Gern Waldweg, schreib nur deine Gedanken her da. Bewegt si wenigstens was, in mein Erotikthread.
Aber ohne Spaß, nur
zusammenfassend mecht i no amoi mein Standpunkt darlegen, dass mi des Waldwegerl vielleicht a bissl besser versteh kann.
Glück -
also ein
umfassendes, dauerhaftes Glücksgefühl,
des Gegenteil von Frust und Scheißdrauf-Stimmung,
is meiner Meinung und meinem aktuellen Erfahrungsstand nach
nur unter
Ausblendung bestimmter, das Glücksgefühl trübender Daseinsfaktoren möglich, die da sein können:
1.) Persönliche Faktoren (eigenes Scheitern in diversen Bereichen)
2A) Umfeld-Faktoren (wobei der Esoteriker von Niveau sich ein wenig bemüht, über seinen Wohnbezirk hinaus zu denken, ist`s auch noch so anstrengend, das Denken, besonders für einen Esoteriker, wenn er noch dazu ein Extschecherant ist, der sich das halbe Hirn weggesoffen hat. Ein regelrechter Kraftakt an manchen Tagen. Also durchaus auch a bisslerl schaut, wie sich die Not in Afrika entwickelt, natürlich auch die Terrorzellen, wie laut das Krachen in Europa schon zu vernehmen ist, wie die Gschicht mit den Flüchtlingsströmen weida geht, was sich am Praterstern (Zentraler, multikultureller Treffpunkt für gescheiterte Existenzen in Wien) schönes tut, was vom Nahen Osten Gutes kommt, die Haltung Amerikas, wie der scheinbare Wohlstand in der
einen Welt mit der Armut in der
anderen Welt zusammenhängen könnte und das, obwohls in Wirklichkeit
nur eine Welt gibt. Kurz: Ned ganz blind umanander rennt. Und wenn ma scho selber ka Zeitung mehr liest, kann ma wenigstens zuahurchen, was an Freind Neiches dazöhn.
"Heast, host scho glesen, Willi... 45 IS Kämpfer haben si beim Fastenbrechen selber vergiftet... oder wer waß scho, was wirklich war."
Und dei erster Gedanken is, weilst ja christlich erzogen wurn bist: "Hoffentlich war des a Unfall und ka Rebellen-Akt, weil sunst kumman ma nie aus der Gewaltspirale auße".
Unendlich fast ist die Liste der Umfeld-Faktoren, die man betrachten kann und die massiv die Stimmung beeinflussen können und wirklich begreifen kann ein Extschecherant mit einem desolaten Hirn das alles sowieso nie wirklich. Davon können wir ausgehen. Aber es sind und bleiben Stimmungsfaktoren.
A bisserl den Zustand der Welt in die Entwicklung seines eigenen Glücksgefühls mit einzubeziehen, ist dem Esoteriker von Welt deswegen wichtig, weil er sich ja als
Eins mit dem Universum erkannt hat, ned wahr. Da is dann natürlich klar, dass man auch die Umfeld-Faktoren ned komplett ignorieren kann. Wird a jeder Empath versteh, der in der Lage is, für 10 Minuten meine Mokasins anzutesten.
2B) Die Medien, die dafür sorgen, dass alles, was unter 2A aufgeführt und ausgelassen wurde, richtig zum Volk transportiert wird. Sehr hilfreiche Einrichtung, da kommt Licht ins Dunkel, das Ende meiner Verwirrung wär vermutlich nah, wenn ich den Medien mehr Beachtung schenken würde. Oder auch nicht.
Ja, um zur Ausblendung diverser, das Glücksgefühl beeinträchtigender Daseinsfaktoren zurück zu kommen:
Für mi gibt`s kan echten Grund, des z`tuan.
Hätt i Kinder, a Familie oder a nur a brave Frau, halt irgend a intensive Herzensbindung, dann kennt i des
vielleicht a bissl anders seg`n und a bissl in Richtung "Paradies auf Erden" hindenken. Sogar, wenn i gschieden wa und Kinder hätt, wa des a ganz a andere Ausgangssituation, weil da des Leben ganz andere Prioritäten setzt. Aber so gibts kan Grund, des tuan. Nur wegen mir selber und mein ureiganan Glücksgefühl in Scheinwelten flüchten und sagen: des Elend auf der Wöd, des gibt`s gar ned... des bin ned i, Waldweg. Des größte Glücksgefühl wird über mi kumma, wenn der Füm aus is und der Ausgang vom Kino aufgeht und i mi durthin zruck schleich, wo i herkumma bin, ham, in die göttliche Singularität.
Hat ma aber a Frau an seiner Seiten, dann is des ka Phantasiegebilde einer Scheinwelt mehr, sondern a reales Wesen - des is a gewaltiger Unterschied und da kann ma dann scho Kompromisse machen und sagen: "Schau ma halt amoi a bissl weg, vom Dreck in der Wöd und mach ma des Beste aus unserer Begegnung." In dem Licht betrachtet muaß i sagen, gibt`s sicher nix Schlechtes an ana guad`n Beziehung und a Glück is, wenn si die zwa Richtigen dafür treffen.
Und so hängt ollas zsam, Waldweg, die eigane, persönliche Gschicht und die Umfeld-Faktoren. Und drum war ma a mei letzte Liebeserfahrung ned ganz bedeutungslos und i bin zu lang dran ghängt, weil i glaubt hab, i hab an Menschen gfunden, mit dem i an so einem kleinen Privat-Paradieserl arbeiten und darüber hinaus den Scheiß in mein eiganan Leben und in der ganzen Wöd rundherum a bissl vergessen kann. Der Wirklichkeit wollte ich entfliehen, getragen von den Schwingen der Liebe. Hat ned sollen sei, wurscht, des is gessen und Schnee von Vorgestern.
I brauch ka Frau, Waldweg... weilst immer sagst, Männer brauchen a Frau, Frauen brauchen kan Mann.
Des is ned wahr. I brauch a ka Frau, es warad vielleicht ganz sche, aber es geht a ohne ganz guad.
Nur eben a bissl anders, ned ganz so glückselig, paradiesisch und verklärt.
A leere, sinnlose Sehnsucht is des, die da zeitweis über mi kummt, sunst nix.
I bin in Wirklichkeit afoch ned gschaffen für a nähere Beziehung.
Und die Sehnsucht wer ma odrahn, wia a Radio, no bevur ma den Rechner vom Netz nehmen.