Todessehnsucht

Ereschkigal

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bei Köln
Hallo Ihr Lieben,

nachdem es gestern so hoch her ging bei "Tips zum Selbstmord" wollte ich mal fragen, wie ihr damit umgeht, wenn jemand Euch seine Todessehnsucht gesteht. Wie fühlt Ihr Euch, wie reagiert Ihr ...?

Was glaubt Ihr was er bringt oder nicht bringt? Hat jemand ein Recht darauf sein Leben zu beenden ...?
 
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hallo ereschkigal,

ich habe gestern auch mitgepostet und gesehen wie hoch die emotionen bei einigen gegangen sind. angesichts dieser gestrigen "debatte" wäre es wohl besser das thema "todessehnsucht" vorläufig mal ruhen zu lassen bis sich die erhitzten gemüter wieder beruhigt haben. nach einiger zeit kann man wieder eher sachlich und nicht "persönlich" darüber diskutieren (wobei gerade dieses thema immer wieder emotionell abgehandelt werden wird).
 
Hallo Kalypso,

gerade weil es gestern darüber hoch hergegagen ist, möchte ich von den unterschiedlichen Forumsmitgliedern, die Meinung dazu hören. Das Problem gestern war, daß jemand mit dem Problem oder vielleicht auch mit Suizidgefahr am Anfang stand. Diese Person hat dann in der Diskussion keine Rolle mehr gespielt, was ich eigentlich schwierig fand.

Aber ich finde es ist lohnend sich selbst zu fragen, wie fühle ich mich, wenn ich bei jemanden Todessehnsucht sehe, spüre, er mir etwas erzählt.

lg
Ereschkigal
 
hm....zweischneidige Sache...wie alles hier auf dieser Welt.

Ich denke, jeder hat das Recht, ueber seinen Tod selbst zu bestimmen, da ja jeder auch sein Leben selbst bestimmt hat.

Wenn ich persoenlich mit einem Todessehnsuechtigen zusammenkaeme, wuerde ich versuchen, ihm die Lebensbejahung zu zeigen, ihm klar machen, dass wir hier sind, um das Leben zu leben; vielleicht mit ihm erarbeiten, warum er diese Todessehnsucht hat.


lg
Chris
 
Ich gebe Seelenflügel recht, auch ich würde versuchen demjenigen aufzuzeigen wie schön das Leben auch sein kann.

Aber ich würde auch versuchen darüber zu reden, woher diese Todessehnsucht kommt, und ich denke ein ganz klein bißchen hat die jeder schon mal gehabt.

Also ich habe auch schon ab und zu mal den Gedanken gehabt, wie leicht es wäre jetzt einfach nicht mehr hier zu sein, die ganzen Probleme hinter sich zu lassen......
Und ich bin überzeugt, dass man schon sehr verzweifelt sein muß um diese Sehnsucht zu verspüren, denn bei mir ist das meistens nach kurzer Zeit wieder weg, wenn ich bemerke wie schön das Leben eigentlich ist.

Natürlich gibt es auch depressive Menschen, hier würde ich mir das nicht zutrauen, sondern wirklich zu professioneller Hilfe raten.

Alles Liebe
Castanea
 
Ich denke mal, wenn heute jemand seine Absicht Selbstmord zu begehen öffentlich macht, ist er erstmal für eine Weile in der Psychatrie, weil er krank ist und um ihn vor sich selbst zu schützen.
So einfach, wie Du Dir das machst, lieber Seelenflügel, von wegen, jeder hat das Recht seinen Todeszeitpunkt selbst zu bestimmem ist es nicht.
Die Flucht in den Tod bringt nämlich keinerlei Erleichterung, im Gegenteil.
Vor allem Menschen, die nicht an in Weiterleben nach dem Tod glauben, sind nach dem Suicid erstmal überrascht, weil sie alles weiter mitbekommen, nur sie können sich weder bemerkbar machen, noch Kontakt zu noch im Körper lebenden aufnehmen.
Ihre vorher bestehenden Sorgen treiben sie meist weiter um und machen ihre körperlose Existenz zur Hölle .
Unter dem Druck ihrer erst recht ausweglosen Situation sind sie verantwortlich für Phänomene, wie Besessenheit und Spukphänomene, die z.Z. noch in den psychiatrischen Bereich eingeordnet werden, ohne daß man damit umgehen kann.

Juppi
 
Hallo Juppi,

So einfach, wie Du Dir das machst, lieber Seelenflügel, von wegen, jeder hat das Recht seinen Todeszeitpunkt selbst zu bestimmem ist es nicht.

Wenn Du meinst, ich würde es mir einfach machen, dann hast Du mich wahrscheinlich nicht verstanden. Zu Deiner Bemerkung: warum sollte jemand denn, mal ganz unbewertet gesehen, nicht das Recht dazu haben? Wir alle haben den freien Willen.

Die Flucht in den Tod bringt nämlich keinerlei Erleichterung, im Gegenteil.

Hier stimme ich Dir bei. Wahrscheinlich ist das so. Aber das muss ein Todessehnsuechiger erst einmal begreifen. Trotzdem ist jeder Weg, der gewählt wird, eine ureigene Entscheidung des Indiviuums.

Vor allem Menschen, die nicht an in Weiterleben nach dem Tod glauben, sind nach dem Suicid erstmal überrascht, weil sie alles weiter mitbekommen, nur sie können sich weder bemerkbar machen, noch Kontakt zu noch im Körper lebenden aufnehmen.

Ja, das ist leider so. Ein kollektives Problem unserer Zeit.

Unter dem Druck ihrer erst recht ausweglosen Situation sind sie verantwortlich für Phänomene, wie Besessenheit und Spukphänomene, die z.Z. noch in den psychiatrischen Bereich eingeordnet werden, ohne daß man damit umgehen kann.

Sie sind verwirrt, verängstigt, unsicher, erdgebunden udn wissen nicht, dass sie "heim" muessen. Sie halten weiterhin am Irdischen fest, so wie sie es zu ihren Lebzeiten getan haben.


lg
Chris
 
Lieber Seelenflügel,

da stimme ich Dir zu, wenn Du sagst, es sei jedem seine eigene Entscheidung.

Aber weißt Du, ich kann nicht mit zusehen, wie ein Kind bei Rot über eine stark befahrene Straße gehen will, wenn Du verstehst, was ich meine.Ich kann es nicht vor mir verantworten, und schon garnicht rechtens heißen.

lG. Juppi
 
hi Juppi,

Aber weißt Du, ich kann nicht mit zusehen, wie ein Kind bei Rot über eine stark befahrene Straße gehen will, wenn Du verstehst, was ich meine.Ich kann es nicht vor mir verantworten, und schon garnicht rechtens heißen.

Wir sprachen hier von jemanden, der Todessehnsucht hat.
Ein Kind geht wohl kaum mit der bewussten Absicht bei Rot über eine befahrene Strasse, um sich selbst zu töten.
Für Kinder tragen wir als Erwachsene kollektive Verantwortung, hier wuerde ich wie jeder Andere auch, eingreifen. Leider kann es sein, dass manchmal trotzdem passiert, was wir versucht haben zu verhindern....aber das ist ein anderes Kapitel.


lg
Chris
 
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