich garantiert in einer anderen situation befindet und mit anderen rahmenbedingungen konfrontiert ist. gerade astrologen sollten ja wissen, wie hochgradig ein jeder sein eigenes leben lebt und sein eigenes leiden leidet. jeder, der da herkommt und sagt: "schau mal, bei mir war das auch so!" nivelliert damit das erleben und des leiden des anderen. meistens zum eigenen nutzen.

dmf, was du mit stärkung des ichs bzw. selbstwert ausdrückst, ist etwas ganz anderes. ich halte auch sehr viel davon, im dialog mit anderen sich zu klaren eigenen positionen zu bekennen und diese auch mit "ich" auszudrücken - das ist aber himmelweit davon entfernt, einen rat oder hilfe suchenden menschen als chance zu begreifen, sein ich aus dieser situation zu nähren. und bei aller bedeutung von selbstwert und selbstliebe - bei sehr viel ich im vordergrund könnte es auch die maske eines sehr starken über-ich im untergrund sein...

es geht ja nicht darum, das "ich" zu vermeiden - es geht darum, es nicht mit einem anderen "ich" zu verwechseln. wenn ich - so wie hier - eine meinung ausdrücke, können und sollen viele "ichs" dabei vorkommen. wenn ich meine, jemand auf eine frage eine antwort geben zu können, dann stünde wohl eher das "du" im vordergrund.

alles liebe, jake
 
moin moin,

stimme dir schon zu, dmf, das mit "man"-formulierungen das beziehen eines konkreten standpunktes vermieden wird. sehe es allerdings nach wie vor so, das "ich" auf sehr unterschiedliche weise gebraucht werden kann.

die eigenen erfahrungen, vor allem, die eigenen lebendigen erfahrungen als beispiel anzuführen, um damit dem anderen etwas lebendiges zu vermitteln, etwas aus eigenem erleben anschaulich darzustellen, mit eigenen worten - das liebe ich regelrecht. habe allerdings eine sehr feine witterung, wenn ich in einem posting, was an einen anderen offensichtlich geplagten gerichtet ist, das pendel zwischen eigene erfahrungen als beispiel anführen und eigenes, z. b. auch konstellationen des eigenen horoskopes als selbstdarstellung oder auffällige selbstpräsentation eine tendenz ins aufmerksamkeit für sich selbst suchende, beanspruchende bekommt. von aussen betrachtet, kann der allgemeine wert, die verallgemeinerungsfähige brauchbarkeit von individuellen erfahrungen auch sehr unterschiedlich wahrgenommen werden! was mir selbst subjektiv gerdezu als offenbahrung erscheint, kann anderen oftmals gerade ein müdes lächeln entlocken - wird ein steinbock-mond solche (nicht)resonanz hinnehmen können???

und wenn ein mond im steinbock kein ausdruck von ausgeprägtem ego mit hohem kompensationsbedarf für mangel beinhaltet; wenn beim steinbockmond nicht ein hoher kompensationsanteil eines inneren kindes, welches in jungen jahren zuwenig aufmerksamkeit empfangen konnte, im späteren leben lange jahre diese entgangene aufmerksamkeit quasi nachzuholen versucht, dann habe ich schlichtweg keine ahnung von astrologie!

frag mich gerade selber, warum ich auf diese art subjektiv von mir empfundener unangemessener egobetonung - worin ich etwas anderes sehe als gesunde, sich nicht als selbstzweck in den vordergrund drängende ichstärke - relativ empfindlich und mit ablehnung reagiere. sehe da parallelen zu meiner anfänglich sehr vehementen reaktion auf arnold. die parallele wäre ebenfalls ein steinbock-mond bei ihm - will mir grad scheinen, das mein steinbock-saturn etwas unangemessenes darin sieht, vielleicht eine überempfindliche brille aufhat, wenn ich ein dem eigenen aufmerksamkeitsbedürfnis huldigendes ego wahrzunehmen meine.

tja - es wurde um differenzierung gebeten. bin dem wunsch hiermit nachgekommen...

namoh
spirit
 
hi jake,

hatte deinen comment noch nicht gelesen, als ich meinen schrieb. mag jetzt mal meiner freude ausdruck verleihen, das sich immer wieder mal "die schweine am gang erkennen" ;)

wünsch dir nen schönen tag
spirit
 
Danke - spirit - für die Differenzierung und Darstellung der Eigenreflektion.

Du legst den Steinbockmond so aus - ich habe den "Mangel", wie Du es nennst, an Zuwendung in der Kindheit als sehr erleichternd empfunden - es hat mir Ruhe verschafft.

Tatsache ist, dass ich für mich sagen kann, dass ein "Gesehen" oder eine "Darstellung" immer Stress für mich bedeutet. Ich bin immer weggezogen (immerhin schon 16 Mal), wenn ich irgendwo einen Stand in der Gesellschaft hatte (mit Mars am MC Krebs), weil es mir unangenehm war. Du kannst gerne meine Daten haben, wenn Du Dir das astrologisch ansehen willst.

Unwichtig.. ich nehme die Astrologie sehr wohl als Differenzierung her - gerade das empfinde ich als angenehm.

Jake hat recht, dass man dem anderen keine eigenen Wahrheiten überstülpen darf - gerade dazu ist die Kommunikation des Ich wichtig in meinen Augen. Viele Klienten aber berichten mir, dass sie sich in den allgemeinen astrologischen "Feststellungen" nicht gesehen fühlen, weil sie so weit ab vom Leben scheinen. Die konkrete Darstellung von Leben dahinter macht es für sie scheinbar fassbarer. Und oft brauchen sie etwas Konkretes.

Dennoch weiss ich sehr wohl zu unterscheiden zwischen meinem Leben und meinem Weg und dem des Klienten, gerade das lehrt die Astrologie.

Das eigene gelebte Leben macht einen Astrologen wie einen Therapeuten zum Menschen und das erleichtert die Öffnung für denjenigen.

Ich denke, auch hier gibt es solche und solche Menschen, die das eine oder das andere suchen. Und deswegen gibt es Klienten, die zu mir kommen und andere, die zu anderen gehen.

Dennoch.. ich nehme die Kritik als Anlass, neu zu überdenken!

Liebe Grüsse
Gaby
 
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Hallo Spirit,

...wenn beim steinbockmond nicht ein hoher kompensationsanteil eines inneren kindes, welches in jungen jahren zuwenig aufmerksamkeit empfangen konnte, im späteren leben lange jahre diese entgangene aufmerksamkeit quasi nachzuholen versucht, ...

Auch ein Steinbockmondkind kann sehr viel Aufmerksamkeit bekommen haben. Fragt sich nur, ob dies auch von der Mutter geschehen ist. Diese Feststellung kann auch auf alle anderen Zeichen zutreffen. Wie sonst gäbe es gerade in der Eltern-Kind-Beziehung so viel Mangelempfinden.


Zum Thema Beratung würde ich ganz gerne anfügen, dass es mir bisher sehr missfallen ist, von einem Astrologen oder sonstwem gesagt zu bekommen, wie er seine Schwierigkeiten gemeistert hat. Da komme ich mir immer vor, als ob ich ein Übungsgelände zur Bestätigung dessen Erfahrungen sei. Und ich fühle mich glatt übersehen, bzw. erlebe ich sowas als Verwechslung zweier verschiedener Angelegenheiten: meiner und die des Beratenden.

Liebe Grüße pluto
 
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