Hallo Walter und alle!
Ich habe diesen Thread geöffnet, weil ich bis jetzt wirklich nicht weiß,
ob es richtig war, die Selbstmörder zu retten und weil ich wissen wollte,
wie Ihr das sieht.
Wenn Du Dich, Walter, durch diesen Thread unangenehm berührt fühlst,
könntest Du bitte schreiben warum? Ich wollte und will keine Gefühle verletzen.
Es gibt Themen in dieser Richtung: Selbstmord und Verantwortung, die mich tief beschäftigen.
Es passt nicht besonders zum Thema des Threads, aber trotzdem:
Ich mag Goethes Werke und schätze sehr seine schriftstellerische Fähigkeit,
aber ich habe doch gegen ihn persönlich einen Vorwurf:
Ich habe erfahren, dass nach dem Erscheinen seines Buches: Die Leiden
des jungen Werthers, sich mehrere (viele?) Menschen wegen einer unglücklichen Liebe umgebracht haben, dem romantischen Beispiel des Romans folgend. Das war natürlich ihre Verantwortung, sie sollten sich nicht so tief
von diesem Buch beinflussen lassen, aber trotzdem

.
Was mich stört, ist, dass Goethe selbst, der in diesem Roman seine eigene Geschichte erzählt, sich nicht in Wirklichkeit umgebracht hatte>> er ließ nur den Romanhelden sterben.
Aus meiner Sicht konnte dieser Roman, wenn er nach der Wirklichkeit bis
zu Ende (Goethe hat seine unglückliche Liebe überwunden) geschrieben
wäre, eine gute psychologische Vorlage sein, wie man mit einer ünglückli-
chen Liebe umgehen soll und könnte vielleicht sogar manchem potentiellen Selbstmörder (Es gab und wird es immer Selbstmörder aus unglücklichen Liebe geben) helfen, sein Vorhaben aufzugeben.
Das dachte ich und war enttäuscht, dass niemand diese Überlegung
mit mir teilte. Bis ich nach vielen, vielen Jahren Prof.Dr. Erwin Ringel (den
ich schon vorher bewunderte) hörte, im Fernsehen GENAU das Gleiche
zu sagen. Da war ich natürlich überglücklich = ich war doch nicht so anders-
artig, wie ich schon mittlerweile dachte.
Ich habe das erzählt um zu zeigen. dass mir das Thema Selbstmord schon
immer am Herzen lag und tief beschäftigte. Es geht mir nicht um Sensations-
sucht.
Alles Gute
P.