Texte von U.G. Krishnamurti

Alles, was Sie haben wollen, und dazu gehören auch Ihre sogenannten spirituellen Ziele, besitzt einen materialistischen Wert. Was, wenn ich fragen darf, ist denn so spirituell daran? Um ein spirituelles Ziel zu erreichen, werden Sie sich desselben Mittels bedienen, das Sie auch zum Erlangen materialistischer Ziele gebrauchen, nämlich des Denkens. Sie tun nicht wirklich etwas dafür, sondern Sie denken einfach. So denken Sie einfach, daß es einen Sinn und Zweck im Leben geben müsse. Und weil das Denken Materie ist, ist sein Objekt - das spirituelle oder sinnvolle Leben - auch Materie. Spiritualität ist Materialismus. Auf jeden Fall handeln Sie nicht, sondern Sie denken einfach, und das bedeutet - aufschieben. Etwas anderes kann das Denken einfach nicht tun.

Dieses Instrument, genannt Denken, das Sie anwenden, um Ihre sogenannten spirituellen Ziele zu erreichen, ist das Ergebnis der Vergangenheit. Das Denken ist aus der Zeit entstanden, es funktioniert in der Zeit, und alle Ergebnisse, die es zu erreichen sucht, müssen demnach auch in der Zeit enthalten und von der Zeit gemacht sein. Und Zeit ist Aufschieben - das Morgen. Nehmen Sie zum Beispiel die Selbstsucht. Sie ist ein Faktum, und sie wird verdammt, wohingegen die Selbstlosigkeit eine reine Schöpfung des Denkens ist, die aber angestrebt werden soll. Deren Verwirklichung jedoch liegt immer gerade vor einem, im Morgen. Sie werden morgen selbstlos sein oder übermorgen, oder, falls es das geben sollte, im nächsten Leben. Warum ist es Ihnen nicht möglich, jetzt, heute, völlig frei von Selbstsucht zu sein? Und wollen Sie wirklich frei sein von Egoismus? Das wollen Sie nicht, und deshalb haben Sie das, was Sie Selbstlosigkeit nennen, erfunden, und in der Zwischenzeit bleiben Sie selbstsüchtig. Also werden Sie überhaupt nicht, niemals, selbstlos sein, weil das Mittel, das Sie dazu benutzen, um einen Zustand der Selbstlosigkeit oder der inneren Ruhe zu finden, in sich materialistisch ist. Was immer Sie tun mögen, um sich von der Selbstsucht zu befreien, wird diese nur verstärken. Damit sage ich nicht, daß Sie deshalb selbstsüchtig sein sollen, sondern nur, daß das Nachdenken über deren abstraktes Gegenteil, nämlich das, was Sie ‘Selbstlosigkeit’ genannt haben, nutzlos ist.

Es wurde Ihnen außerdem gesagt, daß Sie die Selbstsucht durch Meditation beenden könnten. Tatsächlich meditieren Sie aber überhaupt nicht, sondern Sie denken nur über die Selbstlosigkeit nach und tun nichts, um selbstlos zu sein. Ich habe das als Beispiel genommen, aber alle anderen Beispiele sind nur Variationen des gleichen Themas. Jedwede Tätigkeit dieser Art ist genau das gleiche. Sie müssen die einfache Tatsache akzeptieren, daß Sie nicht frei von Selbstsucht sein wollen.
U. G. Krishnamurti

Sage ich doch auch das Denken nichts bringt und meditieren auch nicht. Auf jeden Fall hat er das was er da an Erkenntnis gewonnen hat richtig erkannt. Nun ich habe nie ein Spirituelles Ziel gehabt und nie daran gedacht auch nur eins haben zu wollen. Es ist eben einfach geschehen.:)
 
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Das Frage ich mich auch was er sein Leben lang getan um dann zu sagen er habe nichts gefunden nur weil er nichts gefunden hat. Denn wer sucht der wird nicht finden und was aus seinen Worten klingt will ich lieber nicht sagen. Und aus demselben Grund hat er ja auch Jiddu Krishnamurti rumgehackt.Klar das es Menschen gibt die die Sprüche von U.G. K. gefallen da sie ja auch nicht das finden was sie so gerne hätten.:)

Irgendwie widerspricht sich das alles was du schreibst, denn auch U.G. schreibt, daß die Suche das Finden behindert.Wie können dann Menschen was finden, wenn sie suchen? Trotzdem geht die Suche dem Finden voraus...

