Hallo Laguz,
vielen lieben Dank für Deine Antwort.
Das habe ich auch schon gelesen, dass das mit den Spangen oft gar nicht nötig ist, bzw. auch gar nicht so der Nutzen bewiesen. Uns wurde halt gesagt, dass er eine starke Kieferfehlstellung hat usw. Das wird da glaube ich in "Schwerekategorien" eingeteilt und ab einer bestimmten zahlt die Kasse, da lag er auf jeden Fall drüber. Wurde auch gesagt, dass sonst 4 Zähne gezogen werden müssen. Aber müssen jetzt angeblich sowieso. Es ist eine Klinik, also keine niedergelassene Praxis. Ihn störte ein Zahn vorne der weit oben stand, dieser war aber nach paar Wochen schon gerade, also vor über 3 Jahren.
Ich selbst habe halt einen Überbiss und verschiebe meinen Kiefer den ganzen Tag ein Stück nach rechts, das gibt Verspannungen und Zähne brechen. Daher bin ich als Laie auch überfordert die Notwendigkeit beurteilen zu können. Eine 2. Meinung ist daher sicher nicht verkehrt.
Was nicht geht, ist dieses Herbstscharnier (bin mir nicht sicher ob es das ist) und die Turbobites und was er da hat. Vor allem, ohne Vorwarnung wie das dann aussieht und Auswirkung auf Sprache und Essen hat. Jeder sagt, das sieht schlimm aus und geht nicht. Also, wenn es richtig lebenswichtig wäre, ist das natürlich was anderes, aber da mir am Telefon auch gesagt wurde, dass es Alternativen gibt, bin ich der Meinung, es muss raus. Es ist wirklich eine psychische Belastung für ihn. Und er hat auch Angst, dass er einen Sprachfehler bekommt, weil er sich an das Falschsprechen gewöhnen könnte. Er sitzt jetzt schon da und zählt Kalorien, weil er auch etwas Angst hat, dass er abnehmen könnte. Er wiegt nicht viel. Dazu der Schulwechsel. Der Preis ist zu hoch, als dass ich ihm nicht helfen würde, eine Lösung zu finden. Vor 2-3 Tagen als er an der Tür stand und Gute Nacht sagte, hab ich zu ihm gesagt, dass wir schon eine Lösung finden. Er kam rein und hat mir einen Kuss auf die Backe gegeben. Es ist echt eine Belastung.
Ja, mein Sohn hatte eben auch so ein Kunststoffteil, welches er in der Freizeit und nachts tragen sollte, Bionator/Aktivator heißt das glaube ich. Eiinen Bügel der an den Zähnen (Vorrichtung) eingehängt wird und hinten am Kopf mit so einem weichen Polster gespannt wird, Headgear heißt das, und einen Lipbumper. Das feste Ding jetzt ersetzt alle. Nach 6-9 Monaten würde er dann eine feste Spange bekommen.
Meine Tochter hatte das auch und die Behandlung ist schon eine Weile abgeschlossen. Sie hat jetzt nur einen Retainer drin, damit sich die Zähne nicht wieder zurück verschieben.
Ja, genau. Und dieser Weg ist für ihn noch ziemlich unklar und kommt irgendwie auch früher als er erwartet hatte. Daher ist er dem Wiederholen auch nicht abgeneigt, weil alles so ungewiss ist. Polizei würde eben auch erst in 2-3 Jahren gehen. Eine richtige Idee hat er auch nicht, was er stattdessen machen könnte. Das verunsichert ihn denke ich auch gerade.
Meine Tochter wechselt auch die Studiengänge. Habe schon gehört, dass das wohl vielen so geht, dass sie nicht wissen, was sie machen sollen.
Meinst Du, wenn Saturn dann über seine Sonne geht, hat er die entsprechende Reife und Klarheit, was er machen will?
T-Chiron wird ja jetzt rückläufig, bevor er das 1. Mal den MC erreicht.
Woran siehst Du denn, dass er geistig gefordert werden sollte und etwas machen, dass ihm Spaß macht? Astrologisch? Oder unastrologisch?
Geistig gefordert ist er jetzt in den Ferien, um den Stoff in Mathe nachzuholen.
Schach ist schon seit der Grundschule sein Hobby. Er ist da manchmal zum Opa einer Schulfreundin und hat mit ihm gespielt. Jetzt spielt er viel online, Blitz- und Schnellschach. In den Verein wollte er vor paar Jahren mal, dann wieder nicht. Jetzt aber doch. Er spielt dort 4 Stunden am Stück und es macht ihm bis jetzt Spaß.
