Vorhin hat sie mir nun eröffnet das sie die Schule abbrechen möchte* sie hätte keinen Schulabschluss in diesem Fall*, sie will keine Prüfungen mehr schreiben, sie will den Führerschein nicht machen * welcher bei uns in der Gegend sehr wichtig ist*
Deine Tochter lebt vermutlich in einem Zwiespalt.
Ich höre heraus, dass deine Tochter eine Verweigerungshaltung einnimmt und sich dadurch dem Druck, der auf ihr lastet als Heranwachsende, mit selbstschädigenden Verhalten kanalisiert.
Auf der anderen Seite sehe ich hier eine 16 jährige, die versucht sich abzunabeln, indem ihr die Werte der Erwachsene egal sind. Und sie macht das mit außergewöhnlichen Mitteln, um zu provozieren.
Auf einen Nenner gebracht, deine Tochter scheint Veränderungen beharrlich zu verweigern – dazu gehört auch erwachsen zu werden. In so einer Phase nützt es nichts, ihr die Dinge aufzuzählen,
die man tun muss… Schule /Schulabschluss / Führerschein.
Damit erhöht man nur den Druck, sie verweigert sich dem Leben.
Es scheint wichtig zu sein, euren Sprachstil in der Familie mal zu prüfen.
Dein Kind braucht jemanden, auf den es
hören will. Wenn ihr als Eltern, du als Mutter, keine Zugang zu ihr findet, holt eine andere Person mit an Bord. Suche eine Person, zu der deine Tochter Vertrauen hat, eine Person, die vielleicht auchvon ihr etwas bewundert wird?
Wie geht ihr im Familienverband mit Stärken und Schwächen um?
Statt immer gleich Lösungen anzubieten, höre ihr zu. Wo genau will sie hin und warum?
Eine Familie ist ein System, vielleicht ist deine Tochter der
´Symptomträger´ und die eigentliche Baustelle liegt ganz woanders, das kann ich von hier nicht beurteilen.
Deine Tochter hat im Familienverband vielleicht eine Rolle eingenommen, die Verweigerin zu spielen, sich reingesteigert und kommt ohne Hilfe nicht mehr raus?
Wird in deiner Familie verglichen, gelobt und w i e getadelt?
Es gibt so gute Bücher von J
esper Juul (dänische Kinderpsychologe) die helfen, das eigene Kind besser zu verstehen, um aus einem festgefahren Muster heraus zu kommen.
Alle möglichen Diagnosen mutmaßen bringt nicht viel.
Ich wünsche dir Kraft und lass dich auch von deinem Kind etwas leiten. Vertraue ihr, vielleicht wird dann doch noch alles gut.