Sage ich doch auch das Denken nichts bringt und meditieren auch nicht. Auf jeden Fall hat er das was er da an Erkenntnis gewonnen hat richtig erkannt. Nun ich habe nie ein Spirituelles Ziel gehabt und nie daran gedacht auch nur eins haben zu wollen. Es ist eben einfach geschehen.
U.G. sagt doch auch, daß Denken,meditieren usw nichts bringt und dass man nichts tun kann,um "es" zu erfahren. Doch dem nichts-tun-können geht ein Tun voraus....
Jiddu erklärt gut den Verstand und weist auf die Krankheit diesem hin.Das finde ich gut, aber er ist so bitter ernst dabei, ein bisschen Humor hätte ihm nicht geschadet.
Du kannst verscheidene Meister hernehmen und alle Aussagen dieser haben eine andere Qualität, da sie aus ihrer Programmierung sprechen und eben nur einen Seite der Wahrheit beschreiben.Im anderen Thread gab es ja das Beispiel mit dem Elefanten...
Und wozu hat Jiddu dann soviel erklärt, wenn man eh nichts tun kann?
 
Und wozu hat Jiddu dann soviel erklärt, wenn man eh nichts tun kann?

Er umschreibt wunderbar, wie man dahin kommt, nichts zu denken.
Sein Buch "Über die Liebe" enthält so viele Passagen, wo ich kopfnickend beim Lesen sass, dass es mich selber schon fast erschreckte.
Und dass man nichts tun kann, halte ich imho für falsch verstanden. Man kann schon, muss aber erstmal wissen WIE. Und das geht eben nicht allein durch OMMMM... auch, wenn es sich so wunderschön anfühlt...

Für mich hat Jiddu schon Humor, allerdings einen sehr feinen. Sieht man ihn lächeln, spiegelt sich darin eine innere Zufriedenheit, die dies einfach ausstrahlt.
Er war nie ein grosser Redner und wollte dies auch gar nicht sein, sagte er jedenfalls. Waren Kameras auf ihn gerichtet, meine ich sogar eine gewisse Schüchternheit zu bemerken, die ihm jedoch sehr gut zu Gesicht stand. Jiddu war halt alles andere als cool... er war empfindsam, feingliedrig und leise.:)

Man merkt, dass ich ihn mochte, gell :D
 
Man merkt, dass ich ihn mochte, gell
Ich hab ja auch nichts gegen ihn!
Er umschreibt wunderbar, wie man dahin kommt, nichts zu denken.
naja gut....und wieviele denken jetzt nichts? Im Grunde schreiben ja alle Meister vom Nicht-Denken.....dann versucht sich der Verstand des Denkens zu entledigen...*g*
Und dass man nichts tun kann, halte ich imho für falsch verstanden. Man kann schon, muss aber erstmal wissen WIE. Und das geht eben nicht allein durch OMMMM... auch, wenn es sich so wunderschön anfühlt...
Ja, man kann 40 Jahre meditieren,Übungen machen, wasweissich noch alles....um dann zu erkennen, daß es sinnlos war. Auch das WIE gibts meiner Meinung nach nicht, denn sonst wär ja jeder schon erleuchtet, der es will. Jeder Mensch ist verschieden, darum gibts für jeden einen anderen "Weg".
 
gibt ja einen Thread von Jiddu, so soll auch der andere Krishnamurti erwähnt werden (der mich wesentlich mehr anspricht)
Die Menschen nennen mich einen 'erleuchteten Mann'- ich verabscheue diesen Ausdruck - sie können kein anderes Wort finden, um die Art und Weise zu beschreiben, wie ich funktioniere. Gleichzeitig weise ich aber darauf hin, daß es so etwas wie Erleuchtung gar nicht gibt. Ich sage das, weil ich mein ganzes Leben lang danach gesucht habe; ich wollte ein erleuchteter Mensch sein, und ich habe entdeckt, daß es so etwas wie Erleuchtung überhaupt nicht gibt - also stellt sich auch die Frage nicht, ob ein bestimmter Mensch erleuchtet ist oder nicht. Ich schere mich keinen Deut um einen Buddha aus dem sechsten vorchristlichen Jahrhundert, geschweige denn um all die anderen Prätendenten, die wir in unserer Mitte haben. Sie sind ein Haufen Ausbeuter, die von der Leichtgläubigkeit der Leute profitieren. Es gibt keine Macht außerhalb des Menschen. Der Mensch hat Gott aus Angst geschaffen. Also ist die Angst das Problem und nicht Gott.


Ich kann ja eigentlich all diese indischen Gurus nicht ausstehen - ja ich hab eine angeborene Abneigung, wenn einer schon so einen seltsam klingenden Shiva oder Krishnanamen hat. Da stellen sich bei mir die Nackenhaare einzeln auf.

Aber den find ich gut ....


:thumbup:
Frl.Zizipe
 
Ich kann ja eigentlich all diese indischen Gurus nicht ausstehen - ja ich hab eine angeborene Abneigung, wenn einer schon so einen seltsam klingenden Shiva oder Krishnanamen hat. Da stellen sich bei mir die Nackenhaare einzeln auf.

Aber den find ich gut ....


:thumbup:
Frl.Zizipe

Das ist ja klar das du ihn gut findest, da er ja dein Ego streichelt.:D:)
 
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