Irgendwie widerspricht sich das alles was du schreibst, denn auch U.G. schreibt, daß die Suche das Finden behindert.Wie können dann Menschen was finden, wenn sie suchen? Trotzdem geht die Suche dem Finden voraus...
Es ist natürlich nicht unwichtig, was der Mensch sucht und wenn ich mal unterstelle, dass es Erleuchtung ist, erschwert schon eine Tatsache die Suche erheblich, dass er damit nicht weiß, was er sucht.
Trotzdem geht die Suche dem Finden voraus... Nein nicht unbedingt und so, wie ich mir Erleuchtung vorstelle, so ist sie ein Ereignis, das man als Geschenk, vllt sogar als Gnade ansehen kann.
Man kann sagen, sie geschieht TROTZ Suche.
Obwohl ich nicht mal eine Vorstellung hätte, was Erleuchtung sein soll.
Aber mir ist auch was passiert, von dem ich vorher nicht die gringste Ahnung hatte.
Ah und da ist da noch das Beispiel, das hoffentlich jeder erlebt hat, der erste Orgasmus. Gibt es hier eine/n, die/der sich so etwas hätte je vorher vorstellen konnte?
Und dennoch ist danach unwiderruflich ein Tor aufgegangen in Form einen Erfahrung, die man nicht mehr auslöschen kann.
So habe ich die Erfahrung von Liebe gemacht, wie sie vorher unvorstellbar war, ein Phänomen, von dem ich nicht mal im Ansatz eine Ahnung gehabt hätte und auch nie auf der Suche danach war.
Vorher glaubte ich Liebe bereits zu kennen, ich glaubte auch Selbstlosigkeit, min. diffus schon erfahren zu haben oder so etwas wie Angst Freiheit. Aber nein, das hat sich erst durch ein Ereignis gezeigt, das mich durchflutet hat wie aus heiterem Himmel.
Eigentlich setzte eine gewisse Suche erst danach ein, denn das Erfahrene ließ sich nicht festhalten.
Gesucht hatte ich dann die Spähren, in die ich mich begeben musste und wieder musste ich erkennen, dass es nicht damit ging, bestimmte Schalter umzulegen, denn es kommt auf Geisteshaltung an, die man sich aber auch nicht so einfach aufsetzen kann, wie einen Maske. Vielmehr mussten erst jede menge Masken erkannt werden und der Grundbaustein dazu war bedingungslose Ehrlichkeit und Offenheit.
Und wieder habe ich gefunden, was ich nicht suchte, Demut und zwar im tiefsten Sinne des Wortes was mir zunächst ein enormes Schamgefühl einbrachte.
Ich schreibe hier nicht, um auf mich aufmerksam zu machen sondern weil ich ahne, dass irgendwie jeder an des anderen Erfahrungen teil haben sollte, denn auf der Ebene der Empathie ereignen sich Dinge, die sich unserem Zutun entziehen.
Es hat was mit Geschehen lassen zu tun und Erkenntnisse auf diesem Weg sind Richtung weisend.
Zitat: KrishnamurtiSehen Sie, die Menschen stellen sich gemeinhin vor, daß diese sogenannte Erleuchtung, Selbsterkenntnis, Gotteserkenntnis, oder wie auch immer (ich mag diese Worte nicht), etwas Ekstatisches seien, daß man permanent glücklich sei und sich die ganze Zeit über in einem Zustand der Seligkeit befände - das ist die Vorstellung, die sie sich von diesen 'erleuchteten' Menschen machen. Aber wenn das einem Menschen geschieht, dann erkennt er, daß für derlei Dinge keine Grundlage besteht. So ist es also vom Standpunkt eines Menschen aus gesehen, der sich vorstellt, da sei permanentes Glück und permanente Seligkeit, permanentes dies und permanentes das, eine Kalamität, weil er etwas Bestimmtes erwartet, wohingegen das, was passiert, damit gar nichts zu tun hat. Es besteht überhaupt keine Beziehung zwischen der Vorstellung, die Sie haben und der Situation, wie sie wirklich ist. Es ist also vom Gesichtspunkt eines Menschen her gesehen, der annimmt, da sei etwas Permanentes - eine Kalamität. In diesem Sinne gebrauche ich das Wort. Daher sage ich den Menschen oft: "Wenn ich Sie auch nur einen kleinen Blick auf das alles werfen lassen könnte, dann würden Sie nicht daran rühren wollen. Sie würden davor weglaufen, denn es ist nicht das, was Sie haben wollen. Was Sie wollen, gibt es nicht."
Wie gesagt, ich weiß nicht, was Erleuchtung sein soll aber die Erwartungshaltung vieler Sucher scheint mir auch suspekt.
Da sind nur paar Erkenntnisse, die mir eine gewisse innere Ruhe beschert haben und das möchte ich den, nach dem ewigen Glück suchenden, gern vor Gesicht halten.
Der Weg des Wissens und Verstehens führt in die Irre, vllt sogar bis ins Irrenhaus. Es ist wie der Umgang mit Potenzen, auf eine Antwort folgen zwei Fragen.
Irre ist schon der Wunsch nach Erleuchtung weil es ein trennendes Element in sich birgt. Die Sehnsucht, die mit Liebe einher geht, ist Verbundenheit und Ganzheit und steht somit im Widerspruch zu einer persönlichen Erleuchtung.
Und dennoch hört man von Menschen, die eine Erfahrung gemacht haben über die sie sinnieren, als sei es das, was die Mehrheit sich unter Erleuchtung vorstellt, aber einher damit geht das Bewusstseins, selbst in einer bestimmten Form erloschen zu sein- mindestens die Vorstellung von sich ist zerplatzt.
Und auf einmal ist damit auch alles Wünschen und Hoffen, alle Intentionen, all das, das an die eigenen Person gebunden war, abgefallen. Statt dessen stellt sich die Sorge um andere ein, eine Verantwortung für etwas, das man nicht verursacht hat, ein unbegreifliches Verständnis nicht nur für seine eigenen Schwächen, Verzeihen ist der unmittelbare Tenor des Moments, Solidarität ein dringendes Bedürfnis, aber auch die offene kritische Sicht auf das was ist.
All das erscheint wie ein Bad in einer in einer dem Verstand unzugänglichen Spähre.
Letztlich weiß ich nicht, warum ich das jetzt geschrieben habe, aber sei`s drum...