In Mathe hochbegabt wurde er in der 4. Klasse getestet, vom Schulpsychologen des Gymnasiums. Hier sind die Tests aber an die Schulanforderungen angepasst. Es sind also nicht die normalen IQ Tests, ich glaube, da gibt es gar keine rein mathematischen normalerweise. Den hatte er nämlich auch schon, als er auf ADHS getestet wurde (da lag er im Gesamten knapp unter der Hochbegabung). Er hat in der Grundschule jedenfalls in der 2. Klasse andere Aufgaben bekommen und andere benotete Tests - er hatte immer 1er, wurde aber sehr klein geredet. 3. + 4. gab es keine Förderung. Von Klasse 2 - 4 wurde er sehr stark gemobbt - von den Klassenlehrer/innen. Das war wirklich unfassbar. Natürlich habe ich ihn bestmöglich unterstützt und war auch im Schulamt gesessen. Es war für ihn wichtig, zu spüren, dass er nicht alleine ist und jemand hinter ihm steht. Er hat mal gesagt: Danke, dass Du nie aufgibst und immer weiter kämpfst. Daran sieht man dann, dass es richtig war, auf den Tisch zu hauen. Als er nach der 4. Klasse die Grundschule verlassen hat, musste auch sein Lehrer die Grundschule verlassen. Es hat trotzdem ganz tiefe Narben hinterlassen, die durch tolle Lehrer in der 5. + 6. Klasse etwas heilen konnten. Da war er auch noch in Mathe gut. Dann ging es bergab.
Sport hat er früher viel gemacht. Als T-Chiron über seine Sonne ging, hat er mit Taekwondo angefangen. Da war er glaube ich 4. Das hat ihm sehr viel Spaß gemacht und da hatte er auch mit dem Großmeister als Trainer ein super männliches Vorbild. Da hatte er auf jeden Fall noch Ehrgeiz und den Glauben, alles schaffen zu können. Das ist inzwischen abhanden gekommen. Aber so mit 11 hatte er keine Lust mehr. Fussball musste er auch vor paar Jahren aufhören, unser Ort hatte keine eigene Mannschaft mehr und das Training der Spielgemeinschaft war zu weit weg. Tischtennis war auch ein grosses Hobby, aber der Spielbetrieb und das Jugendtraining wurden jetzt auch eingestellt, so bröckelt alles etwas weg.
Er hat allgemein die letzten Jahre so ein bisschen die Tendenz, abzutauchen. Erst waren es Bücher, dann die Harry Potter Filme, die er x-mal angeschaut hat und jetzt ist es das Zocken der Videospiele und Schach. Anfangs hab ich mir gedacht, er braucht das, da es familiär für ihn sehr "schwierig" war. Er geht zwar auch gerne zu seinem Freund, da spielen sie auch schon mal Videospiele, aber auch klassisch Monopoly, Risiko, Tischtennis, Schach, gehen ins Kino, etc. Er ist also nicht komplett eingemauert. War auch als Leiter an Pfingsten auf einem Zeltlager dabei usw. Trotzdem, das Interesse, das er früher an manchen Dingen hatte, ist weg. Bücher liest er kaum noch, Geschichten schreibt er keine mehr und um auf Deine Frage zurückzukommen, Jugend forscht hätte ihn früher sicher total interessiert, aber heute hält sich das in Grenzen. Auch wenn er mir immer versucht alles rational und aus physikalischer Sicht zu erklären. Übernatürlichem steht er sehr skeptisch gegenüber. Astrologie ist eh Quatsch.: -)
Politik und Umwelt interessiert ihn stark, auch der Nationalsozialismus. Die Judenverfolgung macht ihn wütend, das ist schon ein Thema, das ihn schon viele Jahre stark beschäftigt.
Der Schulpsychologe hat ihn damals noch schriftlich Fragen beantworten lassen, wie er es bei den anderen auch macht, um etwas über ihn zu erfahren. Es waren Sätze, die er beenden sollte. Z. B. Ich hasse.... Donald Trump. Oder, Ich habe versagt... wenn ich die Umwelt verschmutzt hinterlasse. Der Psychologe meinte, dass er solche Antworten noch nicht bekommen hat (also 4. Klasse war das). Das ist schon ausgeprägt bei ihm, diese Themen. Früher wollte er auch mal Bürgermeister werden.

Und Erzieher und Schauspieler. Würde auch alles zu ihm passen. Die Menschheit ist schlecht, sagt er seit einer Weile. Er versteht nicht, wieso Menschen Kriege führen, Unwelt verschmutzen, Menschen verfolgen, etc. Also, klar, er weiß schon, was Menschen dazu bewegt teilweise, aber er hat kein Verständnis dafür.
Ich bin halt irgendwie die einzige richtige Bezugsperson, zu der er das meiste Vertrauen hat. Und auf der anderen Seite nabelt er sich doch relativ stark ab gerade. Er kritisiert zur Zeit meinen Erziehungsstil und überhaupt an manchen Tagen alles.

Auch wenn er dann wieder zurückrudert. Er kommt mit seinen Stimmungsschwankungen durch die Pubertät auch nicht so ganz klar.
Das macht es halt auch etwas schwierig, also auf einer Seite die engste Vertraute sozusagen und auf der anderen Seite die Abnabelung. Er möchte auch gerne selbst alles entscheiden, gesundheitlich, schulisch, etc. Er findet, er ist alt genug. Ich finde halt, dass die Verantwortung trotzdem bei mir/uns liegt, also letztlich dann bei mir, weil meiin Ex-Mann sagt immer, er trägt meine Entscheidung mit, egal welche. Das ist mir dann auch nicht so ne riesen Hilfe. Manchmal fühle ich mich da schon etwas überfordert, will ja nichts falsch entscheiden. Aber ich denke, ich entscheide letztlich doch richtig. Weiß man oft halt erst hinterher.
LG
Feli